Gemeinsam mit der Bahn bereisen die Kindergartenfreunde Anna, Tim und Max ihre Heimat Bayern. Anschließend immer mit im Gepäck: die Mitbringsel, die sie mit der Region, der Reise und den Erinnerungen daran verbinden. Aktueller Halt: Bamberg.
Wenn Anna, Tim und Max von ihren Ausflügen zurückkehren, ist nicht nur der Kopf voll mit Erinnerungen. Auch in ihren Taschen und Rucksäcken verbergen sich verschiedenste Andenken und Erinnerungsstücke: mal groß, mal klein, mal wertvoll, mal kurios – in jedem Fall immer besonders. Gerade befinden sich die drei Freunde im Zug auf ihrer Rückreise von Bamberg.
Die fränkische Weltkulturerbe-Stadt Bamberg mit ihrem mittelalterlichen Kaiserdom und dem pittoresken Altstadt-Ensemble ist ein Traumziel für alle Ausflügler. Denn in knapp 15 Minuten Gehentfernung vom Bahnhof tut sich dem Besucher alles auf, was Bamberg an historischen, kulturellen und kulinarischen Höhepunkten zu bieten hat: zum Beispiel eine Zeitreise ins Mittelalter bei einer Entdeckungstour durch die original erhaltenen Altstadtgässchen oder eine nostalgisch-gemächliche Bootstour entlang der Regnitz mit Blick auf die bezaubernden Fischerhäuschen von „Klein-Venedig“. Abwechslungsreich sind auch die Mitbringsel der drei Freunde aus dem „fränkischen Rom“:
1. Ein Bamberger Hörnla aus der Traditionsbäckerei Kerling
Eine Zugfahrt ohne Reiseproviant? Undenkbar! Das weiß natürlich auch Max, und so hat er sich in der Bäckerei Kerling schnell noch mit ein paar „Bamberger Hörnla“ (Bamberger Hörnchen) eingedeckt. Übrigens, wichtig zu wissen für alle Nicht-Bamberger: Mit „Bamberger Hörnla“ können auch kleine, krumme Kartoffeln gemeint sein, schließlich heißt so auch eine alt-fränkische Kartoffelsorte aus dem späten 19. Jahrhundert. Die Butterhörnchen „Bamberger Hörnla“ gibt es in der Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg schon seit dem 14. Jahrhundert – und kein Einheimischer käme auf die Idee, sie missachtend „Croissants“ zu nennen. Das Schöne: Sie schmecken sogar noch am Abend – so wie jetzt. Max beißt kräftig in das butterzarte Gebäck, während der Zug die Stadt hinter sich lässt und sich an den fränkischen Dörfern und Städtchen vorbei Richtung Nürnberg bewegt. Anna ist noch satt und glücklich vom Besuch im Brauereigasthof „Spezial“ in der Oberen Königsstraße. Gut, dass auf dem Weg zum Bahnhof noch genug Zeit war für eine Einkehr im Wirtshaus mit der prunkvollen Fachwerkfassade und der mit dunklem Holz getäfelten Gaststube.
2. Das Rauchbier aus der Brauerei Spezial
Max hat als Andenken die berühmteste Bier-Spezialität Bambergs eingepackt: das Rauchbier, ein dunkles, untergäriges Märzenbier mit einem einzigartigen Rauchgeschmack, der durch das Räuchern des Braumalzes entsteht. Getrunken wird es – und zwar ausschließlich – aus dem „Seidla“, einem Halbliterkrug. Kleiner Tipp: Wer das Rauchbier nur mal probieren will, bestellt einen „Schnitt“ und bekommt ein Seidla mit reduzierter Füllmenge. Sollte sich jemand nicht für den Whiskey unter den Bieren erwärmen können, hat er immer noch die Auswahl aus Hunderten weiterer Biersorten aus der Region Bamberg. Denn allein im Stadtgebiet gibt es immer noch elf aktive Brauereien wie etwa das Klosterbräu direkt am Fluss oder das Schlenkerla in der bekannten Sandstraße mit den malerischen Fachwerkhäuschen aus dem Mittelalter.
3. Schiffsticket des Ausflugschiffs „Christl“
Postkarten, persönliche Notizzettel – Tim sammelt auf seinen Ausflügen so einiges an kleinen Andenken, die der ein oder andere gar nicht erst aufbewahrt. Für ihn sind sie aber etwas ganz besonders. Diesmal hält Tim am Ticket des Ausflugsschiffes „Christl“ fest, mit dem er und seine Freunde die Regnitz entlang durch das idyllische „Klein-Venedig“ gefahren sind. Zusammengefaltet in der Seitentasche seines Rucksacks erinnert ihn das kleine Stück Papier an die winzigen Fischerhäuschen mit ihren bunten Holzfassaden und die moderne Konzert- und Kongresshalle – Heimat des weltberühmten Bamberger Symphonie Orchesters – beide direkt am Flussufer.
4. Historische Kuriositäten aus dem Antiquitätenviertel Bambergs
Annas Souvenir ist liebevoll verpackt, denn es ist eine kleine Kostbarkeit: In dem bis unter die Decke vollgestopften Antiquariat an der Oberen Brücke hat die Architekturstudentin ein halbes Dutzend kleine Originalstiche von Bamberger Häusern aus dem 19. Jahrhundert gekauft – und die Motive bei einem Spaziergang sofort gefunden. Denn die Bamberger Altstadt ist eines der am besten erhaltenen Architekturensembles Deutschlands und daher seit 1993 offiziell UNESCO Weltkulturerbe. Die zahllosen Kirchen, Palais, Bürger- und Handwerkerhäuser erzählen von der reichen Geschichte der Stadt seit der Gründung des Bamberger Bistums im Jahr 1007. Die romantischen Gassen, überragt vom Bamberger Kaiserdom aus dem 13. Jahrhundert, waren deshalb sogar Kulisse für den Hollywoodfilm „Die Drei Musketiere“ mit Orlando Bloom aus dem Jahr 2011.
5. Süßholz aus der Gärtnerstadt Bamberg
Tims zweites Bamberg-Souvenir ist vorbildlich gesund: Er zieht ein kleines Beutelchen aus seinem Rucksack und lässt seine Freunde daran schnuppern. Lakritze? Fast! Schon seit dem Mittelalter wird in Bamberg Süßholz angebaut, die Grundzutat für Lakritze. Die Heilpflanze wird aber auch geraspelt und als Tee verkauft, und davon hat Tim ein Päckchen erstanden. Die Bamberger sind also echte Süßholzraspler. Egal, wie oft man Bamberg besucht: Man entdeckt immer wieder eine neue Facette.