Das Gärtner- und Häckermuseum in Bamberg
Ausflugsziel

Das Gärtner- und Häckermuseum in Bamberg

Historisch wertvoll
Tradition und Brauchtum
Ausstellungen
Programm & Führungen
Genusshistorie

Bamberg ist berühmt für seinen Gartenbau. Tauchen Sie ein in die Lebens- und Arbeitswelt der Gärtner und Häcker und besuchen das Gärtner- und Häckermuseum.

Die Vielzahl an grünen Anbauflächen in Bambergs Hinterhöfen lassen Ihr Gärtnerherz garantiert höherschlagen. Gehen Sie auf Entdeckungsreise und finden Sie heraus, was es mit geheimnisvollen Begriffen wie „Mussaröl“ oder „Beggfredla“ auf sich hat und warum in Bamberg besonders viel Süßholz geraspelt wurde.

Der schiefe Turm über dem Gärtnerviertel von Bamberg

Mitten in Bamberg verbirgt sich hinter der ein oder anderen Häuserzeile eine grüne Insel. Die Gärtnerstadt ist ein wesentlicher Teil des UNESCO-Welterbes. Im Mittelalter gehörte der Gartenbau zum wichtigsten Wirtschaftszweig von Bamberg. Vor allem der Süßholzanbau florierte. Nach dem Trocknen wird die gelbliche Wurzel hart wie Holz und kann geraspelt werden – eine Tätigkeit, der den Bamberger Gärtnern den Spitznamen „Süßholzraspler“ verpasste. Der Ausflug „ins Grüne“ startet am Bahnhof Bamberg: Folgen Sie der Ludwigstraße für 220 Meter und biegen Sie links in die Klosterstraße ein. Von dort gehen Sie rechts auf Spielegraben. Nach 300 Meter geht es rechts in die Heiliggrabstraße. Der schiefe Aussichtsturm, dessen Design sich an einem Gewächshaus orientiert, wurde 2012 anlässlich der Landesgartenschau gebaut. Von oben können Sie über die weiten Gärten im Stadtzentrum blicken und sich dabei auf Ihr Naturerlebnis inmitten der Frankenmetropole einstimmen.

Gärtnern nach dem Mondkalender und mit dem „Beggfredla“

Bevor Sie die Lebenswelt einer Gärtnerfamilie um 1900 erkunden, statten Sie der Hofstadt-Gärtnerei einen kurzen Besuch ab. Sie befindet sich zwei Minuten zu Fuß von der Aussichtsplattform entfernt. Gehen Sie einfach die Heiliggrabstraße Richtung Spiegelgraben entlang. Auf über 4.000 Quadratkilometer Freilandfläche gibt es dort jede Menge an Pflanzen, Stauden und Kräutern zu entdecken. Übrigens: Die Inhaberin Carmen Dechant und ihr Team setzen in ihrem Arbeitsalltag auf den Mondkalender, der sich laut Gärtner-Expert:innen positiv auf das Wachstum der Plfanzen- und Kräuterwelt auswirken soll. Bestimmt haben sie den ein oder anderen nützlichen Gärtnertipp für Sie parat.

Einzigartig in Süddeutschland

Um zum nächsten Highlight zu gelangen, biegen Sie rechts auf die Spitalstraße ab. Nach 100 Meter erneut rechts auf die Mittelstraße einbiegen. Das Gärtner- und Häckermuseum befindet sich auf der rechten Seite. Hier bekommen Sie einen Einblick in die Arbeitsweisen mit historischen Gartenwerkzeugen, wie der „Beggfredla“ – eine traditionelle Hacke zum Unkraut jäten, den europaweiten Handel mit Süßholz und Gemüse, sowie die Bräuche der Gärtner und Häcker – das ist die fränkische Bezeichnung für Winzer. Auf der Freilichtfläche hinter dem Museum können verschiedene traditionelle Gemüsesorten bewundert werden. Die Ausstellung ist in seiner Machart einzigartig in Süddeutschland und lässt das wertvolle Wissen um den Bamberger Erwerbsgartenbau wieder lebendig werden.

Kaffeepause mit Retro-Flair

Zeit für eine kurze Kaffeepause in der Bistro Cafébar Leander. Vom Museum sind es acht Minuten zu Fuß. Biegen Sie rechts ab auf die Letzengasse. Nach 270 Meter geht es rechts weiter auf die Obere Königstraße. Biegen Sie links ab auf die Kettenbrücke und überqueren Sie die Regnitz. Von hier geht es weiter auf die Hauptwachstraße. Das Café Leander befindet sich auf der linken Seite. Das gemütliche Ambiente der Lokalität besticht mit einem Einrichtungsmix aus Shabby-Chic und Retro-Style. Auf der Karte finden Sie unter anderem vegane, vegetarische und glutenfreie Leckereien. Das Bistro-Café legt viel Wert auf regionale, selbst zubereitete Speisen und hausgemachte „süße Sünden“. Nach der kleinen Stärkung geht es wieder zurück ins Gärtnerviertel: Überqueren Sie erneut die Kettenbrücke und biegen rechts auf die Obere Königstraße ab. Nach 400 Meter folgen Sie dem Steinweg und gehen die Nürnberger Straße entlang, bis Sie vor der orangefarbenen Außenfassade mit der Nummer 86 angekommen sind.

Kräuter für die Würschtl

Im 19. Jahrhundert erreichte die Gärtnerstadt ihre Blütezeit: Über 500 Familienbetriebe bauten Blumen, Kräuter und Gemüse an. Heute sind nur noch 18 Gartenbaubetriebe anzutreffen. Eine davon ist die Mussaröl Bamberger Kräutergärtnerei. Seit sechs Generationen ist sie nun schon im Besitz von Gertrud Leumers Familie. Bei einer ihrer Kräuter-Führungen bekommen die Besucher viele praktische Tipps zur Verwendung der heimischen Kräuter im Alltag. Rund 90 Minuten dauert ein Rundgang durch das 3.000 Quadratmeter große Gelände. Der Name Mussaröl ist ein Bamberger Dialektausdruck für Majoran. Neben Süßholz war Majoran der Exportschlager im Mittelalter. Mit seinem süßlich-herben Geschmack sorgte er bei den Brat- und Leberwürschteln für die nötige Würze.

Zum Abschluss ein „U-Bier“

Appetit auf was Deftiges? Dann sind Sie im urigen Traditionsambiente der Institution Mahrs Bräu genau richtig. Das Motto des Restaurants: Wer gscheid trinkt, braucht was gscheids zum Essen! Folgen Sie der Nürnberger Straße in Richtung Moosstraße. Nach 200 Meter abbiegen in die Holzgartenstraße. Von dort geht es rechts in die Wunderburg. Die Brauerei befindet sich auf der linken Seite. Hier gibt es eine Auswahl leckerer Biere, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Viele schwören dabei auf das Ungespundete „U“ – ein fein-herbes Bier, das aufgrund der reduzierten Kohlensäure besser bekömmlich ist. Gekocht wird mit regionalen Zutaten: Von der herzhaften Brotzeit, deftiger Hausmannskost bis hin zu vegetarischen Schmankerln ist kulinarisch alles geboten.

Beenden Sie Ihren Ausflug in die Bamberger Gärtnerstadt mit einem rund 20-minütigen Spaziergang zurück zum Bahnhof. Gehen Sie auf der Wunderburg in Richtung Egelseestraße und biegen rechts darauf ab. Nach 650 Meter Fußweg geht es rechts in die Peuntstraße. Von dort gehen Sie die Pfisterstraße entlang. Biegen Sie links ein in die Ludwigstraße und folgen Sie ihr für 350 Meter, bis Sie den Bahnhof erreicht haben.

Anreise
Gärtner- und Häckermuseum
Mittelstraße 34
96052 Bamberg
Nächstgelegener Bahnhof
Bamberg

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

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