DB Regio Bayern Audio Guides

Folge 3 | Bamberg – eine Städtetour für Genuss-Fans  

Auf Genuss-Tour durch Franken: Sarah Jäger, die bayerische Bierkönigin 21/22, zeigt uns in dieser Folge der DB Regio Bayern Audio Guides die fränkische Stadt von der kulinarischen Seite. Jetzt anhören!

Collage von Rathaus Bamberg mit Frau mit Kopfhörern und Bild von bayerischer Bierkönigin

Mit Sarah Jäger, der bayerischen Bierkönigin 2021/22, auf genussvolle Städtetour durch Bamberg

Freue dich auf einen Tag in Bamberg! In dieser Folge der DB Regio Audio Guides nimmt dich Sarah Jäger, die bayerische Bierkönigin 2021/22, mit auf eine genussvolle Städtetour in die „Stadt der Biere“.
Die Tour durch Bamberg ist in neun Kapitel unterteilt, in denen du viele spannende Fakten, Geschichten und Anekdoten rund um das „fränkische Rom“ kennenlernst. Du kannst die gesamte Tour durch Bamberg unternehmen oder dir deine persönlichen Highlights raussuchen und einzelne Kapitel individuell zusammenstellen – ganz nach deinem Geschmack!
 

Übrigens: Für alle Audio Guide-Hörer:innen haben wir einen ganz besonderen Leckerbissen. Auf den Bamberger Spezialitäten-Gutschein gibt es für euch 15 % Rabatt. Der Gutschein beinhaltet insgesamt fünf Gutscheine zu je einem Leberkäs-Brödla, 1 Seidla Rauchbier, 2 Pralinen, 1 Hörnla und 1 Schluck (0,1l) Bamberger Wein. Dazu einfach diese Website an der Touristen-Information (hier geht’s zur Wegbeschreibung) auf dem Smartphone vorzeigen, sparen und genießen!
 

Wir versprechen dir in jedem Fall eine abwechslungsreiche Zeit in Bamberg!

Wenn du dich für die Stadtgeschichte Bambergs interessierst, dann sind insbesondere die Kapitel 4, 5, 6 und 8 für dich interessant. Es geht durch die denkmalgeschützte Altstadt, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Kranen und dem Alten Rathaus bis zum Bamberger Dom.
 

Du freust dich auf die Bierkultur der Stadt? Dann sei gespannt auf die Kapitel 3, 6 und 7. Kehre in eine der unzähligen, urigen Brauereien ein und lerne alles rund um die Welt der Braukunst kennen.

Nicht zuletzt hat Bamberg auch für Kulinarik-Begeisterte etwas zu bieten. Sie dürfen sich auf die Kapitel 3, 6 und 7 besonders freuen. Finde heraus, was hinter „Blaue Zipfel“ steckt und probiere dich durch die vielen Köstlichkeiten Bambergs.

Also – es geht los nach Bamberg. Augen auf, Ohren an in der Stadt, die für Genießer:innen aller Art etwas zu bieten hat!

Unseren Audio Guide gibt es jetzt auch in schriftlicher Form – perfekt für alle, die lieber lesen oder aufgrund von Gehörlosigkeit nicht auf den Audio Guide zugreifen können. Nimm Platz, mach es dir gemütlich, lehne dich zurück und genieße eine inspirierende Zuglektüre während deiner Fahrt.

Print Guide Bamberg.pdf

Kapitel 1: Intro – Alle Reiseinformationen für Ihre Planung

Bist du bereit für einen ereignisreichen Tag in Bamberg? Wir halten einige wichtige Informationen für dich bereit, die du vor deiner Abreise zu den Themen Reiseplanung, Ticketkauf und Packliste wissen solltest.

Audio Guide 3: Eine Städtetour für Genießer

Kapitel 1: Alle Reiseinformationen für Ihre Planung

Freuen Sie sich auf Ihre Fahrt nach Bamberg mit der DB Regio Bayern. Für Ihre Reise empfehlen wir Ihnen das DB Regio-Ticket Franken-Thüringen. Wenn Sie weiter weg wohnen und mit der DB Regio Bayern nach Bamberg fahren möchten, besorgen Sie sich am besten das Bayern-Ticket, mit dem Sie einen Tag lang durch ganz Bayern fahren können. Die Tickets gelten übrigens auch im gesamten öffentlichen Nahverkehr in Bayern, also in S-Bahn, U-Bahn, Bus und Tram.

Alle aktuellen Informationen und Preise finden Sie auf unserer Website www.bahn.de/bayern.

Noch kurz zur Buchung: Bitte achten Sie darauf, die Vor- und Nachnamen aller Reisenden schon bei der Buchung richtig anzugeben. Die Angaben können nachträglich nämlich nicht noch einmal geändert werden.

Abschließend noch ein paar Tipps für Ihre Packliste: Achten Sie auf bequeme Kleidung und bequemes Schuhwerk. Die Genusstour führt Sie einen Tag lang quer durch Bamberg – Sie können zwar immer wieder eine Pause einlegen, aber es wird auch viel gelaufen. Die Strecke können Sie übrigens auch mit dem Kinderwagen oder Rollstuhl gut zurücklegen.

Nun sind Sie am Zug: Stellen Sie sich die Bamberg-Tour nach Ihren eigenen Wünschen zusammen und lesen Sie die verschiedenen Kapitel in der für Sie passenden Reihenfolge durch. Schauen Sie auch unbedingt auf unserer Website www.wir-entdecken-bayern.de vorbei, um noch mehr Infos sowie Bilder der Tour zu bekommen.

Übrigens: Für alle Genuss-Fans unter Ihnen haben wir uns gemeinsam mit der Stadt Bamberg noch etwas ganz Besonderes ausgedacht. Auf unserem Gutschein für Bamberg Spezialitäten gibt es exklusiv für Sie einen Rabatt! Mit dem Gutschein können Sie sich einmal quer durch Bambergs Leckereien schlemmen. Vom Seidla-Rauchbier bis zum Bamberger Hörnla – was genau das ist, verraten wir Ihnen im Verlaufe der nächsten Kapitel! Alle Infos zum Gutschein finden Sie ebenfalls auf der Website wir-entdecken-bayern.de/audio-guides.

Und jetzt wünschen wir Ihnen viel Spaß mit dem DB-Guide zu Bamberg!

Kapitel 2: Ankunft am Bahnhof und kurzer Überblick

Herzlich willkommen in Bamberg! Die Stadt ist in drei Stadtgebiete unterteilt – die Inselstadt , Bergstadt und nicht zuletzt die Gärtnerstadt. Auf unserer Tour werden wir alle drei Stadtteile entdecken!

Nun wünschen wir ganz viel Spaß! Höre rein, sobald du in Bamberg angekommen bist.

Kapitel 2: Ankunft am Bahnhof und kurzer Überblick

[Hintergrundmusik]

Herzlich willkommen in Bamberg, liebe Reisende. Dieser Guide soll Sie auf einer genussvollen Städtetour durch diese wunderschöne Stadt begleiten. Natürlich wird sich jede Menge um die große Leidenschaft der Bayern drehen: bayerisches Bier! Schon allein die verschiedenen Geschmacksrichtungen und die unterschiedliche Farbgebung von goldgelb bis mahagoni machen das bayerische Bier einzigartig in der Welt. Wir freuen uns, dass Sie dieser DB-Guide auf Ihrem Rundgang durch Bamberg – die Stadt der Biere, wie sie auch genannt wird – begleitet. Los geht’s!

[Zugpfeifgeräusch, Hintergrundmusik]

Bei Ihrer Ankunft am Bahnhof, sind Sie quasi auch schon mittendrin im historischen Geschehen: Im Sommer 1844 fuhr hier schon der erste Zug über die Gleise. Heute – fast 178 Jahre später, gilt er als der meistbesuchte Bahnhof Oberfrankens und ist so zentral gelegen, dass er als Tor zur Altstadt gilt. Im geschichtsträchtigen Bahnhofsgebäude, das die Handschrift des bekannten Architekten Georg Friedrich Bürklein trägt, finden Sie einen Kiosk, wo Sie sich mit einem kleinen Proviant eindecken können sowie eine Bäckerei für den kleinen Hunger zwischendurch.

Kurz vorweg zur Orientierung: Bamberg ist in drei Stadtgebiete unterteilt. Der Bahnhof grenzt direkt an die Gärtnerstadt an, der wir uns am Ende der Tour ausführlicher widmen wollen. Zwischen den zwei Armen der Regnitz liegt die Inselstadt und über den linken Arm der Regnitz kommen Sie in die Bergstadt. Die Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe zählt, umfasst alle drei Stadtgebiete und begeistert zahlreiche Besucher alljährlich mit ihren denkmalgeschützten Gebäuden, urigen Gässchen und mittelalterlichem Flair. Die barocke Prachtarchitektur und die charmanten kleinen Lädchen, Cafés und Boutiquen versprechen Ihnen eine abwechslungsreiche Zeit in Bamberg.

Hier können Sie nicht nur tief in die Geschichte eintauchen, sondern sich auch ausgiebig dem Genuss widmen: Kehren Sie in kleine Cafés ein und schlemmen Sie sich durch typisch fränkische Spezialitäten. Übrigens: Bamberg bietet auch Veganer*innen und Vegetarier*innen tolle Genussmomente. Vielleicht liegt es an den rund 13.000 Studierenden, dass in der Stadt so viele vegane Restaurants, Streetfood-Stände und Unverpackt-Läden zu finden sind. Auf jeden Fall ist die Stadt viel hipper und moderner, als viele glauben. Es wird also ganz gewiss sehr bunt und quirlig!

Und jetzt wünschen wir Ihnen ganz viel Spaß beim Entdecken des „fränkisches Roms“. Übrigens: Sie müssen nicht an jeder Station vorbeischauen, sondern können Ihre Tour ganz einfach individuell zusammenstellen. Den Überblick aller Kapitel finden Sie auf wir-entdecken-bayern.de./audioguides

Das nächste Kapitel startet direkt hier am Bahnhof und begleitet Sie bis zum Maxplatz. Hören Sie erst in Ruhe das Kapitel durch, sodass Sie alles Wissenswerte für den Weg parat haben.

Kapitel 3: Start der Genusstour: vom Bahnhof aus zum Maxplatz

Los geht der gemütliche Fußmarsch durch Bamberg – wir bummeln durch die Fußgängerzone vorbei an alten, reich verzierten Häusern bis zum Maxplatz. Probiere an einem der zahlreichen Stände eine der vielen Köstlichkeiten oder mache eine kleine Pause im Hofbräu in der Karolinenstraße, wo du Würschtl und dein erstes Bamberger Bier probieren kannst.

Starte dieses Kapitel direkt am Bahnhof und lass dich bis zum Maxplatz begleiten!

Kapitel 3: Start der Genusstour: vom Bahnhof aus zum Maxplatz

[Stadttrubel, Vogelgezwitscher]

Vom Bahnhof aus startet unsere Genusstour geradewegs zur Inselstadt: Einfach die gegenüberliegende Luitpoldstraße, eine recht belebte Allee, vorbei an den türkischen Feinkostläden, asiatischen Restaurants und dem Kino entlanglaufen, bis Sie rechterhand einen Wegweiser zur Inselstadt sehen. Folgen Sie diesem durch die hübsche Obere Königstraße mit ihren kleinen Geschäften – und der ersten Brauerei, die Sie heute passieren: die Brauerei Fässla, die schon seit 1649 Bier braut.  Biegen Sie links ein und schon stoßen Sie auf den rechten Arm der Regnitz.

[Flussgeräusch, Vogelgezwitscher]

Hier überqueren Sie den Fluss über die Kettenbrücke, eine reine Fußgängerbrücke. Schauen Sie mal: Entlang des Brückengeländers sind unzählig viele Schlösser von Liebespaaren angebracht – sehr romantisch oder?
Nun sind Sie auf der Inselstadt und mitten in der Fußgängerzone angekommen.

[Stimmengeschwirr, Stadttrubel]

Wenn Sie beim Bummel durch die Fußgängerzone den Blick entlang der Hausfassaden schweifen lassen, wird Ihnen bewusst, was Bamberg so einzigartig macht: Es ist die Fülle an alten, reich verzierten, wunderschönen Häusern. Beispielsweise links von Ihnen das Hauptwacheck, das 1774 erbaute Sandsteingebäude der ehemaligen Hauptwache,

mit seinen prächtigen Steinfresken über dem Eingang – in dem historischen Bauwerk ist die Familienbäckerei Fuchs untergebracht. Übrigens: Das Firmenemblem ziert ein goldener Fuchs mit Brezen und ist ein beliebtes Fotomotiv. Nach ein paar Metern erreichen Sie auch schon den großen Maximiliansplatz – oder Maxplatz, wie ihn die Einheimischen liebevoll nennen, an dem eine Handvoll Streetfood-Stände zu findet sind. Ganz typisch für Bamberg sind Blaue Zipfle oder Saure Zipfle. Das sind tatsächlich auch Bratwürste, die im Wein-Essig-Sud gekocht, mit Zwiebeln serviert werden und durch den Essig die leicht bläuliche Farbe erhalten. Die fränkische Variante der Bratwurst ist kulinarisch raffiniert: frisch, würzig und zart zugleich. Neugierig geworden? Dann folgen Sie der Straße Grüner Markt bis Sie nach knapp 500 Metern das urige Restaurant Eulenspiegel an der Oberen Brücke erreichen. Auf der Speisekarte gibt es eine Extra-Rubrik namens „Bratwörscht“. Hier werden Sie garantiert fündig. Lassen Sie sich die Würschtl im rustikalen Ambiente schmecken, bevor Sie Ihre Entdeckungstour fortsetzen.

In der Fußgängerzone sind überall bunte Marktstände verteilt, in denen unterschiedlichste Waren angeboten werden. Halten Sie doch mal Ausschau nach den Bamberger Hörnla: Dabei handelt es sich um eine alte, regionale Kartoffelsorte – eine richtige Rarität, leicht zu erkennen an ihrem krummen Wuchs. Der delikate, leicht nussige Kartoffelgeschmack verbindet erstaunliche Feinheit mit intensiver Fülle. In der fränkischen Küche begleiten sie in Butter geschwenkt oder leicht gebräunt sämtliche Fisch- und Fleischspeisen und natürlich den fränkischen Spargel.

[Hintergrundmusik]

Wer die Kartoffel-Rarität sofort probieren möchte, macht sich auf den Weg zum 500 Meter entfernten Hofbräu in der Karolinenstraße. Folgen Sie der Straße Grüner Markt in Richtung Regnitz, überqueren Sie die Obere Brücke und gehen Sie immer geradeaus bis Sie auf der linken Seite die goldenen Buchstaben des Hofbräus erspähen. Wichtig zu wissen: Die Küche setzt auf regionale und saisonale Produkte. Für das Bamberger Hörnla bedeutet das, dass es nur von August bis Februar auf der Speisekarte zu finden ist. Und wenn Sie schon mal hier sind – ein erfrischendes Bier geht immer. Craft-Bier-Fans und Weinliebhaber kommen hier ebenfalls voll auf ihre Kosten.

Wer gerne Shoppen geht, ist hier in der Fußgängerzone in seinem Element: Sie finden zahlreiche große und kleine Geschäfte, in denen Sie wunderbar nach Mitbringseln stöbern können.

Und schon geht es hier vom Maxplatz weiter zu unserem nächsten Kapitel: dem Alten Kranen. Also bleiben Sie dran und hören Sie direkt weiter.

Kapitel 4: Kleiner Vitaminkick: vom Maxplatz bis zum Kranen

Auf unserem Weg zum Kranen kommen wir am Café Stadtproviant vorbei, wo wir für einen Smoothie kurz Halt machen können. Der Kranen ist das Highlight dieser Etappe – bis ins 20. Jahrhundert hinein fand man hier den Hafen Bambergs. Heute tummeln sich hier Studenten, die eine kurze Pause einlegen oder Touristen, die auf den Start ihrer Regnitz Schifffahrt warten.

Dieses Kapitel startest du am besten, wenn du den Maxplatz verlässt.

Kapitel 4: Kleiner Vitaminkick: vom Maxplatz bis zum Kranen

[Stadttrubel]

Auf unserem Weg zum Kranen spazieren wir über die Fußgängerzone Grüner Markt und nehmen Kurs Richtung zum Alten Rathaus. Kurz vor dem linken Arm der Regnitz biegen wir in die Mautgasse ab und stoßen auf die Austraße. Sie erkennen die Straße sofort an den bunten Regenschirmen, die zwischen den Häusern aufgespannt sind und ein tolles Fotomotiv garantieren. In dem Gässchen, das rechts von Ihnen zum Naturkundemuseum führt, zeigt sich Bamberg von seiner studentischen Seite. Kein Wunder: Hier liegt das Studentenhaus – und zahlreiche Fakultäten sind im Umfeld verstreut zu finden. Ganz besonders hübsch anzusehen ist der Eingang des Fischerman‘s-Café & Bar New York. Haben Sie schon die kleinen Meerjungfrauen-Figuren entdeckt? Sitzen heute auch wieder bärtige, Pfeife rauchende Männer vor dem urigen Café? Das „Café Stadtproviant“, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt, ist ein echter Geheimtipp für alle Veggie-Fans. Smoothies, Bowls und Müslis sorgen für frische Vitamine – und die veganen Nussecken sind eine köstliche, kleine Sünde wert!

[langsame Hintergrundmusik]

Mit frischer Power sind wir nun – einmal um den Block gelaufen – Am Kranen. An der Anlegestelle wurden früher Fische verkauft und Waren verladen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war genau hier der Hafen Bambergs. Die Schiffe fuhren flussabwärts über Main und Donau bis in die Nordsee. Am Kranen treffen sich heute noch Studenten zum Lesen. Und wer sich eben im „Stadtproviant“ sein Essen zum Mitnehmen bestellt hat, kann hier ein kleines Päuschen einlegen und sich mit Blick auf die Regnitz und das Kloster St. Michaels stärken, das seit dem Jahr 1015 auf einer Anhöhe über Bamberg thront.

Direkt Am Kranen befindet sich auch das alte Schlachthaus – ein sehr hübsches, niedriges Sandsteingebäude, das heute Teil der Universität ist. Es wurde 1742 im Barockstil errichtet und in den Fluss hineingebaut, sodass die Arbeiter seinerzeit die Fleischabfälle direkt in die Regnitz werfen konnten. Sie erkennen das Schlachthaus auch am steinernen Ochsen, der über dem Eingang prangt, direkt über dem Holzportal mit lateinischer Inschrift. Ins Deutsche übersetzt heißt diese sinngemäß: „Sogleich ein Ochs und nicht vorher ein Kalb zu sein ist gegen die Natur.“

[Wassergeräusche, Hintergrundmusik]

Am Kranen befindet sich auch eine Anlegestelle, wo Touristenschiffe zu einer Fahrt auf der Regnitz einladen. Die Schiffsfahrt dauert 80 Minuten und führt über das sogenannte Klein Venedig bis zur Erba-Insel, dem ehemaligen Landesgartenschaugelände von 2012, das mit rund 12 Hektar die zweitgrößte Parkanlage von Bamberg ist. Die liebevolle Bezeichnung Klein-Venedig rührt von den malerischen Fachwerkbauten, die entlang der Regnitz gebaut sind und sich dicht an dicht aneinanderreihen. Die ehemaligen Fischerhäuschen sind ein Überbleibsel aus dem Mittelalter und verzaubern mit ihrer farbenfrohen Fassade und den kleinen Gärten nicht nur Romantiker. Die Schiffsfahrt wird in den Wintermonaten zwischen Dezember und Februar nicht angeboten.

Nun ziehen wir ein paar Meter weiter zu unserem nächsten Stopp, dem Alten Rathaus, das Sie bestimmt schon entdeckt haben, als Sie Ihren Blick links flussaufwärts haben schweifen lassen. Da wollen wir jetzt hin!

Kapitel 5: Genuss für die Sinne: vom Kranen zum Alten Rathaus

Das Alte Rathaus ist ein architektonisches Highlight. Es steht auf Pfählen, inmitten der Regnitz und wird auch Insel- oder Brückenrathaus genannt. Vom Rathaus aus hast du zudem einen tollen Blick über die Fischersiedlung Klein Venedig.

Von der Anlegestelle aus kannst du das Rathaus schon erspähen – starte dieses Kapitel, bevor du dich dorthin auf den Weg machst.

Kapitel 5: Genuss für die Sinne: vom Kranen zum Alten Rathaus

[Hintergrundmusik Klassik]

Vom Kranen aus sind es nur wenige Schritte zum Alten Rathaus, dem buntverzierten Highlight der Stadt, das auf Pfählen gebaut mitten in der Regnitz steht – ein architektonisches Wunderwerk. Bamberger nennen es aufgrund seiner Lage auch Insel- oder Brückenrathaus. Erwähnt wurde das Rathaus zwar schon 1386, es musste aber nach einem Brand 1462 neu errichtet werden. Die auffällige Fassadenmalerei stammt ursprünglich von Johann Anwander aus dem Jahr 1755. Aber wie kam es eigentlich dazu, dass die Bamberger ihr Rathaus an solch einer ungewöhnlichen Stelle, direkt in der Regnitz erbauten? Der Sage nach wollte der Bischof von Bamberg den Bürgern nichts von seinem Grund und Boden abgeben. Das hielt die findigen Bürger ab nicht von ihrem Vorhaben ab: Sie errichteten einfach auf Pfählen eine künstliche Insel und bauten schließlich ihr Rathaus im Niemandsland zwischen bischöflichem Berg und bürgerlicher Inselstadt.

Im Alten Rathaus können Sie eine einzigartige Porzellan-Sammlung bewundern, die vom Prunk des 18. Jahrhunderts zeugt. Seltene Terrinen in Tierform, verzierte Tassen und Kannen, eine Meißner-Sammlung und eine Vielzahl Straßburger Fayencen sind ein Kulturgenuss der besonderen Art.

Wenn Sie vor dem Alten Rathaus stehen, schauen Sie einmal rechts flussabwärts. Dort können Sie schon Klein Venedig am Ufer erspähen. Mit ihren bunten Fachwerkhäusern, schiefen Dächern, blumengeschmückten Balkonen und Stegen ist die ehemalige Fischersiedlung aus dem Mittelalter ein wahrlich romantischer Anblick.

[Glockenläuten]

Einmal im Jahr, an einem Augustwochenende findet in der Bamberger Altstadt die sogenannte Sandkerwa statt. Dieser ungewöhnliche Name setzt sich aus zwei Begriffen zusammen: Sand steht für den Veranstaltungsort – die Sandstraße und das fränkische Kerwa steht für Kirchweih. Das traditionelle Volksfest ist das beliebteste Event im Sommer und reicht zurück bis ins Jahr 1951. Damals wurde die Kirchweihe für die St. Elisabeth-Kirche gefeiert, da ahnte noch niemand, welche Berühmtheit die Sandkerwa einmal erlangen würde.

[Stadttrubel, Wassergeräusche]

Als besonders unterhaltsames Highlight der Kerwa gilt das historische Fischerstechen vor der malerischen Klein Venedig-Kulisse: Dabei stehen sich jeweils zwei Männer in einem Boot gegenüber und versuchen sich gegenseitig mit Lanzen vom Boot zu schubsen. Ein echt lustiges Spektakel. Vom Alten Rathaus aus können Sie das Duell gut beobachten – im nächsten Kapitel verraten wir Ihnen aber noch einen besseren Aussichtspunkt auf Klein Venedig.

Unser Tipp für Romantiker: In der Zeit von Mai bis Oktober können Sie beim Alten Rathaus unter der Oberen Brücke am Alten Kanal übrigens auch eine Venezianische Gondelfahrt starten. Die Tour ist bestens geeignet, um Bamberg vom Wasser aus zu erkunden. Für alle, die das Tretboot bevorzugen, lohnt sich ein rund 20-minütiger Spaziergang zum Bamberger Hain – dem zweitältester Bürgerpark Bayerns. Neben dem Botanischen Garten, Liegewiesen, Spielplatz oder Minigolfanlage gibt es hier auch einen Bootsverleih. Überqueren Sie beim Alten Rathaus die Obere Brücke und gehen Sie am Geyerswörthplatz über die Untere Mühlbrücke. Von hier gehen Sie südlich auf der Müllwörthstraße immer entlang des linken Regnitzarms bis Sie auf die grüne Lunge Bambergs – den Hainpark – treffen.  

Ob Sie in eine Gondel oder ein Tretboot steigen oder direkt weiter zum nächsten Highlight spazieren, bleibt natürlich ganz Ihnen überlassen. Wie gesagt: Sie können den Audio Guide jederzeit kurz stoppen und sich Zeit für eigene Erkundungen nehmen – und später wieder in die gemeinsame Tour einsteigen.

Im nächsten Kapitel erwartet Sie eine geballte Ladung Stadtgeschichte: Wir wollen den Domplatz erkunden. Hören Sie gleich weiter.

Kapitel 6: Geballte Geschichte an einem Ort: vom Alten Rathaus zum Domplatz

Gönn dir ein erfrischendes Braunbier im Klosterbräu, einer der ältesten Brauerei Bambergs, bevor es zum Domplatz weitergeht. Dort findest du zahlreiche Kulturschätze der Stadt – das Diözesanmuseum, den Dom, das Historische Museum, die Neue Residenz, die Staatsgalerie und die Staatsbibliothek.

Schalte in dieses Kapitel, bevor du das Alte Rathaus verlässt.

Kapitel 6: Geballte Geschichte an einem Ort: vom Alten Rathaus zum Domplatz

[leiser Stadttrubel]

Vom Alten Rathaus aus können Sie Richtung Bergstadt blickend schon die vier grünen Türme des Doms ausmachen. Sie können entweder direkt die gut 500 Meter hinauf zum großen Platz der Stadt laufen – oder wenn Sie mögen, erst noch bei der Touristeninformation vorbeilaufen. Dazu gehen Sie einmal links um den Häuserblock herum und über die alte Holzbrücke, den Geyerwörthsteg, unter dem das Wehr braust und tobt. Nun halten Sie sich rechts und schon finden Sie auf der gegenüberliegenden Seite einen hübsch angelegten Platz, hinter dem das große Gebäude der Touristeninformation zu finden ist. Dort können Sie sich nicht nur mit Souvenirs rund um Bamberg eindecken, Sie erhalten hier auch eine kostenlose Karte der Stadt, um sich noch besser zu orientieren. Außerdem stehen Ihnen die freundlichen Mitarbeiter*innen mit hilfreichen Tipps zur Seite, falls Sie ganz spezielle Ausflugsziele im Visier haben.

[Hintergrundmusik]

Bevor Sie die historischen Prachtbauten Bambergs genauer unter die Lupe nehmen, empfehlen wir Ihnen einen Abstecher in die älteste Brauerei Bambergs – dem Klosterbräu. Knapp fünf Minuten Fußweg von der Touristeninformation entfernt liegt das Traditions-Gasthaus im Mühlenviertel. Seit 1533 findet hier die hohe Kunst des Bierbrauens statt. Gönnen Sie sich ein erfrischendes Braunbier in einer der vier urigen Räumlichkeiten oder im Biergarten mit direktem Blick auf die Regnitz. Es gibt heute kaum noch Brauhäuser, die das Braunbier aus dunklem Gerstenmalz noch brauen. Es gilt als vollmundig im Geschmack und leicht bekömmlich. Unbedingt probieren! Wenn Sie noch tiefer in die Welt der Braukunst eintauchen möchten, buchen Sie sich einfach einen 60-minütigen Rundgang durch die älteste Braustätte Bambergs. Und lassen Sie sich die fränkischen Schmankerl bloß nicht entgehen. Die gehören nämlich zum Traditionsbier, wie der Hopfen zum Malz. Das Klosterbräu lässt dabei keine Wünsche offen. Von der eingeschnittenen Wurst mit Musik, über die Bierhaxe bis hin zum Brotzeitteller ist hier alles geboten. Gehen Sie auf keinen Fall ohne eine Kostprobe des hausgemachten Apfelstrudels mit Vanillesoße weiter. Guten Appetit!

Frisch gestärkt gehen Sie nun wieder den Weg zurück über die Judenstraße auf die Karolinenstraße. Sie führt Sie leicht ansteigend hinauf zum Domplatz. Dort angekommen, erwarten Sie gleich zahlreiche Kulturschätze der Stadt – ganze fünf erstklassige Institutionen sind in dem historischen Ensemble untergebracht: Da wären zum einen linkerhand das Diözesanmuseum und der Dom, mittig befindet sich das Historische Museum und zur rechten Hand sehen Sie die Neue Residenz, in der die Staatsgalerie und die Staatsbibliothek in separaten Flügeln untergebracht sind.

[Hintergrundmusik Klassik]

Im Diözesanmuseum können Sie Relikte aus der Domschatzkammer bewundern – beispielsweise den berühmten Sternenmantel Heinrichs II., auf dem der gesamte Kosmos abgebildet ist. Kaiser Heinrich II. bekam ihn einst vom apulischen Fürsten Ismahel geschenkt. Der Bamberger Dom St. Peter und St. Georg wurde bereits im Jahr 1012 von mehr als 30 Bischöfen eingeweiht und gilt als eines der Vermächtnisse Heinrichs II. an Bamberg. Nach zwei Bränden musste er allerdings neu gebaut werden. Der heutige spätromanisch-frühgotische Neubau stammt aus dem Jahr 1237. Im Dom befindet sich das einzige Papstgrab nördlich der Alpen. Auch für seine Skulptur des Bamberger Reiters ist der Dom über die Landesgrenzen hinaus bekannt: Das Reiterstandbild ist das Wahrzeichen Bambergs und wurde vermutlich 1237 vor der Weihe des Dom-Neubaus errichtet. Sie sehen es im Dom am Nordpfeiler des Georgenchors.

Die Neue Residenz ist ein großer Schlossbau aus der Zeit des Absolutismus – hier waren seinerzeit die Fürstbischöfe beherbergt. In den Prunkräumen der Residenz sind heute bedeutende Raumausstattungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausgestellt. Wer sich für Meisterwerke des Mittelalters und Barocks interessiert, darf die Ausstellung in der Staatsgalerie nicht verpassen. Hier können Sie auch die Sintflut von Hans Balduin Grien bewundern. Mittelalterliche Handschriften werden in der Staatsbibliothek ausgestellt: Die Bamberger Apokalypse und das Lorscher Arzneibuch, zwei herausragende Miniaturhandschriften zählen zum UNESCO-Weltdokumentenerbe – ein Highlight für alle bibliophilen Besuchende.

[Naturgeräusche, Vögel, Wasser]

Wenn Sie durch den Eingang der Neuen Residenz über das alte Holzpflaster laufen, gelangen Sie in den prächtigen Rosengarten, den Sie kostenfrei besichtigen können. Die insgesamt 4.500 Rosensträucher blühen bis in den tiefen Herbst hinein in geometrisch angelegten Beeten und sind ein farbenfroher, duftender Anblick. Vereinzelt stehen auch Skulpturen in den Beeten, die 1760 der Hofbildhauer Ferdinand Tietz anfertigte. In der Mitte des Gartens plätschert ein Brunnen und von der Balustrade aus haben Sie einen tollen Blick über die windschiefen, rostroten Dächer der Altstadt. Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit, um diesen Ort der Stille auf sich wirken zu lassen. Im Sommer können Sie sich auf den Bänken unter dem kleinen Hain links neben dem Eingang niederlassen – ein fantastisches schattiges Plätzchen zum Entspannen.

Ihnen knurrt der Magen? Keine Sorge, im nächsten Kapitel haben wir noch einige Gastro-Tipps, um sich durch die kulinarischen Spezialitäten Bambergs zu schlemmen. Mmmh, lecker. Schnell weiter! 

Kapitel 7: Bamberger Spezialitäten: vom Domplatz bis Klein Venedig

Es wird Zeit für Bamberger Köstlichkeiten! Bamberg wird auch als „Stadt der Biere“ bezeichnet, was nicht zuletzt daran liegt, dass die beschauliche Stadt eine Vielzahl an Brauereien, zig Bierkeller und an die 50 verschiedene Biersorten vorweisen kann. Wenn du eher Süßes bevorzugst, kommst du in Bamberg ebenfalls voll auf deine Kosten. Probier ein Hörnla bei der Hofbäckerei Seel oder einen hausgemachten Kuchen beim Café Zuckerstück.

Starte in dieses kulinarische Kapitel, wenn du dich vom Domplatz auf den Weg nach Klein Venedig machst.

Kapitel 7: Bamberger Spezialitäten: vom Domplatz bis Klein Venedig

Für die typisch Bamberger Spezialitäten spazieren wir vom Domplatz hinunter, nehmen die Treppen linkerhand und stoßen schon auf die Dominikanerstraße. Wer nur eine Kleinigkeit essen möchte und Lust auf etwas Süßes hat, sollte hier in der Hof Bäckerei Seel ein Bamberger Hörnla kosten. Diesmal ist nicht die Kartoffel gemeint, sondern ein hörnchenartiges Buttergebäck. Es sieht zwar aus wie ein Croissant, ist aber ein wenig süßer, aber mindestens genauso knusprig und wird schon seit 1427 in Bamberg gebacken. Ob das französische Konkurrenz-Gebäck auch auf eine so lange Tradition blicken kann?

[Hintergrundmusik Klassik]

Wer gerne die deftige Bamberger Küche und vor allem auch die traditionsreiche Bierkultur Bambergs ausgiebiger probieren möchte, sollte unbedingt ins Schlenkerla einkehren, das direkt neben der Bäckerei liegt. Das Schlenkerla ist eine Bamberger Institution – zwar absolut kein Geheimtipp, aber dafür mit einer langen Geschichte behaftet. Es wird in 6. Familientradition geführt und befindet sich in einem ehemaligen Dominikanerkloster aus dem Jahr 1310. Schon von Weitem erkennen Sie das Schlenkerla an den zahlreichen Emblemen an der Hausfassade und den vielen davorstehenden Besucher*innen. Nehmen Sie am besten innen in der Dominikanerklause Platz, um das gotische Gewölbe aus dem Jahr 1310 zu bestaunen. Falls Ihnen dieser Ort bekannt vorkommt, liegt das vielleicht daran, das in der Brauerei Szenen des Films „Das Fliegende Klassenzimmer“ von 1973 mit Joachim Fuchsberger gedreht wurden. Sie erinnern sich sicher, oder?

[Hintergrundmusik Klassik]

Auf dem Weg zum Schlenkerla ist Ihnen bestimmt auch die Fülle an Brauereien und Bierstuben aufgefallen. Nun möchten wir Ihnen Bamberg in seiner Eigenschaft als Bierstadt noch einmal ganz besonders ans Herz legen: 13 Brauereien, zig Bierkeller und an die 50 verschiedenen Biersorten kann die UNESCO-Weltkulturerbe Stadt vorweisen! Der Bamberger Klassiker unter den Biersorten ist das Rauchbier. Einer Legende nach ist es durch einen Zufall entstanden. Bei einem Brand in einer Brauerei nahm das gelagerte Malz den Rauchgeruch an. Das daraus gebraute Bier schmeckte der Kundschaft so gut, dass man fortan das dunkle Bier mit seinem rauchig-würzigen Aroma als Spezialität ins Sortiment aufnahm. Probieren Sie unbedingt das Rauchbier – das Schlenkerla ist eine Top-Adresse dafür! Ein Bier, das ein bisserl nach Räucher-Schinken schmeckt, klingt vielleicht gewöhnungsbedürftig, doch es wird Sie begeistern. Nicht zu vergessen, den Geselligkeitsfaktor: Bei einem Seidla Rauchbier, einem halben Liter Humpen, kommen Sie sicher schnell mit den Bamberger*innen ins Gespräch.

[Cafe Atmosphäre]

Wer zum Nachtisch noch Lust auf ein gutes Stück Kuchen hat, findet vier Häuser weiter das „Café Zuckerstück“. Die Besonderheit - Hier können Sie alles, was Sie sehen, auch kaufen – von den vielen Retro-Accessoires bis hin zu Möbelstücken. Ganz nebenbei bemerkt sind auch der hausgemachte Kuchen und die Kaffeespezialitäten ein Gedicht.

[Wassergeräusche, Fluss]

Zwischen dem Café Zuckerstück und der Hof Bäckerei Seel führt die kleine Kasernstraße ab. Laufen Sie hier ruhig einmal in die Sackgasse hinein. Wenn Sie das Ufer erreichen, haben Sie die stadtweit beste Aussicht auf Klein Venedig. Beim Blick auf die vorbeifließende Regnitz können Sie kurz raten, wie viele verschiedene Fischarten hier wohl durch das Wasser schwimmen. 20? 30? Wir verraten es Ihnen: Es sind stolze 50 verschiedene Arten, die in der Regnitz leben – vom Zander bis zur Bachforelle. Das erklärt vielleicht auch, weshalb Ihnen in der Stadt entlang des Flusses immer wieder mal Angler begegnen.

Und jetzt folgt ein spannender Szenenwechsel: Im nächsten Kapitel verlassen wir die Bergstadt und erkunden die viel ruhigere Gärtnerstadt. Sind Sie dabei? Dann hören Sie direkt weiter.

Kapitel 8: Buntes und Grünes: von Klein Venedig ins Gärtner- und Häckermuseum

Mach dich bereit für ein etwas anderes Stadtbild von Bamberg – die Gärtnerstadt ist bekannt für ihre beschauliche Atmosphäre und die kleinen, niedrigen Häuschen. Der Besuch des dort angesiedelten Gärtner- und Häckermuseums lohnt sich für alle, die mehr über die Geschichte der Bamberger Gemüse- und Weingärtnerfamilien erfahren möchten.

Hör rein, wenn du von der Inselstadt aus losgehst.

Kapitel 8: Buntes und Grünes: von Klein Venedig ins Gärtner- und Häckermuseum

[ruhige Hintergrundmusik Klassik]

Um die vielen Sehenswürdigkeiten der Gärtnerstadt zu erkunden, laufen wir wieder den bekannten Weg zurück über die Inselstadt zur Gärtnerstadt. Kurz hinter der Kettenbrücke weisen Schilder hinter der Brauerei Fässla, die Sie bereits auf Ihrem Hinweg passiert haben, in die kleine Letzengasse zum Museum. Wenn Sie in das Gässchen kommen, laufen Sie an dem langen Brauereigebäude entlang, das sich zu Ihrer Rechten befindet. Hinter den Fenstern können Sie dem regen Treiben der Bierbrauer*innen zusehen.

Direkt hinter der Brauerei befinden sich noch heute die Überreste der Mang’schen Wachsbleiche. Hier begann der Wachszieher Johann Joseph Mang im Jahr 1745 ein ehrgeiziges Bauprojekt. Neben einer Bienenwachs-Manufaktur sollte hier ein Stadtpalais samt Lustgarten entstehen. Das Projekt wurde aufgrund des frühen Todes Mangs aber nicht vollständig umgesetzt. Ein Schlösschen, ein Pavillon sowie die Grundstücksmauer sind noch erhalten.

Die Gärtnerstadt war übrigens auch ausschlaggebend dafür, dass die Bamberger Altstadt in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. In der Gärtnerstadt haben sich viele Obst- und Gemüsegärtner angesiedelt: Mitten in der Altstadt befinden sich also erstaunlich viele grüne Gartenflächen. Früher wurde hier insbesondere Süßholz angebaut, das zur Herstellung von Lakritz verwendet wird.

[Hintergrundmusik Klassik, Vogelgezwitscher, Naturgeräusche]

Ihnen wird auf dem Spaziergang zum Gärtner- und Häckermuseum nicht entgangen sein, dass sich das Stadtbild schlagartig gewandelt hat. Keine Angst, Sie sind noch in Bamberg – allerdings zeigt sich die sonst so trubelige Stadt hier ganz beschaulich und ruhig. Die Häuschen sind niedrig, bei weitem nicht so bunt verziert wie in der Altstadt, aber dennoch sehr hübsch anzusehen.

Nach den paar hundert Metern durch die Letzengasse stoßen Sie direkt auf das Gärtner- und Häckermuseum. Ein Besuch lohnt sich für alle, die mehr über das Leben der damaligen Bamberger Gemüse- und Weingärtnerfamilien erfahren möchten. Das Museum befindet sich in einem typischen Gärtnerhaus aus dem Jahr 1767 und zeigt in einem Freilichtmuseum auch einen Garten und Hof aus damaliger Zeit. Im Gärtnerhaus selbst können Sie durch eine typische Wohnstube, die Schlafräume und Kochstube laufen und sich dank der perfekt erhaltenen Einrichtung gut vorstellen, wie die Menschen hier einst lebten. Außerdem können Sie im Hof einen Blick auf die alten Gerätschaften der Gärtner*innen und Häcker*innen werfen. Im Gemüsegarten sind all die Kräuter und Pflanzen angebaut, die auch seinerzeit Bamberger Gärtner*innen anbauten – unter anderem das berühmte Süßholz – das Thema hatten wir ja gerade. Im Museum können Sie übrigens auch ein paar Teilstücke der Süßholzwurzel kaufen und es probieren. Kauen Sie die Wurzel einfach ein Weilchen – sie soll sich zur Zahnpflege eignen und gut gegen Reiseübelkeit wirken.

Und jetzt sind wir langsam schon am Ende unserer gemeinsamen Genusstour angekommen. Im nächsten Kapitel begleiten wir Sie über die Aussichtsplattform zurück zum Bahnhof.

Kapitel 9: Zurück auf Start: vom Gärtner- und Häckermuseum zum Bahnhof

Es ist dir überlassen – du kannst dich direkt auf den Weg zum Bahnhof machen oder vorher noch einen Abstecher zur Aussichtsplattform machen. Diese bietet einen fantastischen Rundumblick über das Gärtnerviertel und du kannst die Turmspitze der St. Otto Kirche erspähen. Auf dem Rückweg zum Bahnhof kannst du dir an den Höfen und Gärtnereien auf der Heiliggrabstraße dann noch frisches Gemüse und Blumen mitnehmen.

Dieses Kapitel startest du direkt, wenn du von der Gärtnerstadt zurück zum Bahnhof aufbrichst.

Kapitel 9: Zurück zum Start: vom Gärtner- und Häckermuseum zum Bahnhof

Vom Gärtner- und Häckermuseum aus können Sie entweder den direkten Weg über die Mittelstraße und die Luitpoldstraße zurück zum Bahnhof nehmen – oder noch einen kleinen Abstecher zur Aussichtsplattform machen.

[Naturgeräusche, fließendes Wasser]

Diese liegt neben der Gärtnerei Böhmerwiese, die Sie erreichen, wenn Sie einmal um den Block laufen. Die Plattform bietet Ihnen einen Rundumblick über das grüne Gärtnerviertel und die landwirtschaftliche Stadtstruktur. Außerdem sehen Sie von hier oben aus die Turmspitzen zweier Kirchen: St. Otto mit dem markanten Spargel-Turm und St. Sebastian. Die zweigeschossige Plattform selbst erinnert mit ihren Plexiglasscheiben an ein Gewächshaus und wurde als architektonisches Highlight in die „Architektentouren 2012“ aufgenommen. Das Besondere ist, dass Sie bewusst schräg gebaut wurde – wenn Sie hinauflaufen, haben Sie das eigenartige Gefühl zu schwanken. Und wie das so ist mit künstlerischen Bauten, ist auch nicht jeder von der Architektur der Aussichtsplattform begeistert. Aber machen Sie sich am besten einfach Ihr eigenes Bild und entscheiden Sie selbst, ob die Aussichtsplattform nach Ihrem Geschmack ist.

[Vogelgezwitscher, leiser Stadttrubel]

Auf dem Weg zurück zum Bahnhof über die Heiliggrabstraße kommen Sie noch an einigen Höfen und Gärtnereien vorbei, wo Sie sich mit frischem Gemüse und schönen Blumen eindecken können. Empfehlenswert ist beispielsweise die Hofstadt-Gärtnerei Dechant in der Heiliggrabstraße 37A. Hier sind die Kräuter getrocknet in Kisten gestapelt und Sie finden unter den 200 Kräuter- und Heilpflanzen alles, was das Herz begehrt, um Ihr heimisches Kräuterregal aufzufüllen. In der gegenüberliegenden Gärtnerei von Heinrich Neubauer können Sie sich mit saisonfrischem Gemüse eindecken – ein gesunder Proviant auf der nun anstehenden Bahnfahrt. Von der Heiliggrabstraße aus biegen Sie am Ende der Straße links in die Luitpoldstraße, schon erreichen Sie nach einem fünfminütigen Fußmarsch wieder den Bahnhof, wo unsere Genusstour durch Bamberg endet.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Heimreise und hoffen, dass Sie reich an neuen Eindrücken, Erlebnissen – und vor allem wohlbehalten wieder zuhause ankommen. Es freut uns, Sie durch Bamberg begleitet haben zu dürfen. Und wenn Sie mögen, entdecken Sie auch die weiteren Audio Guides der DB Regio Bayern und lassen Sie sich für neue Reisen inspirieren.