DB Regio Bayern Audio Guides

Folge 6 | Oberstdorf - das vielseitige Naturparadies im Allgäu

Freu dich auf eine ereignisreiche Ausflugstour nach Oberstdorf, der südlichsten Gemeinde in Deutschland. Schauspieler Paul Sedlmeir begleitet dich auf deinem Entdeckerausflug in das idyllische Bergparadies!

Collage mit verschneitem Oberstdorf, Frau mit Kopfhörer und Bild von Paul Sedlmeir

Erlebe einen spannenden Tag mit Paul Sedlmeir in dem vielseitigen Paradies im Allgäu!

Herzlich willkommen in Oberstdorf im Allgäu! Gemeinsam machen wir einen Rundgang durch den beschaulichen Innenstadtkern, spazieren zu einer der schönsten Skisprungstadien der Welt und genießen ein einzigartiges 400-Gipfel-Panorama auf der Nebelhornbahn. Für einen spannenden Abschluss der Tour besuchen wir die Breitachklamm, die tiefste Felsenschlucht Europas.

Sei gespannt auf den gemeinsamen Tag mit Schauspieler Paul Sedlmeir. Die Tagestour ist unterteilt in neun Kapitel, in denen du vieles zu den Besonderheiten und Ausflugsmöglichkeiten in und um Oberstdorf erfahren wirst. Such dir die Highlights aus, die am besten zu deinen Vorlieben und der Zeit, die dir zur Verfügung steht, passen. Stell dir so deine ganz individuelle Audio Guide Tour zusammen!

Wir versprechen dir, auf unserer Tour durch Oberstdorf ist für jeden Geschmack etwas dabei!

Du begeisterst dich für Wintersport und Wandern? Dann sei gespannt auf die Kapitel 4, 5 und 6. Wir besuchen Oberstdorfs Skisprungstadion, die Audi Arena und erfahren Wissenswertes über die Geschichte des Alpinismus. Zum Abschluss der Tour geht es auf eine sportliche Wanderung nach Gerstruben.

Für diejenigen unter euch, die sich besonders über Ausflüge in der Natur freuen, haben wir natürlich auch etwas im Gepäck! Hört in die Kapitel 2, 5, 6 und 8 rein und besucht mit uns die Nebelhornbahn, von der aus man einen spektakulären Blick auf das Alpenpanorama hat. Spannend wird es in der Breitachklamm, bevor es dann am Illerursprung eher gemütlich zugeht.

Nicht zuletzt kommen auch Städte-, Museums- und Kulinarik Fans auf Ihre Kosten. Freut euch auf die Kapitel 3, 7 und 9. Wir besuchen das Heimatmuseum in Oberstdorf, machen eine Schlemmertour am Christlessee und flanieren durch ein beschauliches Bergbauerndorf.

Und nun heißt es Augen auf und Ohren an in Oberstdorf. Erlebe einen Tag in dem vielseitigen Paradies im Allgäu!

Unseren Audio Guide gibt es jetzt auch in schriftlicher Form – perfekt für alle, die lieber lesen oder aufgrund von Gehörlosigkeit nicht auf den Audio Guide zugreifen können. Nimm Platz, mach es dir gemütlich, lehne dich zurück und genieße eine inspirierende Zuglektüre während deiner Fahrt.

Print Guide Oberstdorf.pdf

Einleitung: Ein paar Worte zur aktuellen Situation

Liebe Hörer:innen,

nutzt den Audio Guide Oberstdorf der DB Regio Bayern in der aktuellen Situation als einen virtuellen Reiseführer, der euch inspiriert und Lust macht auf einen Ausflug nach Oberstdorf in den Allgäuer Alpen!

Ein paar Worte zur aktuellen Situation

Liebe Hörer & Hörerinnen, nutzen Sie den Audio Guide der DB Regio Bayern in der aktuellen Situation als einen virtuellen Reiseführer, der sie inspiriert und Lust macht auf eine Tour zu spannenden Ausflugszielen in Bayern. Bis es so weit ist, passen sie gut auf sich auf und vor allem bleiben Sie gesund!

Kapitel 1: Alle Reiseinformationen für deine Planung

Es geht los nach Oberstdorf! In diesem Kapitel haben wir einige wichtige Informationen rund um die Themen Ticketkauf und Reiseplanung zusammengestellt, die du vor Ihrem Ausflug wissen solltest.

Kapitel 1: Alle Reiseinformationen für Ihre Planung

Freuen Sie sich auf Ihre Fahrt nach Oberstdorf mit der DB Regio Bayern. Für Ihre Reise empfehlen wir Ihnen das Bayern-Ticket, mit dem Sie einen Tag lang durch ganz Bayern fahren können. Das Ticket gilt übrigens auch im gesamten Nahverkehr in Bayern, also in S-Bahn, U-Bahn, Bus und Tram. Also perfekt für Tagestouren mit bis zu fünf Personen geeignet – und Kinder unter 15 Jahren fahren sogar kostenlos mit.

Alle aktuellen Informationen und Preise finden Sie auf unserer Website www.bahn.de/bayern.

Noch kurz zur Buchung: Bitte achten Sie darauf, die Vor- und Nachnamen aller Reisenden schon bei der Buchung richtig anzugeben. Die Angaben können nachträglich nämlich nicht noch einmal geändert werden.

Abschließend noch ein paar Tipps für Ihre Packliste: Für Ihren Tagesausflug durch Oberstdorf empfehle ich Ihnen festes Schuhwerk sowie Kleidung, die alles mitmacht. So sind Sie für alle geplanten Spaziergänge und Besichtigungen bestens gerüstet. – vor allem in der Winterzeit. Oberstdorf liegt auf über 800 Meter, da bläst zuweilen ein kälterer Wind als in tieferen Regionen.

Nun sind Sie im Zug: Stellen Sie sich den Tag in Oberstdorf nach Ihren eigenen Wünschen zusammen und spielen Sie die verschiedenen Kapitel in der für Sie passenden Reihenfolge ab. Schauen Sie auch unbedingt auf unserer Website www.wir-entdecken-bayern.de/audio-guides vorbei, um noch mehr Infos sowie Bilder der Tour zu bekommen.

Und jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß mit unserem DB-Guide zu Oberstdorf!

Also: Augen auf und Ohren an!

Kapitel 2: Erste Eindrücke am Bahnhof

Du bist in Oberstdorf angekommen? Dann nimm dir einen Moment Zeit, deinen Blick über die imposante Bergkette gegenüber des Bahnhofs schweifen zu lassen. Die zweite Sehenswürdigkeit deiner Tour ist die „Wilde Mändle“ Statue auf dem Bahnhofvorplatz, eine Sagengestalt aus der Bergwelt.

Schalte dieses Kapitel ein, wenn du in Oberstdorf aus dem Zug steigst.

Kapitel 2: Erste Eindrücke am Bahnhof

[moderne ruhige Hintergrundmusik]

Liebe Reisende, wir heißen Sie herzlich willkommen in Oberstdorf! Kommts mit und los geht’s! Dieser DB-Guide wird Sie heute durch die südlichste Gemeinde in Deutschland leiten. Die Entdeckertour ist unterteilt in neun Kapitel, in denen wir Ihnen etwas über die Besonderheiten und Ausflugsmöglichkeiten in und um Oberstdorf verraten. Die Reihenfolge der einzelnen Etappen bestimmen Sie dabei selbst.

Das idyllische Naturparadies Oberstdorf liegt im Oberallgäu und ist mit 23.000 Hektar -flächenmäßig - nach München und Lenggries, die drittgrößte Gemeinde in Bayern. Der beschauliche Kur-und Kneipport zählt rund 9.550 Einwohner und ist umringt von der Allgäuer Alpenwelt, zahlreichen Wanderwegen und Skipisten. Damit bietet es den idealen Ausganspunkt für erlebnisreiche Ausflüge in die Natur. Ein paar davon stellen wir Ihnen in den folgenden Kapiteln näher vor. Die Tour startet dabei am Bahnhof Oberstdorf und wird auch hier beendet.

Wir hoffen, Sie haben gut gefrühstückt, denn es steht so einiges auf der Tagesordnung: Gemeinsam machen wir einen Rundgang durch den beschaulichen Ortskern, wo sich die für das Allgäu so typischen Holzhäuser aneinanderreihen und der seit 1992 autofrei ist. Von hier geht die Entdeckungsreise weiter, zu einer der schönsten Skisprungstadien der Welt, unterhalb des Schattenbergs: der Audi Arena. Für alle, die noch tiefer in Skisport-Historie von Oberstdorf eintauchen möchte, begeben sich auf eine kleine Wanderung ins benachbarte Stillachtal, zur drittgrößten Skiflugschanze der Welt: der legendären Heini-Klopfer-Skiflugschanze. Auf der Nebelhornbahn erwartet Sie ein einzigartiges 400-Gipfel-Panorama und der Ursprung der Iller freut sich ebenfalls auf Ihren Besuch. Ein weiteres Naturhighlight, das es zu besichtigen gilt ist die Breitachklamm – die tiefste Felsenschlucht Europas und wer eine Zeitreise in die Vergangenheit machen möchte ist in dem historische Bergbauerndorf Gerstruben an der richtigen Adresse. Doch dazu später mehr.

Das besondere Naturerlebnis von Oberstdorf beginnt für Sie direkt am Gleis. Lassen Sie Ihren Blick bei Ihrer Ankunft für einige Momente über die imposante Bergkette gegenüber der Rückansicht des Bahnhofsgebäudes schweifen: Hier begrüßt Sie das 1.957 Meter hohe Rubihorn. Das eindrucksvolle Felsgebilde ist neben dem Nebelhorn als Oberstdorfer Hausberg bekannt und hat seinen Namen der nahegelegenen Ortschaft Rubi zu verdanken. Gehen Sie nun durch das Bahnhofsgebäude. Die ursprüngliche Schalterhalle wurde bereits 1888 fertiggestellt. Inzwischen steht hier ein im Jahr 2001 erbautes, zweigeschossiges Gebäude, dessen moderne Architektur, bestehend aus Glas- und Holzelementen, mit dem Preis „Kleinstadtbahnhof des Jahres 2006“ prämiert wurde. Für die Jury des gemeinnützigen Verkehrsbündnis „Allianz pro Schiene“ war dabei das intelligente Mobilitätskonzept und die gute Einbindung in die Stadt und zum Vorplatz ausschlaggebend.

Apropos Vorplatz: Sobald Sie die Eingangstüren der Bahnhofshalle hinter sich gelassen haben, erwartet Sie auch schon die erste Sehenswürdigkeit auf dem Bahnofsvorplatz: Die „Wilde Mändle“-Statue zeigt eine Sagengestalt aus der Bergwelt, der zu Ehren nur noch in Oberstdorf ein energiegeladener Tanz aufgeführt wird. Das berühmte Spektakel findet hier nur alle fünf Jahre statt. Die Anfänge der Wilden Mändle gehen bis in die keltische Zeit vor über 2.000 Jahren zurück und waren im gesamten Alpenraum verbreitet. Um noch mehr über den ältesten Kulttanz Deutschlands zu erfahren, empfehlen wir Ihnen eine kleine Tour durch das Oberstdorfer Heimatmuseum. Das 1620 erbaute Bauernhaus ist gerade einmal zehn Minuten zu Fuß vom Hauptbahnhof entfernt und allemal einen Besuch wert. Hier gibt es allerlei Wissenswertes und Kurioses über die Vergangenheit des heimeligen Gebirgsdorfes zu erkunden.

Seien Sie gespannt auf unsere Entdeckungsreise durch das Naturparadies Oberstdorf. Sobald Sie startklar sind heißt es: Wir treffen uns im nächsten Kapitel direkt hier am Bahnhof. Also: Pack mas!

Kapitel 3: Ein Stück Oberstdorfer Heimatgeschichte

Vom Bahnhof aus spazieren wir zum Heimatmuseum. Auf dem Weg dorthin machen wir kurz Halt am Alten Rathaus. Die aufwendige Wandmalerei des Rathauses zeigt bedeutende Szenen für die Stadt Oberstdorf – zum einen die Verleihung des Marktrechts im Jahre 1495 und zum anderen die Eröffnung der Bahnlinie im Jahr 1888. Im Heimatmuseum angekommen hast du die Gelegenheit, mehr über die Geschichte der Stadt sowie Wissenswertes über die Anfänge des Alpinismus in Oberstdorf zu lernen.

Bist du bereit, vom Bahnhof aus zu starten? Dann wird es Zeit, in dieses Kapitel reinzuhören!

Kapitel 3: Ein Stück Oberstdorfer Heimatgeschichte

[Hintergrundmusik, ruhige Klassikmusik]

Vom Bahnhofsvorplatz spazieren wir geradewegs zum Heimatmuseum, das nur zehn Minuten zu Fuß entfernt ist. Gehen Sie die Straße Bahnhofplatz nach links in die Hauptstraße und biegen Sie am Ende der Straße auf die Weststraße ab, an deren Ende sich der Marktplatz befindet. Wenn Sie auf die Westeite des Markplatzes blicken, sehen Sie das alte Rathaus direkt neben dem neuen Rathaus. Den Bürgermeister werden Sie allerdings in keinem der beiden Häuser antreffen. Dennoch lohnt sich ein Abstecher in das alte Rathaus. Die aufwändig verzierte Ostseite des 1619 erbauten Gebäudes, das 1865 nach einem großen Brand, wieder neu aufgebaut wurde, ziert oben zwischen zwei Fenstern das rote Oberstdorfer Wappen auf dem ein springender Schimmel prangt. Direkt darunter zeigt die Wandmalerei zwei bedeutende, historische Ereignisse. Zum einen, die Verleihung des Marktrechts 1495 durch Maximilian I. Das bedeutete, dass die Oberstdorfer endlich nicht mehr in das rund 15 Kilometer entfernte Sonthofen laufen, um Waren einzukaufen, die sie nicht selber herstellen konnten, sondern konnten sie mitten in Oberstdorf besorgen. Ein Überbleibsel aus den Anfängen als Marktgemeinde ist der einmal jährlich stattfindende Gallusmarkt an einem Samstag im Oktober.

[Bahngeräusche, quietschende Gleise]


Das zweite einschneidende Ereignis war die Eröffnung der Bahnlinie im Jahr 1888. Seit diesem Tag war Oberstdorf nicht länger der abgeschiedene, verträumte, Ort, der nur zu Fuß oder mit Fuhrwerken zu erreichen war. Der erste Zug hat eine neue Ära im Zeitalter eingeläutet. Die nachhaltig erfolgreiche Entwicklung von Oberstdorf zu einem begehrten Ferienort ist unter anderem auf die erste Bahnline zurückzuführen.

Im Erdgeschoss können Sie sich in der Ausstellung Bergschau zu den Themen Geologie, Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren oder das Wirtschaften des Menschen in den Allgäuer Alpen schlau machen. Neben einem großen Reliefmodell stehen Ihnen für Ihre Fragen interaktive Screens und ein/e Ansprechpartner*in, auch Bergschau-Betreuer*in genannt,  zur Verfügung.

Das neue Rathaus direkt daneben wurde 1803 ursprünglich als Schulhaus errichtet und ebenfalls nach dem großen Feuer im Jahr 1866 wieder erbaut und weiterhin als Schule genutzt. 1908 wurde es zum neuen Rathaus umfunktioniert. Aktuell steht es leer und es ist ungewiss, ob in nächster Zeit eine Renovierung oder gar ein Neubau ansteht. Bis die Entscheidung gefallen ist, weilt der Bürgermeister in den knapp zwei Minuten entfernten Räumlichkeiten des „Oberstdorf Haus“ am Prinzregenten-Platz 1. Übrigens: Hier ist auch die Touristinformation untergebracht. Schlendern Sie am Marktplatz einfach nach rechts in die Prinzenstraße und gehen Sie immer geradeaus auf die überdimensionalen, roten Buchstaben, die das Wort „Oberstdorf Haus“ bilden und den angrenzenden Kurpark, zu. In dem Glasgebäude dahinter können Sie sich mit Straßenplänen und Wanderkarten für die Umgebung eindecken und sich bei den Mitarbeiter*innen der Touristinformationen wertvolle Tipps zu aktuellen Veranstaltungen holen.

Lust auf eine kleine Stadtrundfahrt? Schräg gegenüber vom Eingang der Touristen-Info befindet sich die Haltestelle für das Marktbähnle. Die 18 Meter lange Mini-Bahn bietet mit ihren halbstündigen, moderierten Bahnfahrten durch Oberstdorf eine komfortable Möglichkeit, um sich ganz entspannt einen ersten Überblick zu verschaffen.  

[Stadtbummel-Atmosphäre, Zuggeräusche, Gleise]

Weiter geht’s in Richtung Heimatmuseum: Kehren Sie zurück zur Prinzenstraße, folgen Sie ihr immer geradeaus bis zur Ludwigstraße, wo es weitergeht nach rechts auf die Oststraße. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte bis zum sogenannten Köchelerhaus – dem heutigen Heimatmuseum. Das dunkle Holzhaus mit den weißen Türrahmen und grünen Fensterläden stammt aus dem 17. Jahrhundert und war ursprünglich ein Allgäuer Bergbauernhaus. Es gehört zu einem der ältesten Gebäuden in Oberstdorf und ist eines der wenigen Bauwerke, die vor dem großen Brand 1865 verschont wurden.  Hier erfahren Sie in 37 Zimmern, was es mit der Tradition der Wilden Mändle auf sich hat, wie die Bergbauern damals ihre abgeschiedenen Höfe bewirtschafteten und Wissenswertes über die Anfänge des Alpinismus. Kurioses Ausstellungs-Highlight ist der größte Lederskischuh der Welt – Schuhgröße 480!
Planen Sie für das Museum eine gute Stunde ein.

Im nächsten Kapitel beschäftigen wir uns noch intensiver mit dem Thema Wintersportaktivitäten in Oberstdorf, die sogar im Sommer ein echtes Highlight sind. Wir starten vor dem Heimatmuseum in schwindelerregende Höhen!

Kapitel 4: Wintersport in Oberstdorf: springst du noch oder fliegst du schon?

Oberstdorf hat sich in den vergangenen Jahren als Austragungsort international bedeutender Wintersport-Wettbewerbe einen Namen gemacht. So ist es nur passend, dass wir die Orlen Arena eines der modernsten Skisprungstadien der Welt besuchen. Mit dem gläsernen Aufzug geht es hinauf zu den Panoramaspots, von denen aus du den Schanzentisch und viele weitere Highlights bewundern kannst.

Dieses Kapitel startest du am besten, wenn du das Heimatmuseum verlässt.

Kapitel 4: Wintersport in Oberstdorf: springst du nur oder fliegst du schon?

[Zuschauergeräusche von Sportveranstaltung, Schreie, Geklatsche]

Oberstdorf hat sich als Austragungsort international bedeutender Wintersport-Wettbewerbe in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen gemacht. Eines der sportlichen Highlights ist die Auftaktveranstaltung der berühmten Vierschanzentournee, für die in Oberstdorf seit 1953, jedes Jahr Ende Dezember vor rund 25.000 Zuschauern, der Startschuss fällt. Bei diesem Skisprung-Spektakel messen sich regelmäßig die besten Skisprung-Profis der Welt in den vier Tournee-Orten: Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen. Die Anfänge der heutigen Audi Arena Oberstdorf am Fuße des Schattenbergs reichen rund 95 Jahre zurück. Nach den Plänen des Architekten Hans Schweniger wurde die imposante Skisprungschanze am 27. Dezember 1925 eröffnet und im Laufe der Jahre für unterschiedliche Wettbewerbe weiter ausgebaut. Neben der Großschanze mit einer Hillsize von 137, gibt es inzwischen eine Normalschanze mit Hillsize 106 und drei kleinere Mattenschanzen für Kinder und Jugendliche. (Mit Hillsize ist die englische Bezeichung für Schanzengröße gemeint.)

[Wasserrauschen, Vögel, Stadtatmosphäre)

Am besten machen Sie sich selbst ein Bild von einem der modernsten und schönsten Skisprungstadien der Welt. Vom Heimatmuseum sind es knapp 15 Minuten zu Fuß durch den beschaulichen Ortskern. Gehen Sie die Oststraße Richtung Osten immer geradeaus. Auf dem Weg laden rechts und links zahlreiche, kleine Ladengeschäft zum entspannten Shoppingvergnügen ein. Vielleicht erspähen Sie ein Mitbringsel für Ihre Lieben zuhause oder gönnen sich selbst eine Kleinigkeit. Regionale Produkte, wie Käse oder Honig sind hier sehr begehrt und auch das vielseitige Angebot an Sportbekleidung lässt die Herzen der Besucher*innen höher schlagen. Überqueren Sie die Trettach und folgen Sie anschließend der Straße Am Faltenbach immer geradeaus durch das Wohngebiet. Dabei haben Sie automatisch den mächtigen Schattenberg und die eindrucksvollen Skisprungschanze im Blick, bis Sie schließlich vor dem Haupteingang der Audi Arena ankommen. Planen Sie für Ihren Besuch des Skistadions ungefähr anderthalb bis 2 Stunden ein.

[Wind]

Sind Sie bereit für einen Perspektivenwechsel? Dann ab nach oben: Der gläserne Schrägaufzug bringt Sie zügig auf über 85 Höhenmeter hinauf zum ersten Panorama-Spot – dem Schanzentisch. Wen dieses Panorama bereits überwältigt, der wird nach der Weiterfahrt mit dem Lift zur Aussichtsplattform auf dem Sprungturm aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Die Aussicht auf die einzigartige Berglandschaft und über die Dächer von Oberstdorf begeistert Wintersport- und Naturfans gleichermaßen. Eins ist sicher: Der Blick vom Turm in die Tiefe ist nicht nur respekteinflößend, sondern verspricht auch jede Menge Nervenkitzel. Mit etwas Glück sind Sie hautnah dabei, wenn Skisprung-Profis aus der ganzen Welt ihre Sprünge üben, während Sie entspannt die Anlage besichtigen. Das gilt übrigens für den Sommer, wie für den Winter. In der Audi-Arena wird ganzjährig trainiert und die Chance die „Adler“ – wie die Skisprung-Profis rund um Karl Geiger und Markus Eisenbichler auch genannt werden – bei ihren „Höhenflügen“ live zu erleben sind groß. Unser Tipp: Machen Sie nach Ihrem Ausflug in luftige Höhen auf jeden Fall noch auf einen Abstecher ins Skimuseum im Hauptgebäude. Hier gibt es unter anderem skurile Skimodelle von 1909 zu bestaunen oder die große Skisprungschanze im Miniaturformat zu inspizieren. Natürlich erfahren Sie hier auch wie sich Oberstdorf in den vergangenen Jahren zur internationalen Wintersporthochburg entwickelt hat. Übrigens: Mit 143,5 Metern hält Sigurd Pettersen den Schanzenrekord auf der Skisprungschanze. Den legendären Sprung hat der Norweger im Dezember 2003 beim Auftaktspringen der Vierschanzen-Tournee vollbracht.

[Zuschauergeräusche, Vögel]

Ihnen steht der Sinn nach höher, weiter, schneller? Da lohnt sich ein Spaziergang zum „schiefen Turm von Oberstdorf“, weltweit bekannt als die „Heini-Klopfer-Skiflugschanze“. Die riesige Anlage befindet sich südlich von Oberstdorf im idyllischen Stillachtal. Hier entstand 1950 nach den Plänen des Skispringers und Architekten Heini Klopfer die größte Skiflugschanze in der Sportgeschichte. Nach gerade mal fünf Monaten Bauzeit war die 40 Meter hohe Riesenschanze aus Holz fertiggestellt. Beim Jungfernflug am 2. Februar 1950, die Heini Klopfer höchstpersönlich übernahm, flog er 90 Meter weit. 1973 wurde die Schanze generalsaniert und erhielt ihre heutige Spannbetonkonstruktion, der sie auch ihren Spitznamen „Schiefer Turm“ zu verdanken hat. Das 72 Meter hohe Bauwerk gilt als statische Meisterleistung und ist die drittgrößte Flugschanze der Welt. Nur noch gewaltiger ist die Schanze Letalnica in Slowenien und am allergrößten die Vikersundbakken in Norwegen.

Wichtige Info: Den Namen Skiflugschanze verdienen nur die Anlagen, bei denen man über 200 Meter weit fliegen kann. Im Gegensatz zum Skispringen ist Skifliegen keine Olympische Disziplin. Aber es finden regelmäßig Weltmeisterschaften statt. Den aktuellen Schanzenrekord von 238,5 Metern hat der Norweger Daniel Andre Tande am 19. Januar 2018 im Rahmen der Skiflug-WM aufgestellt.  

Los geht die Tour und zwar auf den Spuren der Oberstdorfer Skilegenden: Ausgehend vom Haupteingang der Audi Arena führt Sie ein rund fünf Kilometer langer Spaziergang an elf Stationen, die versehen sind mit Infotafeln über die Skipioniere Liese und Herman Schedler oder das legendäre Springer-Trio Heini Klopfer, Sepp Weiler und Toni Brutscher. Wichtig ist festes Schuhwerk und die Streckenkarte, die Sie im Eingangsbereich der Audi Arena erhalten. Planen Sie für den Hin- und Rückweg ungefähr drei Stunden ein. Der Skilegendenweg ist an kälteren Wintertagen genauso zu empfehlen, wie für warme Sommertage.

Lassen Sie es sich nicht nehmen, selbst etwas Höhenluft zu schnuppern und lösen Sie eine Karte für die Fahrt mit dem Schrägaufzug. Im Gegensatz zu den Skifliegern erwartet Sie hier oben kein rasanter Flug mit bis zu 120 Studenkilometern, sondern eine unvergessliche Aussicht, von Deutschlands höchstem Schanzenturm über den Freibergsee in das wunderschöne Stillachtal.

Apropos Aussicht: Los geht’s zu den gigantischen Berggipfeln auf dem 2.224 Meter hohen Nebelhorn. Wir starten vom Bahnhof und hören uns im nächsten Kapitel! Bis gleich!

Kapitel 5: Bei der Nebelhornbahn ist der Weg das Ziel

400 Gipfel auf 2.224 Metern bewundern? Dann auf zur Talstation Nebelhornbahn! Genieße bei deiner Fahrt mit der höchsten Seilbahn im Allgäu den Ausblick auf das fantastische Bergpanorama. Es ist dir überlassen, ob du direkt ganz hochfahren oder vorher Halt machen möchtest. Mit Kindern empfiehlt sich ein Halt an der Station Seealpe für den Natur- und Erlebnisweg „Uff d’r Alp“. Oder du steigst an der Station Höfatsblick für eine der vielen eindrucksvollen Wanderungen aus.

Dieses Kapitel startest du wieder am Bahnhof Oberstdorf. Wir hören uns dort!

Kapitel 5: Bei der Nebelhornbahn ist der Weg das Ziel

[ruhige Hintegrundmusik, Klassik]

400 Gipfel auf 2.224 Meter auf dem Nebelhorn bewundern: Vom Bahnhof Oberstdorf ist die Talstation Nebelhornbahn nur 15 Minuten entfernt. Spazieren Sie am Bahnhofplatz geradeaus auf die Hauptstraße und biegen Sie nach knapp 100 Meter auf die Nebelhornstraße ab, die Sie geradewegs zur Talstation der Nebelhornbahn führt. Hinweis: Die aktuellen Corona-Regeln finden Sie auf den großen digitalen Screens vor dem Gebäude. Im September 2021 wurden die neuen, modernen 10er-Kabinen offiziell eingeweiht. Genießen Sie bei der Fahrt mit der höchsten Seilbahn im Allgäu den Ausblick auf das fantastische Bergpanorama. Zur Rechten begleitet Sie der prägnante Gipfel des 1.759 hohen Himmelschrofen, während Ihnen zur Linken die Audi Arena mit dem mächtigen 1.721 Meter hohen Schattenberg quasi zu Füßen liegt. Wenn Sie den Blick über das Alpen-Panorama direkt hinter sich schweifen lassen, fällt Ihnen sicher eine Bergkette auf, die etwas vorwitziger als alle anderen hervorsticht und einen wenig schmeichelhaften Namen hat: die 1.560 Meter hohen Kackenköpfe.

Wer mit Kindern unterwegs ist und sie mit einem interaktiven Rundwanderweg auf das Bergerlebnis einstimmen möchte, steigt auf 1.280 Meter an der Station Seealpe aus und erkundet den Natur- und Erlebnisweg „Uff d´r Alp“. Die circa drei Kilometer lange Route dauert rund eine Stunde und vermittelt spielerisches Wissen rund um die Alpwirtschaft und das Leben in den Bergen. Höhepunkt der Tour ist das Passieren einer kleinen Hängebrücke.

[fröhliche, kindliche Pfeiffmusik]

Danach empfiehlt sich ein Abstecher im Berggasthof Seealpe der Familie Waibel. Der neue Kinderspielplatz lädt zum Toben und Klettern ein und die großzügige Sonnenterrasse lockt mit ihrem unvergesslichen Blick auf den Ifen, die Gottesackerwände, den Gaisberg oder den Besler.

Frisch gestärkt und voller neuer Eindrücke können Sie von hier gemütlich den ausgeschilderten Weg nach Oberstdorf hinunterspazieren. Dafür brauchen Sie ungefähr eine Stunde. Für die Winterzeit können wir Ihnen die 2,5 Kilometerlange Natur-Rodelban ans Herz legen. Sie können sich an der Seealpe einen Rodel ausleihen und los geht das kurvenreiche Fahrvergnügen zurück ins Tal. Viel Spaß!!!

Bei der Nebelhornbahn ist der Weg das Ziel. Auch die nächste Station Höfatsblick auf 1.932 Meter hat aussichtsreiche Rundwanderungen in petto. Der „Höfatsweg“ ist ähnlich wie der „Uff d´r Alp“ ein einfacher Informationsweg, der Sie mit ansprechenden Skulpturen aus der Bergwelt und den entsprechenden Beschreibungen bis zum Zeigersattel führt. Beim Ausstieg aus der Nebelhornbahn empfängt Sie auf der rechten Seite, das im Jahr 1890 als Schutzhütte erbaute Edmund Probst Haus und auf der rechten Seite ein großzügiger Kinderspielplatz mit Kletterspinne, Rutsche, Schaukel und einem Kletterhaus.

[Bayerische Volksmusik]

Hier sehen Sie auch schon die Beschilderung zum „Höfatsweg“. Nach gerade mal einer halben Stunde Fußweg werden Sie mit einem fantastischen Ausblick auf den dunkelblauen Seealpsee inmitten der Alpenwelt belohnt.

Weiter geht´s mit der Nebelhornbahn auf 2.224 Meter. Die Aussicht vom Gipfel auf das berühmte 400-Gipfel-Panorama lässt keine Wünsche offen. Nervenkitzel gefällig?

[Windgeräusche, Vögelgezwitscher]

Bei der Umrundung des Gipfels über den Nordwandsteig entlang der Nordwand des Nebelhorns sind imposante Blicke in den Abgrund garantiert. Bis zu 600 Meter reicht die Aussicht von der Stahlkonstruktion in die Tiefe. Für alle, die bei dem Gedanken doch etwas Muffesausen bekommen, wurde vorgesorgt. Bevor Sie den Steig betreten, passieren Sie einen kleinen Tunnel, dort steht hinter einem Fensterchen in der Wand die Skulptur der Heilige Barbara. Sie gilt als Schutzpatronin der Bergleute und hält schützend ihre Hände über die Besuchenden. Geschnitzt wurde die Figur von Andreas Ohmayr aus Oberstdorf.
Genießen Sie nach der Umrundung noch eine Tasse Kaffee, eine Mahlzeit oder beides auf der Terrasse des Gipfelrestaurants, während Sie den Blick über das berühmte 400-Gipfel-Panorama mit markanten Bergen wie dem Ifen, den Schattenberg oder das Dreigestirn mit Mädele Gabel, Trettachspitze und Hochfrottspitze, schweifen lassen.

Sobald Sie die Nebelhornbahn wieder sicher und bequem ins Tal zurück gebracht hat, steht schon der nächste Punkt auf der Tagesordnung an: eine Erkundungstour durch die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas: die Breitachklamm. Um dorthin zu kommen, steigen Sie am besten in einen Bus, der vom Bahnhof aus fährt! Wir hören uns dort wieder.

Kapitel 6: Auf zur tiefsten Felsenschlucht Europas: der Breitachklamm

Bist du bereit für eine spektakuläre Tour? Dann bist du an der Breitachklamm an der richtigen Adresse! Das imposante Naturerlebnis entstand vor ungefähr 10.000 Jahren - das Schmelzwasser des Breitachgletschers hat sich buchstäblich durch die Schrattenkalkfelsen durchgefressen und eine fast 100 Meter tiefe Klamm erschaffen. Nach diesem Abenteuer hast du dir eine Auszeit im Restaurant Alpe Dornach verdient, das einen kurzen Fußmarsch von der Klamm entfernt liegt.

Schalte nach deiner Ankunft an der Breitachklamm in dieses spannende Kapitel ein!

Kapitel 6: Auf zur tiefsten Felsenschlucht Mitteleuropas: der Breitachklamm

[Aufbruchsstimmung bringende und spannende aber ruhige Klassische Musik]

Bereit für eine spektakuläre Tour durch die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas? Dann sind Sie in der Breitachklamm an der richtigen Adresse. Vergessen Sie nicht ihre Jacke einzupacken, auch im Sommer kann es hier frisch sein. Steigen Sie am Bahnhof Oberstdorf in den Bus Nummer 44, der Sie nach einer 20-minütigen Fahrt zum Haupteingang bringt. Von hier führt der Klammweg bis zum Kassenhäuschen der Breitachklamm. Entstanden ist das imposante Naturerlebnis vor ungefähr 10.000 Jahren: Das Schmelzwasser des Breitachgletschers hat sich buchstäblich durch die Schrattenkalkfelsen durchgefressen und eine fast 100 Meter tiefe Klamm erschaffen. Pfarrer Johannes Schiebel aus Tiefenbach fasste 1901 den Plan, die Breitachklamm öffentlich zugänglich zu machen, mit dem Ziel, Arbeitsplätze zu schaffen und die Lebensqualität in seiner Gemeinde zu verbessern. 1905 war es endlich soweit: Die Breitachklamm öffnete offiziell ihre Tore und fasziniert seitdem Besucher aus der ganzen Welt.

[Wasserrauschen]

Zu Beginn der Tour können Sie zwischen unterschiedlichen Routenvarianten wählen. Wir nehmen den 45-minütigen Rundwanderweg in gelb. Steile Felsen, die links und rechts empor ragen und die überschäumende Breitach empfangen Sie gleich zu Beginn. Wichtig: Wasserfeste Kleidung und festes Schuhwerk nicht vergessen. Genießen Sie den 1,5 Kilometer langen Weg durch die imposanten Felsenschluchten, vorbei an tosenden Wassersturzbächen und mit dunkelgrünem Moos überzogenen Steinwänden. Besonders an heißen Tagen überrascht die Klamm an einigen Stellen mit einer Wasserdusche von oben. In den eisigen Wintermonaten können Sie hier eine märchenhaften Szenerie aus meterlangen, bizarren Eiszapfen und glitzernden Schneekristallen bestaunen.
Sobald Sie am oberen Ausgang angekommen sind, führen linkerhand ungefähr 150 Stufen hinauf zum Zwingsteg. Hier lohnt sich ein letzter Blick auf die wild tosende Schlucht, bevor Sie weiter hinauf durch den Wald auf die Straße gehen. Halten Sie sich rechts und schlendern Sie weiter geradeaus, bis Sie das Restaurant Alpe Dornach erspähen. Genießen Sie in der wärmeren Jahreszeit die leckeren Allgäuer Schmankerl auf der sonnigen Panoramaterrasse und im Winter in der gemütlichen Stube.

[Wirtshaus Stimmung, Wasserrauschen]

Nach diesem schmackhaften Energieschub führt Sie der Sesselweg Richtung Südosten bis zur Klamm-Kapelle, die 1930 als Dank für die unfallfreie Erschließung der Klamm, zu Ehren des Wasserheiligen St. Christoph erbaut wurde. Bevor Sie die Brücke über die Starzlach überqueren, folgen Sie der Klammstraße in entgegengesetzer Richtung wieder zurück zum Parkplatz Tiefenbach, an dem Sie die Buslinie 44 wieder zurück zum Bahnhof Oberstdorf bringt.

Hat Sie das Wanderfieber gepackt? Lassen Sie uns gleich das nächste Ausflugsziel in Angriff nehmen: das herrliche Trettachtal! Wir hören uns am Hauptbahnhof!

Kapitel 7: Schlemmertour zum Christlessee

Nun besuchen wir Christlessee im wildromantischen Trettachtal. Hier warten insgesamt vier Genießer-Stopps auf dich, an denen du dich mit regionalen Schmankerln und hausgemachten Leckereien verwöhnen lassen kannst. Probier eine der vielen leckeren Torten im Berggasthof Riefenkopf oder deck dich im Café Restaurant Christlessee mit Honig, Fleisch und Milch aus dem eigenen Bio-Betrieb ein. Zuletzt besuchen wir den mystischen Christlessee, der niemals zufriert. Woran das liegt? An den zahlreichen unterirdischen Quellen, die sich in mehreren Kammern im See verbergen.

Starte dieses Kapitel, wenn du wieder am Bahnhof in Oberstdorf angekommen bist.

Kapitel 7: Schlemmertour zum Christlessee

In Oberstdorf wartet ein über 200 Kilometer langes Wander- und Radwegnetz darauf von Ihnen ausgiebig entdeckt zu werden. Wir nehmen jetzt den Christlessee im wildromantischen Trettachtal genauer unter die Lupe. Der sagenumwobene Gebirgssee, der im Winter jeglichen Minusgraden zum Trotz nie zufriert und der im Sommer mit seinen unterschiedlichen Blautönen ein begehrtes Fotomotiv ist. Das Beste: auf der Route gibt es gleich vier leckere Einkehrmöglichkeiten. Somit ist die Wanderung gleichzeitig eine waschechte Genusstour. Vor allem für Familien mit Kindern ist sie besonders zu empfehlen, da die Strecke keine nennenswerten Steigungen hat und der Kiesweg im Sommer sogar mit dem Kinderwagen zugänglich ist.  

Starten Sie am Bahnhof Oberstdorf mit dem Ortsbus Nummer 9, der Sie in sieben Minuten bis zur Haltestelle Nebelhornbahn bringt. Von dort beginnen wir unsere Schlemmer-Tour zum Christlessee. Die Strecke ist ungefähr 5,8 Kilometer lang und dauert ohne Einkehrstopps circa 1,5 Stunden. Gehen Sie von der Haltestelle die Oststraße entlang und überqueren Sie die Mühlenbrücke.

[Naturgeräusche: Vögel, Wirtshausgeräusche: Geschirr]

Von hier geht es gleich nach rechts auf den Grubenweg, der an der Trettach entlang führt und Sie dem malerischen Trettachtal mit jedem Schritt näher bringt. Nicht zu vergessen: das einzigartige Alpenpanorama, das Sie ganz selbstverständlich vor Ihrer Nase haben. Verspüren Sie schon einen leichten Appetit? Nach knapp 30 Minuten erreichen Sie das Café Gruben. Etwas Süßes, Deftiges oder einfach nur ein Getränk? Hier finden Sie alles was das Vesperherz begehrt. Aber Achtung! Vor Ihnen liegen noch drei weitere Stationen, die sich darauf freuen, Sie mit regionalen Schmankerln und hausgemachten Leckereien zu verwöhnen.

Kurz bevor Sie nach weiteren 30 Minuten den Berggasthof Riefenkopf erreichen, geht der Grubenweg über in die Straße Dieterberg, der Sie einfach weiter folgen. Übrigens: Am Berggasthof Riefenkopf ist die Auswahl hausgemachten Kuchen und Torten riesig. Teilen Sie sich Ihren Appetit gut ein, es kommen noch zwei weitere Genießer-Stopps. Für den Nachwuchs gibt es hier außerdem einen herrlichen Spielplatz! Weiter geht‘s: Gerade mal einen Wimpernschlag entfernt sehen Sie auch schon das Mumme-Stübele. Begrüßen Sie die Hühner, Enten und Katzen, die sich in dem Garten frei bewegen und es sich dabei gut gehen lassen. Auch hier werden die selbstgemachten Kuchen und Brotzeiten als echte Geheimtipps gehandelt. Am besten Sie bilden sich selbst ein Urteil. Hoffentlich haben Sie noch etwas Platz für den vierten und letzten Schlemmertest im Café Restaurant Christlesee.

[Wasserrauschen, Vögel]

Gehen Sie nur ein paar Schritte weiter, am Dietersbach vorbei, überqueren Sie hier die Trettach und schon sind Sie angekommen. Nebenbei bemerkt: Honig, Fleisch und Milch werden hier über den eigenen Bio-Betrieb bezogen. Die Produkte müssen unbedingt von Ihnen probiert werden!

Mit dem Bauch voller Leckerein geht es nun auf direktem Weg zum mystischen Christlessee, der niemals zufriert. Woran das liegt? An den zahlreichen unterirdischen Quellen, die sich in mehreren Kammern darin verbergen. Unter der Erde gefriert es ja nicht, das hat zur Folge, das der See konstant eine Temperatur zwischen vier bis sechs Grad hat – vollkommen unberührt davon wie niedrig die Außentemperatur ist. Übrigens: Die Bezeichnung Christlessee geht auf einen jungen Mann namens Christian zurück, der Mitte des 18. Jahrhunderts hier lebte. Es gibt auch eine interessante Geschichte zu der leuchtenden, kobaltblauen Farbe des Christlessees so kobaltblau: Der Legende nach ist ein Männlein aus Venedig regelmäßig mit einer Schaufel am Christlesee aufgetaucht, um eine Schippe feinen Schlamm herauszufischen, ihn in sein Taschentuch zu wickeln und wieder zu verschwinden. Die Leute vermuteten, dass er nie vor hatte nach Kobalt zu suchen, sondern sein Interesse ausschließlich dem Goldschlamm galt. Kobalt war damals ein sehr begehrter Färbestoff – vor allem bei Glasbläsern, was der Mann aus Venedig vorgab zu sein. Im Trettachtal ist man sich sicher: der geheimnisvolle Fremde hat damals Goldschlamm gefunden und das Kobalt dem Christlessee überlassen, der ihm wiederrum seine einzigartige Blaufärbung zu verdanken hat. Wenn Sie sich an dem wunderschönen See sattgesehen haben, kehren Sie auf exakt dem gleichen Weg wieder zurück zur Haltestelle Nebelhorn, von der Sie der Bus wieder zurück zum Bahnhof bringt.

Im nächsten Kapitel gehen wir der Entstehung des größten Flußes im Oberallgäu auf den Grund: der Iller.  Starten Sie am besten mit dem Bus am Bahnhof. Auf geht`s und bis gleich!

Kapitel 8: Spaziergang zum Illerursprung und der Rubistufe

Die vier bekanntesten Flüsse in Oberstdorf sind Trettach, Stillach, Breitach und Iller. Wusstest du, dass die Iller quasi ein „Kind“ der drei anderen Flüsse ist und der Geburtsort hier in Oberstdorf ist? Wir besuchen gemeinsam den Illerursprung und spazieren zur Rubistufe. Dort gibt es zahlreiche „Schtuidmändle“ oder auf Hochdeutsch „Steinmännchen“ zu entdecken. Die Rubistufe ist auch ein beliebter Ort für Rafter und Kajakfahrer – vielleicht kannst du ja den ein oder anderen bei deinem Besuch erspähen.

Und wieder starten wir dieses Kapitel unserer Tour am Bahnhof. Hör rein, bevor du mit dem Bus den Bahnhof verlässt!

Kapitel 8: Spaziergang zum Illerursprung und der Rubistufe

Sicher ist Ihnen auch schon aufgefallen: das Naturparadies Oberstdorf hat nicht nur viele Berge zu bieten, sondern auch jede Menge Flüsse, die sich teilweise durch den beschaulichen Ort schlängeln oder sich ihren Weg durch das Umland bahnen. Die vier bekanntesten Flüsse in Oberstdorf sind Trettach, Stillach, Breitach und Iller. Wussten Sie, dass die Iller quasi ein „Kind“ der drei anderen Flüße ist und ihre Quelle hier in Oberstdorf ist? Klingt zwar etwas schräg, ist aber wunderschön anzuschauen. Es lohnt sich auf jeden Fall dorthin zu spazieren und den besonderen Ort zu erkunden!

Starten Sie am Bahnhof Oberstdorf und nehmen Sie die Buslinie 45. Nach gerade einmal zwei Minuten erreichen Sie die Haltestelle Campingplatz. Folgen Sie der Rubinger Straße und überqueren Sie die Trettach. Direkt danach biegen Sie links auf den kleinen Weg ab, der entlang der Trettach verläuft. Dieser führt Sie nach knapp fünf Minuten zum Illerursprung. Die 14 Kilometer lange Trettach entspringt südlich von Oberstdorf, ganz in der Nähe der berühmten Trettachspitze.

[Wasserrauschen]

Und: Der Berg wurde nach dem Fluss benannt und nicht umgekehrt. Die Stillach reist aus dem südlichsten Punkt in Deutschland an – dem Rappenalptal und hat eine Länge von ungefähr 23 Kilometern. Die dritte im Bunde, die 21 Kilometerlange Breitach hat ihren Ursprung in Baad, dem höchstgelegenen Ort im Kleinwalsertal und fließt durch die spektakuläre Breitachklamm bis nach Oberstdorf.

Hier am Illerursprung sehen Sie wie die Gebirgsbäche Trettach, Stillach und Breitach aufeinandertreffen und dabei den größten Fluss des Oberallgäus entstehen lassen: die Iller. Der Name stammt aus dem keltischen und leitet sich von der keltischen Flussgöttin Ilara ab. Heute heißt der Fluss Iller und bedeutet so viel wie „die Eilende“. Nach fast 150 Kilometern und 355 Höhenmetern mündet die Iller bei Ulm in die Donau – deren Name sich übrigens von der keltischen Göttermutter Danu ableitet.

[ruhige Klassische Musik]

Das Begrüßungskomitee direkt am Geländer besteht aus einer Skulptur mit drei weiblichen Körpern. Der Künstler Walter Kalot aus Oberstdorf hat speziell für diesen Ort die Bronzefigur „Illerursprung“ geschaffen. Die drei Frauen liegen übereinander und strecken ihre Arme flussabwärts Richtung Mündung. Dabei symbolisieren sie die Quellnymphen Trettach, Stillach und Breitach.

Sie fühlen sich hier am Wasser besonders wohl, denn Wasser ist Ihr Element? Dann empfehlen wir Ihnen, der frisch „geschlüpften“ Iller knapp zwei Kilometer zu folgen, bis zum nächsten Wildwasser-Spektakel: der Rubistufe. Halten Sie auf dem Weg dahin unbedingt Ausschau nach den „Schtuimändle“ oder „Steinmännchen“ auf Hochdeutsch. Die liebevoll aufeinandergestapelten Steintürme sind hier auf den Wanderstrecken in allen Höhenlagen vertraute Weggefährten. Sogar bis zu einem Meter hohe Steinkunstwerke gibt es teilweise zu bestaunen. Heute entstehen die Steinmännchen aus Zeitvertreib, früher waren sie wichtige Wegweiser. Allerdings ist auch das, je nach Kultur unterschiedlich. In Skandinavien beschützen sie die Mensch vor Trollen und bei den Buddhist*innen gelten die steinigen Türme als heilig. Fakt ist: Das Aufeinanderstapeln der Steine macht sowohl Groß als auch Klein großen Spaß und hat eine entspannende Wirkung. Vielleicht probieren Sie es auch einmal aus?

Wenn Sie das „tosende Gebrüll“ der Iller spühren können, sehen Sie vermutlich auch schon das Wasser, das mit Karacho seinen Weg durch die vielen großen und kleinen Felsen sucht. Genau deshalb ist die Rubistufe auch ein beliebter Action-Spot für Rafter und Kajakfahrer. Gleichzeitig ist es ein paradiesisch schöner Fleck, der zum Verweilen und Innehalten einlädt. Vergessen Sie vor lauter Verzückung das Erinnerungsfoto nicht.

[Alpenländische Volksmusik]

Weiter geht es in die heimelige Ortschaft Rubi – der Ort an dem die Sonne – dank seiner Lage - in den Abendstunden besonders lange scheint.  Der Illerweg  führt Sie geradeaus und verläuft zwischen zwei Wiesen. Am Ende gabelt sich die Dorfstraße und Sie schlendern nach rechts weiter den Illerweg entlang, bis Sie auf die Oberstdorfer Straße treffen. Biegen Sie hier links ab und gehen Sie immer geradeaus bis zur Ecke Kapellenweg. Hier können Sie nun den Bus Nummer 45 nehmen, der Sie in sieben Minuten zurück zum Bahnhof Oberstdorf bringt. Oder Sie bleiben noch ein bisschen in Rubi und statten bei der Gelegenheit der Kapelle St. Anna noch einen kurzen Besuch ab. Sie ist ein Symbol der Dankbarkeit und wurde 1635 von Rubingern erbaut, die die Pest überlebt haben. Herzstück der kleinen Kapelle ist der 1751 erbaute Altar vom Bildhauer Melchior Eberhard. Unser Tipp: Wenn Sie an Erntedank in der Nähe sind, schauen Sie hier unbedingt vorbei. Die Rubinger schmücken den Altar dann besonders liebevoll und kreativ, als Zeichen der Wertschätzung für ein gutes Erntejahr. Für eine Einkehr empfiehlt sich der Landgasthof Almendorf, knapp eine Minute, südwestlich von der Bushaltestelle entfernt. Im urig-rustikalen Ambiente werden Sie mit regionalen Spezialiäten wie Krautschupfnudeln, Maultaschen oder Wildgerichten verwöhnt. In den Sommermonaten schmecken die Speisen im gemütlichen Wirtshausgarten ganz besonders lecker.

Wir hoffen, Sie sind bereit für eine sportliche Zeitreise in die Vergangenheit. Wir starten ein letztes Mal am Bahnhof Oberstdorf. Auf geht´s zum nächsten Kapitel!

Kapitel 9: Sportliche Zeitreise in das Bergbauerndorf Gerstruben

In Gerstruben geht es zurück in die Vergangenheit! Das Bergbauerndorf liegt auf 1.155 Metern und ist einer der höchstgelegenen Orte in Deutschland. Die malerische Kulisse der bis zu 500 Jahre alten Häuser vor dem eindrucksvollen Gipfelpanorama zieht Sie garantiert in Ihren Bann. Wenn Ihnen nach einer kleinen Verschnaufpause ist, kehren Sie im Berggasthof Gerstruben ein und probieren sich durch Schmankerl wie Kaspressknödel oder Flädlesuppe.

Wir starten ein letztes Mal am Bahnhof Oberstdorf. Hören Sie dort wieder rein!

Kapitel 9: Sportliche Zeitreise in das Bergbauerndorf Gerstruben

[leise, ruhige Hintergrundtöne]

Zurück in die Vergangenheit: Die Wanderung in das verträumte Bergbauerndorf Gerstruben startet vom Bahnof Oberstdorf. Steigen Sie in den Bus Nummer 9 und fahren Sie bis zur Haltestelle Nebenhornbahn, die Sie auch schon nach sieben Minuten erreichen. Von hier führt der Weg nach Süden über die gerade einmal 250 Meter entfernte Mühlenbrücke. Die Brücke ist der Startpunkt für zahlreiche Wandertouren und Ihre Strecke nach Gerstruben ist ab hier gut ausgeschildert. Stellen Sie sich auf eine rund 11 Kilometer lange Tour ein, die rund vier Stunden dauern kann. Vergessen Sie deshalb nicht, ausreichend Proviant und vor allem Getränke einzupacken. Bei der Wanderung handelt es sich um eine mittlere bis anspruchsvolle Tour. Das bedeutet: Ziehen Sie sich richtige Wanderschuhe dafür an. Gerade im Winter ist die Strecke mit ihren 345 Höhenmetern nicht zu unterschätzen, auf dem letzten Stück wird es echt sportlich. Hier geht es steil nach oben und es gilt 150 Meter zu bewältigen. Bergschuhe, eine gute Kondition und Trittsicherheit sind dafür Voraussetzung. Als Familienausflug ist die Strecke daher eher nicht zu empfehlen. Es sei denn die Kinder sind schon über 14 Jahre alt, haben eine gute Kondition und sind gut zu Fuß.

[Naturgeräusche, Vögel]

Klein aber oho: Das Bergbauerndorf liegt auf 1.155 Metern im wunderschönen Dietersbachtal und ist eines der höchstgelegenen Orte in Deutschland. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Die malerische Kulisse der bis zu 500 Jahre alten Häuser vor dem eindrucksvollen Gipfelpanorama des Höfats inmitten der einsame Natur-Idylle zieht jeden in seinen Bann. Hier stehen fünf gut erhaltene denkmalgeschützten Häuser, die aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen. Die Marienkapelle ist aus dem 17. Jahrhundert. Eines der Häuser beherbergt sogar einen richtigen Gasthof und wird ganzjährig bewirtschaftet: der Berggasthof Gerstruben. Auf der Speisekarte finden sich regionale Schmankerl, wie Wildragout, Kaspressknödel oder Flädlesuppe. Aber auch Veganer und Süßspeisen-Fans kommen voll auf ihre Kosten.
Noch etwas für den Wissensdurst: Das „Jakobe-Hüs“ ist original eingerichtet und dient als Museum. Es öffnet von Mai bis Oktober jeden Donnerstag seine Türen für historisch-interessierte Besucher. Gestärkt mit einer leckeren Mahlzeit aus dem Berggasthof wandern Sie exakt den gleichen Weg wieder zurück bis zur Mühlenbrücke. Von dort ist es nur ein Katzensprung bis zur Bushaltestelle Nebelhornbahn, wo Sie mit dem Ortsbus Nummer 9 wieder zurück zum Bahnhof Oberstdorf fahren.

Sie sind nicht so gut zu Fuß und würden das Dorf gerne erkunden? Dann gibt es die Möglichkeit, in den Sommermonaten mit dem Marktbähnle in Gerstruben vorzufahren. Die bereits in Kapitel 3 erwähnte Mini-Bahn ist 18 Meter lang und das einzige, öffentliche Nahverkehrsmittel, das Gäste in das verwunschene Bergbauerndorf befördert. Die reine Fahrtzeit beträgt ungefähr 75 Minuten und Sie haben zwei Stunden Zeit, um sich in aller Ruhe vor Ort umzuschauen, bevor das Bähnlein Sie wieder zurück zum Oberstdorf Haus bringt. Die Termine und Karten erhalten Sie an der Touristeninformation, die sich ebenfalls im Oberstdorf Haus befindet.  

Nachdem Sie der Ortsbus wieder zurück zum Bahnhof gebracht hat, möchten wir uns nun von Ihnen verabschieden. Wir hoffen, dass Sie unser DB-Guide für die Ausflugsmöglichkeiten in und um Oberstdorf begeistern konnte. Und wenn Sie mögen, entdecken Sie auch die anderen Guides der DB Regio Bayern und lassen sich für weitere Ausflugstouren inspirieren. Auf Wiedersehen und Servus!