DB Regio Bayern Audio Guides

Folge 7 | München – Isarmetropole mit Herz zwischen Tradition und Moderne

Komm mit auf einen gemeinsamen Ausflug durch die Landeshauptstadt München. Lass dich von Schauspieler Paul Sedlmeir mitnehmen, wenn du vom beeindruckenden Marienplatz zum Englischen Garten über das Stadtviertel Haidhausen bis hin zum Gärtnerplatz schlenderst und die pulsierende Hauptstadt näher kennenlernst.

Collage mit München im Hintergrund, Frau mit Kopfhörer und Bild von Paul Sedlmeir

Los geht’s – Freu dich auf eine abwechslungsreiche Tour!

Servus und ein herzliches Willkommen in der Landeshauptstadt München. Wir starten gemeinsam im Herzen der Stadt, dem Marienplatz, und entdecken besondere Highlights wie den Viktualienmarkt, die Eisbachwelle und den Englischen Garten, sowie den Olympiapark. Die Tour geht weiter mit einem Abstecher durch das Werksviertel, dem Stadtviertel Haidhausen und endet mit einem Ausflugstipp ins Grüne außerhalb von München.

Zusammen mit Schauspieler Paul Sedlmeir verbringst du einen Tag in München. Du kannst dich innerhalb der neun Kapitel zum Stadtleben in München inspirieren lassen und interessante Fakten über Sehenswürdigkeiten und ihre Geschichte kennenlernen. Wir haben tolle Highlights der Stadt gesammelt, die sich ganz individuell zusammenstellen lassen. Du kannst also entscheiden, ob du den gesamten Audio Guide hören möchtest oder du dir lieber deine ganz eigene Tour zusammenstellst.

Hast du Lust auf kulinarische Erlebnisse, tolle Einkaufsmöglichkeiten und eine entspannte, hippe Atmosphäre? Dann schalte in die Kapitel 3, 4 und 5 ein. Wir starten in der Innenstadt am Marienplatz, schlemmen uns durch den Viktualienmarkt und betrachten die bunten Verkaufsstände. Zum Abschluss schlendern wir gemeinsam in Richtung Süden über die Reichenbachbrücke nach Untergiesing.

Ab in die Natur in und um München! Hör in die Kapitel 6, 7 und 9 rein und besuche mit uns die Eisbachwelle, die am Eingang des weitläufigen Englischen Gartens liegt. Anschließend geht es raus aus dem Großstadttrubel mit der S-Bahn ins Grüne rund um München.

Für alle Kultur-Fans gibt es im Kapitel 8 so einiges Spannendes zu entdecken. Wir führen dich vorbei an hippen Graffitis und inspirierenden Streetart-Kunstwerken im Werksviertel und durch den ruhig gelegenen Stadtteil Haidhausen. Hier kannst du im Franzosen-Viertel dein Haferl Kaffee und ein Stück Kuchen in einem gemütlichen Café genießen.

Also: Augen auf und Ohren an – los geht's durch München. Erlebe einen Tag in der Großstadt mit ihren vielen unterschiedlichen Facetten.

Unseren Audio Guide gibt es jetzt auch in schriftlicher Form – perfekt für alle, die lieber lesen oder aufgrund von Gehörlosigkeit nicht auf den Audio Guide zugreifen können. Nimm Platz, mach es dir gemütlich, lehne dich zurück und genieße eine inspirierende Zuglektüre während deiner Fahrt.

Print Guide Muenchen.pdf

Kapitel 1: Alle Reiseinformationen für Ihre Planung

Wir fahren gemeinsam nach München! In diesem Kapitel haben wir einige wichtige Fakten rund um die Themen Ticketkauf und Reiseplanung zusammengestellt, sowie weitere Informationen, die du vor deinem Ausflug wissen solltest.

Audio Guide 7: München, Isarmetropole mit Herz; Zwischen Tradition und Moderne

Kapitel 1: Alle Reiseinformationen für Ihre Planung

Genießen Sie Ihre Fahrt nach München mit der DB Regio Bayern. Für Ihre Reise möchten wir Ihnen das für Sie passende Ticket ans Herz legen. Wählen Sie zwischen unseren Klassikern, wie zum Beispiel das Bayern-Ticket, eines unserer Regio-Tickets oder speziellen Fahrkarten für die Mitnahme Ihres Radls. Am besten Sie werfen vor Ihrer Anreise einen Blick auf unsere Website regional.bahn.de/regionen/bayern/tickets. Hier finden Sie ganz bestimmt die bestmögliche Reisemöglichkeit für Ihre nächste Entdeckertour mit der Bahn durch unser schönes Bayern.

[moderne Hintergrundtöne]

Hätten Sie es gewusst? Am 28. April 2022 feierte die Münchner S-Bahn ihr 50-jähriges Bestehen. Ein halbes Jahrhundert saust die S-Bahn jetzt schon durch unser schönes München und das Umland. Das Beste: Sie sind herzlich eingeladen, dieses besondere Ereignis gebührend mit uns zu feiern. Bis zum Frühjahr 2023 gibt es ein Jubiläumsticket, mit dem Geburtstagskinder an ihrem Ehrentag für umsonst einmal quer durch das Gebiet des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds fahren dürfen. Weitere Aktionen rund um den S-Bahn-Geburtstag finden Sie unter: www.s-bahn-muenchen-magazin.de/50-jahre

Kennen Sie schon das Bike-Sharing-Angebot „Call a Bike“? Mit einem Leih-Radl kommen Sie bei Ihrer Erkundungstour - gegen eine geringe Gebühr - noch ein bisserl schneller und sportlicher vom Fleck. Das praktische Radl-Verleihsystem feiert heuer übrigens sein 20-jähriges Jubiläum. 

Und so geht’s: Vorab in der „Call a Bike“-App registrieren und bei Bedarf ruck-zuck via Smartphone, eines der rot-weiß-silbernen Fahrräder ausleihen.

Aktuelle Informationen und Preise finden Sie auf der Website: www.deutschebahnconnect.com/de/produkte/call-a-bike  à Call a bike.de

Abschließend noch ein paar Tipps für Ihre Packliste: Für Ihren Tagesausflug durch München empfehle ich Ihnen festes Schuhwerk sowie Kleidung, die alles mitmacht. So sind Sie für alle geplanten Spaziergänge und Besichtigungen bestens gerüstet.

Nun sind Sie am Zug: Stellen Sie sich die München-Tour nach Ihren eigenen Wünschen zusammen und spielen Sie die verschiedenen Kapitel in der für Sie passenden Reihenfolge ab. Schauen Sie auch unbedingt auf unserer Website www.wir-entdecken-bayern.de/audio-guides

vorbei. Dort finden Sie noch mehr Infos sowie Bilder zu der Tour.

Jetzt wünsche ich Ihnen ein inspirierendes Erlebnis mit dem Audio Guide zu München.

Also: Augen auf und Ohren an!

Kapitel 2: Tourstart an einem der größten Bahnhöfe in Deutschland

Herzlich willkommen in München! Wenn du bereits am Hauptbahnhof angekommen bist, dann geht es jetzt los. Aktuell befindest du dich am drittgrößten Bahnhof weltweit und kannst nun mit allen S-Bahn-Linien in Richtung Marienplatz fahren.
 
Wenn du in München aus dem Zug steigst, solltest du dieses Kapitel starten.

Kapitel 2: Tourstart an einem der größten Bahnhöfe in Deutschland

Liebe Reisende, Servus und griaßts eich aus München. Mein Name ist Paul Sedlmeir und ich begleite Sie heute mit diesem Guide der DB Regio Bayern durch das schöne München. In den Kapiteln zwei bis acht verrate ich Ihnen was es mit dem ein oder anderen historischen Prachtbau oder Platzerl auf sich hat und welche Viertel es abseits von Marienplatz und Altstadt noch zu entdecken gibt. Ich nehme Sie mit auf zwei Spaziergänge entlang der Isar und eine Radltour quer durchs Studentenviertel bis zum Olympiapark.
Im neunten Kapitel geht’s mit der S-Bahn raus ins Grüne – dazu verrate ich Ihnen schon mal soviel: an einem der Ausflugsorte bin ich mit meinem Dreamteam von Hubert ohne Staller öfter mal anzutreffen und zwar in der Flößerstadt Wolfratshausen. Unbedingt hinfahren! Es lohnt sich.  Am besten Sie klicken einmal durch die einzelnen Kapitel und stellen sich die Tour nach Ihren eigenen Wünschen zusammen. Also, Pack mas!

[Bayerische Volksmusik]

München, die Weltstadt mit Herz, das Millionendorf, heimliche Hauptstadt, Isarmetropole – die Bezeichnungen für die bayerische Landeshauptstadt sind so vielfältig, wie München selbst. Fakt ist: Bayerische Lebensart und Traditionsbewusstsein trifft hier auf Innovation und Gründergeist. Seien Sie gespannt auf unseren Streifzug durch München, das mit rund 1,5 Millionen Einwohnern - nach Berlin und Hamburg - drittgrößte Stadt in Deutschland ist.

Ihr München-Abenteuer startet am Hauptbahnhof. Gemessen an den 34 Gleisen befinden Sie sich am drittgrößten Bahnhof weltweit. Doch bis sich der Münchner Hauptbahnhof mit diesem Titel schmücken konnte, sind einige Jahre ins Land gezogen.
So brannte die 1839 erbaute Holzkonstruktion an der Hackerbrücke, nach acht Jahren plötzlich ab. Man vermutete durch Brandstiftung. König Ludwig I. gab kurz darauf im Jahr 1847 an der heutigen Stelle einen Backsteinbau im Rundbogenstil in Auftrag. Münchens Wirtschaft boomte und mit ihr vergrößerte sich auch der Hauptbahnhof. Im Mai 1938 kam es sogar schon zum Spatenstich für den Bau der ersten „Stadtschnellbahn“ – allgemein bekannt als S-Bahn. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges, mussten die Baumaßnahmen wieder eingestellt werden. Die bayerische Landeshauptstadt wurde stark zerstört – auch der Hauptbahnhof. Es folgte der allmähliche Wiederaufbau, dabei spielte die S-Bahn erstmal keine Rolle.

[fröhliche Musik]

Das sollte sich in den 60er Jahren schlagartig ändern. Stein des Anstoßes war der 27. April 1966. An diesem Tag wurde es offiziell: München bekam den Zuschlag, die Olympischen Spiele 1972 auszurichten. Damit wurden die Bauarbeiten für ein belastbares S-Bahnnetz mit Hochdruck vorangetrieben. Nach einer „Turbobauzeit“ von sechs Jahren entstand über eine Länge von elf Kilometern mit der S-Bahn-Stammstrecke die Verbindung von West nach Ost. Herzstück der Strecke ist der 4,2 Kilometer lange Tunnel, der zwischen den Haltestellen Hackerbrücke und Ostbahnhof liegt. Nach der feierlichen Eröffnung am 28. April 1972 machte das S-Bahnsystem seinem Titel „Modernstes Nahverkehrssystem Deutschlands“ alle Ehre. Im Zuge der Olympischen Spiele wurden an 17 Tagen über drei Millionen Menschen befördert und auf den Gleisen lief alles wie am Schnürchen.

[Zuschauerjubel]

50 Jahre später wird die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben: In Zukunft sausen die S-Bahnen zusätzlich über eine zweite Stammstrecke, die einmal quer durch die Innenstadt verlaufen wird. Daher auch die geschäftigen Bauarbeiten am Hauptbahnhof – immerhin handelt es sich hier um eines der größten Projekte Münchens. Dabei liegt der Grund für den Streckenbau klar auf der Hand, die erste Stammstrecke muss dringend entlastet werden: In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Fahrgäste von durchschnittlich 220.000 auf stolze 840.000 pro Tag  angestiegen. Zu Peak Zeiten unter der Woche sind es sogar 950.000 Menschen.

Die Finalisierung der zweiten Stammstrecke ist für 2028 angedacht und bisher schaut es auch ganz danach aus, dass dieser Planung nichts im Wege steht.

[Stadtbummel]

Nach diesem kurzen Streifzug durch die Vergangenheit und die Zukunft, gehts wieder zurück ins Hier und Jetzt: Gehen Sie vom Bahngleis kommend nach links durch die Halle und nehmen Sie die Treppe nach unten in das erste Untergeschoss. Folgen Sie der Beschilderung zu den S-Bahnen, die sich im zweiten Untergeschoss befinden und steigen Sie in einer der sieben S-Bahn-Linien in Richtung Marienplatz und los geht’s.

Nach Ihrer knapp 5-minütigen Fahrten befinden Sie sich mitten im so genannte Herz von München: dem Marienplatz. Hier sehen wir uns im nächsten Kapitel wieder. Bis gleich!

Kapitel 3: Das Herz von München schlägt am Marienplatz

Mit der S-Bahn fährst du im unteren Geschoss des Hauptbahnhofs in Richtung Marienplatz. Sobald du wieder oben an der freien Luft angekommen bist, befindest du dich auch schon mitten im bunten Trubel der Großstadt. Umgeben von historischen Sehenswürdigkeiten, Straßenmusikern und allen Besuchern des Marienplatzes – hier schlägt das Herz von München!
 
Los geht’s – vom Hauptbahnhof zum Marienplatz. Starte jetzt das Kapitel!

Kapitel 3: Das Herz von München schlägt am Marienplatz

[S-Bahn Unterführungsgeräusche]

Willkommen an einer der wichtigsten Umsteige-Stationen in München: dem Marienplatz. Hier verteilen sich die Fahrgäste der S-Bahn-Stammstrecke und der Nord-Süd-U-Bahnlinien auf vier Ebenen. Orangenfarben und geflieste Tunnelwege sorgen beim Wechsel der Gleise und Stationen für jede Menge Retro-Feeling. Ausgedacht hat sich das der renommierte Architekt und Künstler Alexander Freiherr von Branca.
Halten Sie nach Ihrer Ankunft im trubeligen Sperrengeschoss Ausschau nach dem Schild Dienerstraße/Burgstraße/Tal und lassen Sie sich von der Rolltreppe mitten in das bunte Geschehen befördern. Oben angekommen, gönnen Sie sich ruhig ein paar Minuten zur Orientierung.

[Stadtmusikanten, Stadtgeräusche, Stimmen, Grillgeräusche, Wasserrauschen]

Genau hier, zwischen historischen Sehenswürdigkeiten, Straßenmusikern und all den anderen Besuchern des Marienplatzes schlägt das Herz von München - und das schon seit der Stadtgründung im 12. Jahrhundert durch Heinrich den Löwen. Mit dem Unterschied, das damals zahlreiche Händler ihre Waren hier feilboten. Auf dem Marktplatz - wie er schlicht genannt wurde – herrschte also schon immer ein reges Treiben.

Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist der Fischbrunnen. Damals nutzen ihn die Fischhändler, um ihre fangfrische Ware in dem klaren Brunnenwasser zu präsentieren. Er ist der älteste noch bestehende Brunnen in München und ein beliebter Treffpunkt – vor allem für Dates. Achten Sie einmal darauf: Von Ihrem Beobachtungs-Spot fällt Ihr Blick geradewegs in die suchenden Gesichter der Wartenden, die an der Umrandung des achteckigen Bauwerks lehnen und in dessen Mitte, auf einer weißen, breiten Säule ein in Bronze gegossener Kugelfisch thront. Um die Säule sitzen drei Figuren: Metzgersburschen, die aus ihrem Eimer, Wasser in den Brunnen kippen. Sie symbolisieren den Brauch des sogenannten „Metzgersprungs“. Was es damit auf sich hat? Am Rosenmontag hopsten die frischgebackenen Gesellen unter dem Gejohle der Schaulustigen in den Fischbrunnen, um das Ende ihrer dreijährigen Lehrzeit zu besiegeln. Heute findet das traditionelle Wasserspektakel alle drei Jahre an einem Sonntag im September statt – 2022 ist es wieder soweit! Wenn Sie in der Stadt sind, sollten Sie unbedingt auf einen Sprung vorbeischauen, direkt nach dem Mittags-Glockenspiel geht es los. Wer dabei trocken bleiben möchte, sichert sich besser einen Platz in den hinteren Reihen.

[Blasmusik]

Richten Sie nun Ihren Blick auf das Bauwerk, das sich hinter dem Fischbrunnen, auf der rechten Seite regelrecht vor Ihnen auftürmt. Unübersehbar ragt der 56 Meter hohe Turm des Alten Rathauses vor Ihrer Nase in die Höhe. Es trägt die Handschrift des Münchner Baumeisters Jörg von Halsbach, der es von 1470 – 1475 im spätgotischen Stil erbaute. Übrigens: sein berühmtestes Bauwerk ist DAS Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt: die Frauenkirche. Der „Dom zu Unserer Lieben Frau“, so ihr offizieller Name ist mit ihren knapp 100 Meter hohen Zwiebeltürmen das prägnanteste Gebäude in der Münchner Skyline. Wenn Sie hinter sich, am westlichen Ende über die gelbe Hausfassade nach oben schauen, sehen Sie die zwei Türme über über den Dächern hervorspitzen. Seit dem Frühjahr 2022 kann der frisch restaurierte Südturm  sogar wieder begangen werden. Die Aussicht soll gigantisch sein! Zurück zum Rathaus. Während des zweiten Weltkriegs wurde es fast vollständig zerstört. Deshalb handelt es sich bei dem heutigen Gebäude um einen Neubau des Originals aus dem Jahr 1953 – der schlanke, weiße Rathausturm wurde einige Jahre später – 1971 – wieder rekonstruiert.

Die geballte Pracht des Neuen Rathauses können Sie zu Ihrer Linken bewundern: über die Nordseite des Marienplatzes erstreckt sich auf rund 100 Metern seine reich verzierte Fassade im neugotischen Stil. Erbaut wurde es zwischen 1867 und 1905 von dem deutsch-österreichischen Architekten Georg von Hauberrisser, weil das Alte Rathaus zu klein war.

Auch das Neue Rathaus drohte durch das rasante Bevölkerungswachstum der Stadt München aus allen Nähten zu platzen. Hauberrisser schaffte Abhilfe und baute an – inklusive einem 85 Meter hohen Rathausturm dessen Spitze das Münchner Kindl ziert . Dieser kann ebenfalls besucht werden. Der Aufzug bringt Sie im Handumdrehen nach oben, von wo aus Sie eine herrliche Aussicht auf Münchens bekannteste Wahrzeichen genießen können:  die Frauenkirche und den Alten Peter – wenn das Wetter mitspielt ist sogar ein Blick auf die Alpenkette drin. Das Ticket bekommen Sie in der Touristeninformation, die sich im Untergeschoss des Neuen Rathauses, schräg hinter dem Rolltreppen-Aufgang der Bahnstation, an der Sie angekommen sind befindet. Dort erfahren Sie auch, wo der Eingang zum Aufzug liegt. Der „versteckt“ sich nämlich im Innenhof. Und wenn Sie schon mal hier sind, lohnt es sich nach weiterem Infomaterial über das schöne München Ausschau zu halten und sich von dem Service-Team beraten zu lassen.

Wer genau wissen möchte, welcher Teil des Neuen Rathausgebäudes zuerst da war, der orientiert sich an dem Reiterstandbild von Prinzregent Luitpold, das in der Fassade verankert ist. Dort verläuft die Grenze zwischen dem Altbau am Fischbrunnen zum Anbau in Richtung der 14 Meter hohen Mariensäule. Diese markiert übrigens den Nullpunkt der Kilometerzählung von allen Straßen, die ins Umland führen.

Sie möchten noch tiefer in die Bauhistorie des Marienplatzes und die Geschichten, die sich dahinter verbergen eintauchen? Dann bietet sich ein Besuch im Münchner Stadtmuseum am Sankt-Jakobs-Platz an – wo das genau ist, erfahren Sie im vierten Kapitel oder Sie buchen in der Touristeninformation eine Stadtführung.

Die unangefochtene Hauptattraktion des Marienplatzes jedoch ist das Glockenspiel. Seit über 100 Jahren zieht es Touristen und Einheimische gleichermaßen in seinen Bann. Täglich um 11 und 12 Uhr sowie von März bis Oktober zusätzlich um 17 Uhr, starren unzählige Augenpaare nach oben zu dem Figurenerker des Rathausturms am Neuen Rathaus.

[Stadtgeschwader, Wirtshausatmosphäre]

Lauschen auch Sie den Klängen der 43 Glocken, die zusammen etwa sieben Tonnen wiegen und verfolgen dabei die Spielszenen der sich drehenden Figuren. Ganze zehn Minuten dauert das solargetriebene Schauspiel. Tipp: Sichern Sie sich einen der hinteren Plätze, Ihr Nacken wird es Ihnen danken. An kälteren Tagen bietet es sich an, das Glockenspiel vom Fenster aus im gleichnamigen Café, das sich in dem großen gelben Haus direkt gegenüber befindet, bei einem Haferl Kaffee und einem süßen Stück Kuchen zu genießen. Wer es lieber deftig mag, wählt eines der leckeren Gerichte von der Tageskarte.

Bevor Sie Ihre Entdeckertour zum Viktualienmarkt in Richtung Osten fortsetzen, machen Sie kurz vor dem Alten Rathaus noch einen Schlenker auf den Petersplatz. Hier wartet ein weiteres, berühmtes Wahrzeichen Münchens darauf von Ihnen in Augenschein genommen zu werden: Die Kirche St. Peter – besser bekannt als der „Alte Peter“. 56 Meter misst die beliebte Aussichtsplattform der ältesten Pfarrkirche Münchens. Der Blick über die Dächer Münchens ist grandios und nach den 306 Stufen in jedem Fall verdient! Auch das Innere des Gotteshauses kann sich sehen lassen. Besonderes Highlight ist der über 300 Jahre alte barocke Hochaltar, den eine goldene Petrus-Figur ziert.

Nach der sportlichen Kirchturmbesteigung ist es an der Zeit für eine Stärkung auf dem beliebten Viktualienmarkt. Spazieren Sie rechts am alten Rathausturm vorbei, geradewegs auf den hellgrauhen, schlanken Turm der Heilig Geist Pfarrkirche zu. Direkt gegenüber befindet sich die Metzgerzeile. Hier treffen wir uns im nächsten Kapitel wieder. Bis gleich oder wie man in Bayern sagt: "Servus derweil!“

Kapitel 4: Lecker schlemmen und hip flanieren: vom Viki ins Glockenbach

Bevor es weiter in das Szenenviertel Glockenbach geht, kannst du dich noch durch die bayerischen Schmankerl auf dem Viktualienmarkt schlemmen oder dich für eine leckere Brotzeit unter den Kastanienbäumen auf dem Marktplatz eindecken. Weiter geht es dann ins Glockenbachviertel, das so einige versteckte Highlights mit sich bringt.
 
Weiter geht’s zum Viktualienmarkt! Auf dem Weg dorthin solltest du das Kapitel starten.

Kapitel 4: Lecker schlemmen und hipp flanieren: vom Viktualienmarkt ins Glockenbach

Gönnen Sie sich ein paar bayerische Schmankerl vom Viktualienmarkt ehe Sie die Tour durch das angrenzende Szeneviertel Glockenbach fortsetzen.
Wir befinden uns schräg gegenüber der Heilig Geist Kirche. Hinter Ihnen reihen sich neun Torbögen aneinander – unter acht von ihnen befindet sich jeweils eine Metzgerei.

[Barockmusik]

Verantwortlich für die sogenannte Metzgerzeile ist König Ludwig IV. – besser bekannt als „Ludwig der Bayer“. 1315 haben ihm die Schlachtabfälle der Metzger mitten auf dem Marktplatz buchstäblich gestunken. Als Konsequenz verbannte er sie an den Rand der Stadtmauer. Wie in Kapitel drei bereits erwähnt, war damals der Marienplatz der eigentliche Marktplatz an dem über viele Jahrhunderte Gemüse, Getreide und Fisch verkauft wurde. Als der Platz nicht mehr ausreichte, verlegte König Ludwig I. im Jahr 1807 das Marktgeschehen auf den angrenzenden Viktualienmarkt. Der Name leitet sich von dem altlateinischen Wort Viktus mit der Bedeutung „Lebensmittel“ ab. Der Viki, wie ihn Einheimische auch gerne nennen, ist mit über 140 Standln Deutschlands größter Freiluftmarkt und ein wahres Paradies für Feinschmecker und Genießer. Tipp: Schlendern Sie über das zwei Hektar große Gelände und decken Sie sich mit den bayerischen Klassikern ein: a Brezn – bitte nicht „Bretzel“, dazu eine ordentliche Portion Obazda, Radieserl und vielleicht noch eine leckere Leberkassemmel – ganz wichtig: mit SÜßEM Senf!

[Vogelgezwitscher]

Wer die typisch bayerischen Köstlichkeiten mit einem frisch gezapften Bier genießen möchte, legt eine Rast unter den schattigen Kastanienbäumen des zentralsten Biergartens von ganz München – mitten auf dem Viktualienmarkt - ein. Falls Sie es noch nicht wussten: der Verzehr einer eigenen Brotzeit ist in den meisten Münchner Biergärten erlaubt – eigene Getränke jedoch nicht. Übrigens: ob sich im Bierkrug ein Hofbräu, Spaten Bräu, Augustiner Bräu, Hacker Pschorr, Paulaner oder Löwenbräu befindet liegt ganz daran, welche der Großbrauereien gerade am Zug ist – gewechselt wird ungefähr im Sechs-Wochen-Turnus – sobald der Tank leer ist. Also dann: Prost!

Ihren Durscht können Sie auch an einem der acht Trinkwasserbrunnen löschen, die sich über den Viktualienmarkt verteilen. Sechs davon zieren bekannte Münchner Volksschauspieler – zu den berühmtesten zählt wahrscheinlich der Kult-Komiker Karl Valentin. Sie finden ihn zwischen dem Blumenstandl von Inge Rainer und dem Standpavillon des Cafés Nymphenburg Sekt. Im Hintergrund leuchtet Ihnen der blaue Logoschriftzug  des Traditions-Wirtshauses „Der Pschorr“ entgegen.

Weiter geht die Tour links am Gasthaus Pschorr vorbei in die Prälat-Zistl-Straße. Schlendern Sie entlang der Schaufensterfassade der Schrannenhalle, die hier die italienische Feinkostkette Eataly beherbergt.
Geschichtsinteressierte, aufgepasst! Biegen Sie rechts auf die Straße Sebastianplatz ab und gehen Sie geradewegs auf den Sankt-Jakobs-Platz zu. Dieser wurde übrigens nach St. Jakob am Anger benannt - dem ältesten Kloster Münchens. Hier können Sie in die Historie drei bedeutsamer Häuser eintauchen: das Münchner Stadtmuseum beherbergt auf drei Etagen wertvolles Wissen rund um die Anfänge der Stadt München. Der benachbarte, freistehende, dreigeschossige Kubus beherbergt das jüdische Museum und bietet Einblick in die jüdische Geschichte und die Kultur. Direkt daneben, steht die im Jahr 2006 erbaute Synagoge Ohel Jakob. Das freistehende Bauwerk, zählt zu den größten Synagogenneubauten in Europa und verfügt über einen 32 Meter langen Gang der Erinnerung - eine künstlerische Installation des Künstlers Georg Soanca-Pollak. Tickets für die Führung bekommen Sie im angeschlossenen, jüdischen Gemeindezentrum.

Nach soviel Historie ist es an der Zeit für einen Besuch des Münchner Szene-Viertels offiziell bekannt unter dem Namen „das Glockenbach“ oder „Gärtnerplatzviertel“ – meistens werden die Stadtteile in einem Atemzug genannt. Fakt ist: die Grenze der benachbarten IN-Viertel markiert die Fraunhoferstraße, wobei das Glockenbach westlich von ihr verläuft und sich das Gärtnerplatzviertel dem Osten erstreckt. Im 15. Jahrhundert war es alles andere als begehrenswert hier zu leben. Wer es sich leisten konnte, machte um die damalige Arme-Leute Gegend einen großen Bogen. Heute laden kultige Szene-Kneipen, schnuckelige Cafés und originelle Shopping-Läden in den verwinkelten Straßen zum gemütlichen bummeln und stöbern ein.

Vom Jakobs-Platz geht es wieder zurück auf die Prälat-Zistl-Straße. Biegen Sie an deren Ende nach links auf die Corneliusstraße ein. Wenn Sie die Blumenstraße überqueren, passieren Sie rechter Hand die Glockenbachwerkstatt. Im idyllischen Hinterhof des ältesten Bürgerhauses Münchens können Sie Konzerte, Lesungen oder Theateraufführungen abseits vom Mainstream besuchen – viele davon sogar kostenfrei. Oder Sie lassen die kreative Atmosphäre im idyllischen Hinterhof-Biergarten bei einem günstigen Kaltgetränk auf sich wirken.
Ob Sie es glauben oder nicht, hinter der grünen Fassade des Nachbarhauses, haben Gorillas schon einmal eine Wohnung renoviert. Sie waren zwar nicht echt – aber unter den Masken steckte Münchner Prominenz, wie Ex-Profi-Kicker Mehmet Scholl oder Erfolgs- Regisseur Marcus H. Rosenmüller. Ziel der Guerilla-Aktion - die 2013 von drei Münchnern ins Leben gerufen wurde - war es, das Gebäude vor dem Abriss zu bewahren und sich für eine Sanierung und bezahlbaren Wohnraum stark zu machen. Heute ist es ein Wohn- und Kulturzentrum für junge Geflüchtete. Teil des Konzepts ist das Café „Bellevue di Monaco“ im Erdgeschoss – ein echter Begegnungsort mitten im Szeneviertel Münchens. Ein Besuch lohnt sich, wenn Sie eine Vorliebe für vegetarisch-vegane Speisen haben. Hier kommen Sie garantiert auf Ihre Kosten.

Bevor wir weiterziehen zu Freddy Mercurys ehemaliger Lieblings-Party-Location, werfen Sie noch schnell einen Blick nach oben. Hier wurde ein weiteres Paradebeispiel für die optimale Nutzung freier Flächen in Großstädten installiert: ein Bolzplatz auf dem Dach. Hier lässt es sich in 26 Meter Höhe wunderbar kicken – der Blick auf den Alten Peter und die Frauenkirche ist dabei inklusive.

Sobald die Ampel auf grün schaltet, spazieren Sie auf die andere Seite. Apropos - Sicher haben Sie es schon bemerkt: im Glockenbach leuchten die Ampeln bunt: Händchenhaltende Frauen-, Männer- oder Hetero-Paare, weisen Ihnen hier den Weg.

Sehen Sie den roten Paradiso-Schriftzug? Dahinter verbirgt sich eine angesagte Ü30-Tanzbar. In den 70ern und 80ern war sie berühmt-berüchtigt als Travestie-Lokal „Old Mrs. Henderson“ und der Place-to-be für Promis wie David Bowie, Mick Jagger und den Queen-Frontman Freddy Mercury. Er zählte zu den Stammgästen und hat hier sogar seinen 40. Geburtstag gefeiert. Die Party war legendär und das nicht nur, weil der Champanger in Strömen floss. Neben der Feierei fanden zusätzlich Dreharbeiten zu seinem Song „Living on my own“ statt.

Weiter geht es geradeaus, entlang der Corneliusstraße, die Sie direkt zum angesagtesten Treffpunkt des Viertels bringt: dem Gärtnerplatz. Auf der üppig bepflanzten Verkehrsinsel wird geratscht, geflirtet und gechillt was das Zeug hält. Benannt ist er nach dem Architekten Friedrich von Gärtner, der in München viele bedeutende Bauwerke, wie beispielsweise das Siegestor auf der Ludwigstraße oder das Universitätsgebäude entworfen hat. Gesellen sie sich ruhig eine Weile zu dem bunt gemischten Publikum auf dem Rondell und bekommen Sie ein Gefühl für das Gärtnerplatz-Flair. Architektonischer Blickfang ist das Spätklassizimus-Fassade des Gärtnerplatztheaters. Ein Besuch kann ich Ihnen ebenfalls sehr ans Herz legen. Das Programm ist sehr vielfältig und zeigt sowohl moderne Stücke, als auch Klassiker – auch für Familien mit Kindern werden hier unterhaltsame Aufführungen angeboten.

Nach Ihrer Entspannungs-Pause auf dem Gärtnerplatz führt unsere Tour entlang der Reichenbachstraße bis zur Fraunhoferstraße. Biegen Sie hier links ab und nehmen Sie sich im Vorbeigehen noch eine Kugel „Currywurst-Eis“ beim Verrückten Eismacher mit. Oder doch lieber ein klassisches Steckerl-Eis vom Kiosk? Wie auch immer, ich empfehle Ihnen eine süße Wegzehrung, bevor wir unseren Isar-Spaziergang in den südlichen Teil Münchens antreten.

Wir treffen uns im nächsten Kapitel am berühmtesten Kiosk von ganz München.

Kapitel 5: Ab in den lässigen Süden: von der Reichenbachbrücke nach Untergiesing

Mit einem kühlen Getränk am berühmtesten Kiosk der Stadt – dem Reichenbachkiosk – geht es weiter nach Untergiesing. Flaniere entlang der Isar, beobachte die vielen Spaziergänger:innen und tauche dann zwischen Reichenbach- und Wittelsbacherbrücke in das belebteste und urbanste Stadtquartier der Münchner ein.
 
Starte das Kapitel am besten, wenn du den Gärtnerplatz verlässt und in Richtung Isar gehst.

Kapitel 5: Ab in den lässigen Süden: von der Reichenbachbrücke nach Untergiesing

Büdchen, Späti oder Kiosk – jeder kennt sie, die kleinen Läden, die gefühlt immer geöffnet sind und uns auf die Schnelle mit Süßkram und Getränken versorgen.

[Stadtmusikantenmusik und Straßenhintergrundsound, Wasserrauschen]

In München gibt es auch einige davon – der berühmteste ist sicherlich der Reichenbachkiosk, direkt an der Reichenbachbrücke. Unübersehbar leuchtet Ihnen - von der Fraunhoferstraße kommend - die gelbe Wandfarbe und die Markise, auf der sich bunte Zeitungs-Logos aneinanderreihen, schon entgegen. Seit 1904 steht das Häusl hier schon und seit 1999 wird es von dem gebürtigen Berliner Harald Guzahnk betrieben. Regelmäßig bilden sich hier lange Schlangen mit geduldig Wartenden, die sich mit Snacks und Getränken eindecken, um sie am Isarstrand in geselliger Runde zu genießen. Info an alle Singles: hohes Flirtpotenzial! Bierinteressierte kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten. Über 350 Biersorten hat Guzahnk im Sortiment. Seine Top drei Verkaufsschlager sind nach eigenen Aussagen Augustiner, Tegernseer und warme Leberkassemmel.

Ausgestattet mit einem Kaltgetränk schlendern wir in den nächsten 20 Minuten über die Reichenbachbrücke, weiter entlang der Isar bis zum ältesten Kiosk in ganz München. Legen Sie auf der Mitte der Brücke einen kurzen Stopp ein und beobachten Sie die gut gelaunten Menschen, die miteinander spazieren gehen, sich am Ufer die Sonne auf den Bauch scheinen lassen oder sich im eiskalten Isarwasser erfrischen. Verpassen Sie es nicht, diese Szenerie auf einem Foto zu verewigen. Die zwei Türme der Maximilianskirche müssen dabei auch noch aufs Bild. Glauben Sie mir: dieses Motiv gilt als echter München-Klassiker. Falls Sie sich fragen welcher Turm auf der anderen Straßenseite hinter Ihnen aus der Ferne in die Höhe ragt: es ist der Turm des Deutschen Museums. Mehr dazu im sechsten Kapitel.

Die Reichenbachbrücke ist das Bindeglied zwischen dem beschaulichen Stadtteil Au und dem angesagten Szeneviertel Glockenbach. Doch wir biegen am Ende der Brücke rechts in Richtung des belebten Isarufers ab und wagen uns in den Süden Münchens: nach Untergiesing. Der imposante Blickfang auf der anderen Seite des Flusses ist die Kirche St. Maximilian. Sie wurde 1892 im neoromanischen Stil erbaut und musste nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg im Jahr 1949  neu errichtet werden. Die eigentliche Attraktion des katholischen Gotteshauses ist Pfarrer Rainer Maria Schießler, seine Klartext-Predigten sind genauso berüchtigt wie die so genannten „Viecherlmessen“, bei denen Frauchen und Herrchen sich gemeinsam mit ihrem Haustier den Segen von Pfarrer Schießler in der Maximilianskirche abholen. 

Genießen Sie die lebhaften Eindrücke bei Ihrem Spaziergang an der Isar, die sich vom Süden nach Norden, knapp 14 Kilometer durch die Stadt schlängelt. Der Abschnitt zwischen Reichenbach- und Wittelsbacherbrücke gilt als der belebteste und lässt tief in das urbane Lebensgfühl der Münchner blicken. Vor sich sehen Sie die Wittelsbacherbrücke, auf die Sie geradewegs zusteuern und direkt dahinter die Braunauer Eisenbahnbrücke. Sie wurde 1871 als Fachwerkbrücke erbaut und 1958 als Balkenbrücke konstruiert. Ihre rustikale, urbane Optik und die zahlreichen Graffitis an der Unterführung machen Sie zu einem häufig gebuchten Motiv für Filmaufnahmen. Wenn Sie mögen spazieren Sie weiter geradeaus und machen vor Ort Ihre eigenen Filmaufnahmen oder Sie schlendern unter der Wittelsbacherbrücke hindurch.
Nehmen Sie den Schotterweg nach oben. Zur Linken steht Münchens ältester Kiosk. Den bodenständigen Standl mit seinen einfachen Sitzgelegenheiten gibt es schon seit 1847. Bei schönem Wetter gilt er als beliebter Treffpunkt im Viertel. Falls der Platz knapp wird, ziehen die meisten weiter ans Isarufer oder auf die andere Straßenseite. Hier beherbergt ein kleines, weißes Häusschen das Kiosk Isarwahn. Ebenfalls ein kleiner Isar-Hot-Spot mit Holzbänken, Liegestühlen und mit Blick auf den Fluss.

[Vogelgezwitscher]

Wir kehren der Isar den Rücken und gehen die Humboldtstraße entlang nach Untergiesing. Früher als Glasscherbenviertel verschrien hat es sich inzwischen zu einer begehrten Wohngegend entwickelt. Das ursprüngliche Arbeiterviertel besticht durch seinen bodenständigen Flair und die Nähe zur Isar. Zwischen gut erhaltenen Jugendstilhäusern und 50er Jahre-Bauten finden sich alteingesessene Institutionen, wie die Kult-Boazn „Giasinga Schlümpfe“. Boazn nennen wir in Bayern kleine, urige Kneipen. Ebenfalls in der Humboldtstraße beheimatet ist der Shopping-Geheimtipp für Individualisten: das Karusa. Hier finden Sie die verschiedensten Produkte von regionalen Unternehmen und Kreativen. Nehmen Sie sich die Zeit und stöbern Sie nach Herzenslust in dem bunten Sammelsurium. Es lohnt sich: Schmuck, Kunst, selbstgebrannte Spirituosen, selbst gebrautes Bier – hier findet sich garantiert ein cooles Mitbringsel. Und weiter geht’s!

[ruhige Klassikmusik]

Nicht wundern, die wahllos herumstehenden Menschen auf dem Gehsteig warten geduldig auf ihr Essen. Das gibt’s aus dem Schaufenster des Mini-Ladens Türkitch. Inzwischen in ganz München berühmt für seine vorzüglichen Köfte und Kebabs. Direkt daneben lockt das Ois Wuid mit leckeren Burgern und jeder Menge Gin-Sorten. Schräg gegenüber auf der Terrasse im Miss Lillys treffen sich gerne die Mädels auf einen Sprizz. Abends verwandelt es sich in das Moritz und tischt leckere Speisen auf.

Ein Besuch im Hexenhäusl darf bei einem Streifzug durch Untergiesing natürlich nicht fehlen.  Biegen Sie am Ende der Humboldtstraße nach rechts auf die Pilgersheimer Straße ab. Von hier winkt Ihnen quasi schon der spitze Giebel des prägnanten Holzbaus mit der Nummer 13 einladend entgegen. Hereinspaziert ins Kulturcafé „Gans woanders“ – ein märchenhafter, verwinkelter Sehnsuchtsort, an dem Sie aus dem Staunen und Entdecken nicht mehr herauskommen werden. Eine echte Baumkrone auf der Hauptterrasse, Moos auf den Klaviertasten und viele kleine Vintage-Schätze zur Deko so weit das Auge reicht – hier ist Gemütlichkeit angesagt. Architektonischer Mittelpunkt ist eine kleine Bühne, auf der unter freiem Himmel regelmäßig Konzerte, Lesungen oder Workshops stattfinden – auch für Kinder. Die Preise sind fair, die Holzofenpizza lecker und der vegane Rübli-Kuchen die perfekte Nachspeise. 

Nach Ihrem Abstecher ins ursprüngliche Giesing geht es wieder zurück zum Hauptbahnhof. Spazieren Sie die Pilgersheimerstraße zurück bis Sie auf die Humboldstraße treffen. Biegen Sie nach rechts Richtung U-Bahnstation Kolumbusplatz ab und nehmen Sie die U1 oder U2, mit der Sie nach vier Stationen am Hauptbahnhof eintreffen.

Klicken Sie sich ins sechste Kapitel, in dem es ein Wiedersehen mit der Isar, Surfern und einer griechischen Göttin gibt. Ich freu mich schon! Bis gleich!

Kapitel 6: Zwischen Wissenschaft und Surfvergnügen: vom Isartor zur Eisbachwelle

Wir starten dieses Kapitel wieder am Hauptbahnhof. In nur 5 Minuten gelangst du mit der S-Bahn zum Isartor und kannst dich hier zwischen einem Abstecher ins Deutsche Museum oder einem 45-minütigen Spaziergang zur Eisbachwelle entscheiden. Über den Friedensengel zur Prinzregentenstraße gelangst du zum Hotspot des Englischen Gartens, wo die Münchner und Besucher den Surfern zuschauen.
 
Sobald du am Isartor angekommen bist, schalte in dieses Kapitel!

Kapitel 6: Zwischen Wissenschaft und Surfvergnügen: vom Isartor zur Eisbachwelle

Sind Sie bereit für einen Isarspaziergang in etwas ruhigeren Gefilden? Keine Sorge, an der Eisbachwelle, dem Ende unserer Route ist wieder ausreichend Action angesagt.

Starten Sie die Tour am Hauptbahnhof. Von dort bringt Sie jede S-Bahn-Linie der Stammstrecke in fünf Minuten zur Station Isartor. Wählen Sie hier den Ausgang Zweibrückenstraße/Deutsches Museum, Muffathalle und nehmen Sie die Rolltreppe. Oben angekommen, stimmt Sie die Wandbemalung mit alten Wagenrädern, Kutschen, roten Sinuskurven und Schiffsbug Astronaut schon einmal auf unsere nächste Ausflugs-Option ein: das Deutsche Museum. Am Ausgang weist Ihnen ein Schild den Weg über die Zweibrückenstraße geradewegs auf die Ludwigsbrücke. Hier haben Sie nun die Qual der Wahl:  ein Abstecher ins Deutsche Museum oder ein rund 45-Minütigen Spaziergang zur Eisbachwelle - dem Surfer-Hot-Spot im Englischen Garten.

[Kindergeschrei, gut besuchtes Museum, Stimmen]

Als Entscheidungshilfe ein paar Fakten zu dem Stahlbetonbau, der mit seinem hohen Turm gut sichtbar aus der Museuminsel herausragt. In dem größten technisch-naturwissenschaftlichen Museum der Welt verteilen sich auf 25.000 Quadratmeter, knapp 25 Ausstellungen. Wer jetzt an langweilige Exponate in Glasvitrinen denkt, der irrt sich und zwar gewaltig: hier gilt das Gesetz der Veranschaulichung und bei den meisten Ausstellungen das Prinzip des hautnahen Erlebens durch Anfassen. Das macht es besonders für Kinder kurzweilig und spannend. Apropos Kids: im Kinderreich gibt es neben einer begehbaren Gitarre und Riesenbauklötzen jede Menge für die Drei-bis-Achtjährigen spielerisch zu entdecken. Zu den Museums-Highlights zählt das 42 Meter lange U-Boot U1 der kaiserlichen Marine oder die Starktstrom-Experimente mit bis zu einer Million Volt.

Für waschechte Modelleisenbahn-Fans gibt es ab Sommer 2022 ein ganz besonderes Schmankerl zu bestaunen: ein Bahnbetrieb auf 44 Quadratmetern mit insgesamt 36 Zug-Garnituren, die auf 750 Metern Gleis ihre Runden drehen. Eine Vorführung dauert 20 Minuten und hat das Ziel die Besucher einen nahezu realistischen Ablauf aus nächster Nähe erleben zu lassen. Entstanden ist die hochmoderne Modelleisenbahn in Zusammenarbeit mit einem Gleisplaner der Deutschen Bahn. Am besten Sie statten der Ausstellung einen Besuch ab und überzeugen sich mit eigenen Augen davon, wie nah der Modellbau an das Original Deutsche Bahn herankommt.

[Hintergrundmusik, Wasserrauschen]

Tipp: Entscheiden Sie sich im Vorfeld für ein oder zwei Bereiche, erkunden Sie diese ausgiebig und kommen Sie einfach an einem anderen Tag wieder, um die restlichen Ausstellungen zu besuchen. So bleibt noch genügend Zeit für eine Tour entlang der Isar.

Übrigens: Mit dem Bau der Brücke an dieser Stelle hat Herzog Heinrich der Löwe im Jahr 1158 den Grundstein für die Gründungsgeschichte von München gelegt. Das damalige weiße Gold -Salz  - wurde hier mit Fuhrwerken über die Isar transportiert und hat dadurch den Handel in München zum Erblühen gebracht. Von der Brücke aus blicken Sie zur Linken auf die gemächliche „Große Isar“ und zur Rechten auf die etwas wilder fließende „Kleine Isar“. Haben Sie eine Idee, was es mit dem ockergelben Prachtbau auf der rechten Seite auf sich hat? Vielleicht erraten Sie es, wenn Sie am Ende der Brücke die Stufen hinuntergehen und das Gebäude passieren. Immer noch keine Ahnung? Spätestens, wenn Ihnen der Mix aus Eukalyptus und Chlor in die Nase steigt, wird das Rätsel gelüftet: hinter den dicken Mauern befindet sich das älteste öffentliche Hallenbad Münchens. Das Müllersche Volksbad um genau zu sein. Seit 1901 ein beliebter Treffpunkt  zum Schwimmen und Schwitzen in einem traumhaften Jugendstil-Ambiente.


Der Weg führt weiter geradeaus am Muffat-Biergarten vorbei, mit der Isar als Wegbegleiter auf der linken Seite und der großzügigen Grünfläche „Maximiliansanlage“ – die sich bis zur Max-Josephbrücke erstreckt - auf der rechten Seite. Noch ein kurzer Schlenker nach links auf den Kabelsteg, ehe Sie von der Zellstraße auf den Meilerweg spazieren – ein beliebter Selfie-Spot – vor allem mit dem einzigartigen Kuppel-Ensemble der evangelischen Kirche St. Lukas als Hintergrund-Kulisse. Auf den Kiesinseln unter Ihnen tummeln sich an warmen Tagen unzählige Sonnenanbeter und Isar-Badende, die sich von den eiskalten Temperaturen nicht abschrecken lassen.

Zurück auf den Meilerweg führt die Tour über die Holzplanken des Mauerstegs. Direkt vor Ihnen bauen sich die Ziegelmauerwerk-Bögen der Maximiliansbrücke auf. Bei der Steinfigur, die auf dem breiten Brückenpfeiler thront, handelt es sich um Pallas Athene, die Schutzgöttin Athens. Der Bildhauer Franz Drexler hat sie 1906 nach dem Vorbild seiner Tochter Frieda in Stein gemeißelt. Am Ende des Mauerstegs angelangt, erhebt sich zu Ihrer rechten Seite das beeindruckende, senfgelbe Bauwerk Maximilianeum, in dem seit 1949 der Bayerische Landtag sein Zuhause hat.

Weiter führt der Weg -  immer geradeaus - durch die idyllische Parkanlage parallel zur Isar, vorbei am Maxwerk, dem ältesten Wasserkraftwerk Bayerns, das noch in Betrieb ist – und dem hübschesten. Damit es zu dem imposanten Maximilianeum passt, wurde es optisch als barockes Jagdschlösschen getarnt.

Bevor Sie die Stufen auf die Aussichtsplattform „zu Füßen“ des goldenen Friedensengels erklimmen, um die prächtigen Bauwerke der Prinzregentenstraße zu genießen, lohnt sich eine genauere Erkundung der Unterführung unterhalb der Luitpoldbrücke. Rund 30 Liter Farbe und 300 Sprühdosen wurden hier zu Street Art Kunst verwandelt. Der berühmte Graffiti-Künstler Loomit wurde 2011 vom Kulturreferat München damit betraut, Sprayer aus der ganzen Welt für das Street-Art-Projekt in der Luitpold-Passage zu gewinnen. Und das ist ihm auch gelungen. Am besten Sie überzeugen sich an Ort und Stelle von den großflächigen gesprühten Kunstwerken. Mehr zu Loomit erfahren Sie im achten Kapitel.

Zurück nach oben - 38 Meter um genau zu sein. Auf dieser Höhe funkelt die goldene Friedensengel-Statue über den Dächern der bayerischen Landeshauptstadt. Das Denkmal der griechischen Siegesgöttin Nike wurde 1899 eingeweiht und erinnert an die friedlichen Jahre seit dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871.

Flanieren Sie nun über die Luitpoldbrücke geradeaus weiter auf die Prinzregentenstraße, die Sie direkt zu der berühmten Surferwelle am Englischen Garten führt. Vorher passieren Sie noch die historischen Prachtbauten der Sammlung Schack und dem Bayerischen Nationalmuseum.  Obacht, vor dem östlichen Flügelbau des Museums fallen zwei schnörkelige Installationen etwas aus dem Rahmen. Es handelt sich dabei um das „Zwei-Wort-Gedicht“ der Künstlerin Mia Florentine Weiss. Die Skulpturen aus gegossenem Stahl sind Ambigramme – das sind Worte, die aus verschiedenen Richtungen gelesen jeweils eine zusätzliche Bedeutung erhalten. Hier ergibt sich aus der Perspektive von vorne das Wort „Love“, während aus dem umgekehrten Blickwinkel „Hate“ zu lesen ist.

[Wasserrauschen, Stadtverkehr]

Falls Sie sich fragen, wohin es den ein oder anderen Radlfahrer mit seinem Surfbrett unterm Arm wohl hinverschlägt, dann spazieren Sie einfach die Prinzregentenstraße weiter geradeaus und gesellen Sie sich zu den Schaulustigen rund um die Eisbachwelle. Seit den 80er Jahren präsentieren hier die Surfer bei Wind und Wetter und zu jeder Tageszeit an der stehenden Welle ihre lässigen Stunts.  Sogar Promis wie Sänger Jack Johnson oder der vielfache Weltmeister Robby Naish wurden schon an dem berühmten Surf-Spot am südlichen Rand des Englischen Gartens gesichtet. Beim E-Garten, wie er auch gerne mal genannt wird, handelt es sich um eine der größten innerstädtischen Grünanlagen der Welt. Er misst rund 3,75 Quadratkilometer und lockt mit seinen großzügigen Liegewiesen, den Bächlein, die sich munter hindurchschlängel und mit seiner einzigartigen Atmosphäre täglich zahlreiche Besucher und Einheimische in seinen Bann. Gross genug ist er ja und auch perfekt ausgeschildert. Wenn Sie möchten, können Sie ihn auf eigene Faust entdecken.

Unsere Tour geht weiter zum fünf Kilometer entfernten Olympiapark. Nun haben Sie die Wahl: Entweder Sie entscheiden sich für die Anfahrt auf dem Radl oder mit der U-Bahn.
Für die U-Bahn-Variante überqueren Sie die Prinzregentenstraße und folgen der Wagmüllerstraße, die übergeht in die Trifftstraße. Nach knapp 150 Metern biegen Sie links auf den Thierschplatz ab. Hier nehmen Sie die U 4 oder U5, die Sie in vier Minuten zum Hauptbahnhof bringt – dem Startpunkt für unseren Ausflug in den Olympiapark.
Wer ihn lieber auf die sportliche Art ansteuern möchte, leiht sich mit der App Call-a-Bike eines der feschen rot-weiß-silbernen DB-Radl. Treffpunkt für die Radler im siebten Kapitel ist genau hier an der Eisbachwelle. Also: Habe die Ehre und bis gleich!

Kapitel 7: Olympia im Grünen: vom E-Garten zum Olympiapark

Sportlich mit einem DB Call a Bike oder doch lieber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs? Am Olympiapark angekommen, gehen wir gemeinsam auf die Spuren der Olympischen Spiele 1972. Anlässlich der Spiele wurde für die Besucher:innen die S-Bahn-Strecke zum Olympiapark erweitert, sodass sie sich in der Stadt bestmöglich fortbewegen können.
 
Los geht es mit dem neuen Kapitel, wenn du am Olympiapark angekommen bist.

Kapitel 7: Olympia im Grünen: vom E-Garten zum Olympiapark

[Hippe Hintergrundmusik]

Im Jahr 1966 wurde für die Münchner ihr großer Traum von Olympia Wirklichkeit. Nicht Detroit, Madrid oder Montreal – nein! Die Wahl auf den Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1972 fiel auf München. Jetzt galt es, das Bewerbungskonzept mit dem Motto „Olympische Spiele im Grünen“ auf dem ehemaligen Flughafengelände Oberwiesenfeld in die Tat umzusetzen. Gleichzeitig wurde der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs voran getrieben, damit sich die zu erwartenden Gäste aus der ganzen Welt bestmöglich in München fortbewegen konnten. Bis heute profitiert München von den Bauten und Projekten die im Zuge der Olympia-Vorbereitungen angestoßen wurden.

Um das ausgiebig zu würdigen finden heuer im 50. Jubiläumsjahr in der ganzen Stadt zahlreiche Sonder-Aktionen rund um die Olympischen Spiele von 1972 statt. Auf der Website muenchen1972-2022.de können Sie sich im Vorfeld über alle Events informieren und sich in Ruhe etwas aussuchen.

Das Highlight sind die European Championships – sozusagen eine Mini-Olympiade bei der Athleten aus ganz Europa in den verschiedensten Disziplinen gegeneinander antreten, um eine der begehrten Medaillen mit nach Hause zu nehmen.

Unabhängig vom Jubiläumsjahr eignet sich das Olympiapark-Gelände hervorragend als innerstädtisches Naherholungsgebiet und zwar für Besucher genauso wie für die Einheimischen. Ob Festivals, Live-Konzerte, mit dem Tretboot über den Olympia-See schippern, drumherum joggen oder einfach nur gemütlich auf der Picknickdecke sitzen und die Aussicht genießen – hier gibt’s immer was zu tun.

Aber was red ich! Machen Sie sich Ihr eigenes Bild: Die U-Bahnfahrer starten die 10-minütige Anreise vom Hauptbahnhof mit der U2, Richtung Feldmoching und steigen am Scheidplatz um in die U3, Richtung Moosach, bis zur Station Olympiazentrum. Am Ausgang angekommen, steuern Sie geradewegs auf die große Infotafel zu – hier können Sie sich fürs Erste orientieren.  Zum Einstieg empfehle ich Ihnen den Ausblick vom Olympiaturm. Er befindet sich nur wenige Meter entfernt im Ostteil des Geländes und dank seiner gigantischen Höhe können Sie ihn sowieso nur schwer verfehlen.

Die Radl-Fahrer an der Eisbachwelle schwingen sich auf das rot-weiß-silberne „Call a Bike“ und starten die 20-minütige Fahrradtour zum Olympiapark. Auf geht’s, geradewegs am Haus der Kunst und dem berühmten Promi-Club P1 vorbei und weiter auf die Von-der-Tann-Straße. An der nächsten Ecke führt die Route nach rechts auf den Prachtboulevard Ludwigsstraße. Hier radeln Sie direkt, auf den von Friedrich Gärtner entworfenen Triumphbogen - das Siegestor – zu. An den schlanken, weißen Türmen der Ludwigskirche und dem linken Schalenbrunnen am Geschwister-Scholl-Platz vorbei bis zur Adalbertstraße. Biegen Sie dort also links ein und an der Ecke Kurfürstenstraße wieder nach rechts. Genießen Sie die Fahrt an der frischen Luft durch das belebte Univiertel mit seiner Vielzahl an schnuckeligen Boutiquen, lauschigen Cafés und kultigen Kneipen. Radeln Sie von der Kurfürstenstraße nach links auf die Franz Joseph Straße, die übergeht in die Elisabethstraße. Versäumen Sie es dabei nicht, ab und an den prächtigen, farbenfrohen, mit Ornamenten verzierten Fassaden der Jugendstilhäuser Ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Das macht Ihre Tour gleich noch ereignisreicher. Fahren Sie die Winzererstraße rechts rein und folgen Sie ihr so lange, bis Sie auf die Ackermannstraße treffen, auf die Sie rechts abbiegen. Fast geschafft! Sicher haben Sie aus der Ferne schon den rund 291 Meter hohen Olympiaturm erspäht. Sobald Sie die Schrebergartensiedlung passiert haben, führt der Weg nach rechts auf das 160 Hektar große Olympiagelände. Haben Sie dabei immer den hohen Turm im Visier. Dort sehen wir uns gleich wieder.

[Vogelgezwitscher]

Mit dem Aufzug geht es hier sieben Meter pro Sekunde hoch hinaus auf 185 Meter, dabei hüpft vielleicht der Bauch und es drückt ein bisserl auf die Ohren. Am besten einen Kaugummi kauen. Oben angekommen werden Sie mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Wenn das Wetter mitspielt, können Sie sogar einen Blick auf die Berge erhaschen. Ob Sie die Aussicht im Inneren des Turms hinter Glas oder unter freiem Himmel genießen, bleibt dabei Ihnen überlassen. Aus der Vogelperspektive präsentiert sich die Grünanlage wie ein riesiger Abenteuerspielplatz. Es gibt jedenfalls viel zu entdecken und eine Fülle an Highlights, die Sie als nächstes ansteuern können: Die größte Hai-Vielfalt Deutschlands im Sealife bestaunen, an einer Führung auf dem weltberühmten, 75.000 Quadratmeter großen Zeltdach teilnehmen, sich auf der Trampolinanlage austoben, gemütlich mit dem Tretboot über den Olympiasee schippern. Ach, es gibt soviel zu tun. Tipp: lassen Sie sich mit der eine Olympiabahn 20 Minuten durch den gesamten Park kutschieren. Gleichzeitig werden Sie mit allen Fakten rund um das Sport-Spektakel im Sommer 1972 versorgt.

[mysteriöse, traurige Musik]
Als die Olympischen Sommerspiele unter dem Motto „Die heiteren Spiele“ eröffnet wurden, ahnte niemand, das die ausgelassene Stimmung ein jähes Ende finden würde. Nach zehn Tagen überschattete das brutale Attentat die „heiteren Spiele“. Am 5. September 1972 überfallen Terroristen das israelische Quartier im Olympischen Dorf. 17 Menschen kommen dabei ums Leben. In Gedenken an das tragische Ereignis steht im nördlichen Teil des Olympiaparks der Pavillion „Erinnerungsort Olympia-Attentat München 1972“. Die Lebensläufe der Opfer stehen hier im Mittelpunkt. Die elf Meter lange Videoinstallation informiert über die Abläufe der Geiselnahme und ordnet das Attentat in seiner politischen Dimension aus heutiger Sicht ein. 

Nächster Stopp Olympiaberg. Was viele nicht wissen: Der 56 Meter hohe Hügel besteht aus aufgeschütteten Trümmern des Zweiten Weltkriegs. Doch das tut der herrlichen Aussicht keinen Abbruch. So verzaubert das legendäre Spinnwebendach des Olympiastadions und die Münchner-Skyline seine Betrachter immer wieder aufs Neue. Und natürlich gilt auch hier: wenn das Wetter passt, gibt’s das Alpenpanorama noch on top!

Falls der Aufstieg zu anstrengend wird, biegen Sie kurz ab, auf Münchens höchstgelgenen Biergarten: die Olympia-Alm. Gönnen Sie sich eine gscheide Brotzeit und Sie sind bestens gewappnet für den herrlichen Ausblick. Widmen Sie dabei Ihre Aufmerksamkeit dem besonderen Farbkonzept: Oberstes Ziel der Planer war es, sich mit den Spielen von 1972 ganz klar von den Olympischen Spielen von 1936 abzuheben: leicht, spielerisch, freundlich, vielfältig, heiter – so sollte die Farbwelt wirken und das ist auch gelungen! Oder wie sehen Sie das?

[Bayerische Volksmusik]

Sogar die Säulen und Wände der vier Tunnelbahnhöfe der S-Bahn-Stammstrecke spiegeln das Farbkonzept des Grafikers Otl Aicher wieder: der blaue Stachus, der orangene Marienplatz, das grüne Isartor und der gelbe Rosenheimer Platz. Ein wahrlich farbenfrohes Andenken an die heiteren Spiele von 1972.

Für die nächste Etappe unserer Guide München-Tour treffen wir uns wieder am Hauptbahnhof. Gehen Sie einfach zur altbekannten U-Bahnstation Olympiazentrum und nehmen Sie die U3, Richtung Goetheplatz. Am Scheidplatz steigen Sie um in die U2, Richtung Messestadt Ost. Von hier erreichen Sie nach vier Stationen den Hauptbahnhof.

Machen Sie sich bereit für ein bisserl New York-Vibes und französiches Flair. Einfach ins achte Kapitel klicken und weiter geht die Tour.

Kapitel 8: Streetart trifft auf Dorfidylle: vom Werksviertel nach Haidhausen

Es geht vom Hauptbahnhof zum Ostbahnhof! Hier stoßen wir auf eine ganz neue Welt – dem Werksviertel Mitte. Von hippen Graffiti-Malereien und einer Riesenradtour auf dem Umadum, geht es dann weiter mit der Tour in das malerische Stadtviertel Haidhausen. Kontrast pur!
 
Dieses Kapitel startest du, sobald du an unserem Ausgangspunkt, dem Hauptbahnhof, bist.

Kapitel 8: Streetart trifft auf Dorfidylle: vom Werksviertel nach Haidhausen

Kennen Sie ein 34 Meter hohes Dach, auf dem Schafe friedlich vor sich hin grasen? Nein? Höchste Zeit für einen Streifzug durch das Werksviertel Mitte. Hier sind Zukunftsvisionen ausdrücklich erwünscht und die Umsetzung lässt meist nicht lange auf sich warten.

[Stimmen an U-Bahn Haltestelle]

Wir starten die Reise in das rastlose Kreativquartier vom Hauptbahnhof. Ab hier bringt Sie jede S-Bahn in unter zehn Minuten an den Ostbahnhof. Nehmen Sie den Ausgang Richtung Friedenstraße und biegen nach wenigen Schritten links auf die Atelierstraße ein. Hier steht der Empfangsbogen mit den orangenen Lettern, die das Wort „Werksviertel Mitte“ formen schon als Empfangskomitee bereit. Sobald Sie darunter hindurch gehen, fühlt es sich ein bisserl an, wie der Eintritt in eine neue Welt. Und genau das ist hier gerade in der Mache.  

[fröhliche Musik, und Musik aus dem Hintergrund]

Inspiriert ist die bunte Container-Stadt zwischen den hohen Industriebauten mit den kunstvoll gestalteten Graffiti-Wänden von dem Meatpacking District in New York. Das Besondere daran: In dem ehemaligen „Schlachterviertel“, einem Stadtteil in Manhattan, darf die Vergangenheit noch spürbar sein – gleichzeitig gibt es ausreichend Raum für Neues. Genau das ist auch die Vision des Werksviertel Mitte: Ein Ort, an dem die Menschen unabhängig von ihrem Einkommen und Alter zusammenleben und innovative Zukunftskonzepte spürbar werden. Das Projekt Almgarten mit den Schafen, Hühnern und Bienenvölkern auf dem Hochhausdach ist nur ein Bruchteil dessen, was hier am Enstehen ist. Wer einen Blick darauf erhaschen möchte, genehmigt sich eine 20-minütige Fahrt auf dem Riesenrad „Umadum“, das hier auf dem Gelände beheimatet ist. Dank des gemütlichen Tempos bleibt genügend Zeit für ausgiebige Rundum-Blicke und wer mag bucht sich noch ein Weißwurscht-Frühstück dazu. München von Oben mit seinen Klassikern ist auch hier wahrlich eine Augenweide: Frauenkirche, Alter Peter, Berge – und in diesem besonderen Fall – echte Walliser Schwarznasenschafe.

Wer in Kapitel sechs die Ohren ordentlich gespitzt hat, dem ist „Loomit“ ein Begriff und wer ein Faible für Graffitis hat, kennt ihn sowieso. Für alle die es noch nicht wussten: München ist die Wiege der deutschen Street Art Szene und Mathias Köhler alias Loomit einer der Pioniere. Einige der Murals – so nennt man die richtig große Malerein auf Wänden – auf den Fassaden der hohen Industriebauten - tragen seine Handschrift.  Wer sich für Details interessiert, ist bei einer Werksviertel-Führung am besten aufgehoben. Loomit ist national und international hervorragend vernetzt und hat einige Künstler ins Werksviertel eingeladen, die sich hier ebenfalls verewigt haben. Mit etwas Glück ist Loomit höchstpersönlich im Atelier „White Box“ in der zweiten Etage des Werk drei anzutreffen. 14 Künstler toben sich hier kreativ auf 2.000 Quadratmeter aus. An den offenen Tagen kann man ihnen beim Entstehungsprozess ihrer Kunstwerke über die Schulter schauen.

Sicher ist es Ihnen schon aufgefallen - Bei aller Farbenpracht gibt das leuchtende Orange hier den Ton an. Eine Hommage an längst vergangene Industrietage, als der Knödelproduzent Pfanni hier noch am werkeln war. Auch so manche Namensgebung erinnert an den einstigen Gelände-Eigentümer: Kartoffelgarten, Pürreeallee oder Kartoffelgleis. Auch das ehemalige Kartoffelmehlsilo hat hier eine neue Verwendung gefunden: statt Abriss wurde es in eine moderne Kletterlandschaft verwandelt.

Ihnen knurrt der Magen von den ganzen bunten Eindrücken? Dann verlegen Sie die Entdecker-Tour einfach ins Kulinarische: Guatemala, Thailand, Aleppo, Pfanni Knödel oder ins Augustiner. In den zahlreichen kleinen und großen Lokalitäten im Werksviertel können Sie sich einmal durch die Welt futtern. Als Digestif empfehle ich noch einen selbstsgebrannten Gin aus dem Gin City.

[Stadtverkehrgeräusche, Vogelgezwitscher]

Frisch gestärkt geht es auf einen kleinen Verdauungs-Bummel durch das schnuckelige Stadtviertel Haidhausen. Auch bekannt als das Franzosen-Viertel und zwar ist das auf die Bauweise zurückzuführen, nicht auf die Einwohner. Nach dem Vorbild des „Place de l’Etoile“ in Paris laufen hier die Straßen sternenförmig auf die Plätze zu, wie beispielsweise gleich ums Eck beim Orleansplatz. Dieser befindet sich direkt gegenüber auf der anderen Seite des Ostbahnhofs. Die Wörthstraße ist eine von vier Straßen, die strahlenförmig vom Orleansplatz wegführen. Sie gilt als das multikulturelle Herzstück von Haidhausen und lädt mit ihren individuellen Ladengeschäften und lauschigen Cafés zum Flanieren und Stöbern ein. Ganz anders sieht die Welt schon wieder in der Preysingstraße aus, auf die Sie nach 600 Meter stoßen. Biegen Sie rechts ein und lassen Sie sich von der Dorfidylle inmitten der Großstadthektik verzaubern. Kopfsteingepflasterte Sträßchen, urige Holzhausfassaden und groß gewachsene Kastanienbäume runden das ländliche Spaziergang-Feeling ab.


Lust auf eine kleine Zeitreise? In dem mit Efeu bewachsenen Üblacker-Häusl mit der Hausnummer 58 ist dies sogar möglich. Hier befindet sich ein ehemaliges Herbergsanwesen aus dem 18. Jahrhundert. Benannt ist es nach dem Holz- und Kohlehändler Johann Üblacker. Heute dient es als Museum. Zwei Zimmer sind hier noch im Original-Interieur zu bestaunen. Das urige Holzhäusl vis a vis heißt übrigens Kriechbaumhof und beherbergte damals ebenfalls Tagelöhner und Handwerker.

Nach diesem kleinen Schlenker durch Haidhausen sind es knapp 500 Meter bis zum Max-Weber-Platz. Folgen Sie einfach der Walserstraße bis Sie auf die Jugendstraße stoßen. Spazieren Sie rechts am Wahrzeichen von Haidhausen vorbei – der mit Terrakotta verkleideten, neugotischen Kirche Sankt Johann Baptist. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte die Schloßstraße entlang bis Sie die U-Bahnstation Max-Weber-Platz erreichen. Von hier trennen Sie mit der U4 oder U5 nur vier Haltestellen vom Hauptbahnhof.

[Stadtstimmen, Menschenmenge]

Was halten Sie von einem Abstecher ins Grüne? München hat zwar viele großzügige Grünflächen zu bieten, trotzdem ist es eine Großstadt und bei aller Liebe braucht es manchmal eine Auszeit in der Natur. Im neunten und letzten Kapitel habe ich deshalb drei abwechslungsreiche Ausflugsziele für Sie in petto. Das Beste: Mit der S-Bahn dauert es vom Hauptbahnhof nicht mal eine Stunde und schon sind Sie da. Neugierig? Einfach weiterklicken!

Kapitel 9: Raus aus dem Großstadttrubel: mit der S-Bahn ins Grüne

Dank des großzügig ausgebauten S-Bahn-Netzes ist es dir möglich, schnell und unkompliziert ins Grüne rauszufahren. Vom Hauptbahnhof kannst du in jede Richtung, in viele wunderschöne Örtchen und an tolle, sehenswerte Seen fahren – ob an den Ammersee oder nach Wolfratshausen.
 
Wieder am Hauptbahnhof angekommen, starten wir das letzte Kapitel von hier!

Kapitel 9: Raus aus dem Großstadttrubel: mit der S-Bahn ins Grüne

Das praktische an München ist seine Lage. Dank dem bestens ausgebauten S-Bahn-Netz finden Sie sich in gerade mal einer Stunde, abseits der wuseligen Großstadt mitten in der grünen Natur-Idylle wieder. Jetzt stehen Sie nur noch vor dem Luxusproblem, sich für ein Ausflugsziel zu entscheiden: Seen, Berge, lauschige Ortschaften. Das Münchner Umland hat viel zu bieten. Tipp: Lassen Sie sich von der Tourbeschreibung auf der Website s-bahn-muenchen-magazin.de inspirieren. Hier werden Sie ganz sicher fündig, vor allem in der Rubrik Entdeckerzone.

Derweil habe ich hier drei Vorschläge für Sie im Gepäck:

Wie wäre es mit einer Runde „suppen“ – wie Insider zu sagen pflegen. Die Rede ist vom Stehpaddeln auf einem Surfbrett. Es ist einfach zu lernen, ein entspanntes Ganzkörpertraining und es ermöglicht viele neue Sichtweisen auf das Gewässer samt seiner Umgebung. Überzeugt? Dann Pack mas und zwar zum drittgrößten See in Bayern: dem Ammersee.

[Zuggeräusche aus S-Bahn Passagier]

Rein in die S8 und 50 Minuten später raus an der Station Herrsching. Übrigens: Jetzt sind es nur noch fünf Minuten Fußweg bis zum Seeufer. Folgen Sie der Straße „Am Landungssteg“ nach Süden. Ab hier führen Treppenstufen auf den Ravina-Romagnano-Weg.

[Stadtmusikanten, Vogelgezwitscher]

Von dort geht es nach rechts auf die Madeleine-Ruoff-Straße. Halten Sie dabei unbedingt Ausschau nach der „Kaffeerösterei am Ammersee“. Sie liegt auf der rechten Seite, etwas versteckt neben der Gemeindebücherei. Inhaberin Steffi kennt sich als waschechte Diplom-Kaffeesommelière ganz besonders gut mit Kaffee aus und serviert Ihnen den beliebten Wachmacher mit ganz viel Know-how und Herz. Weiter geht es den kleinen Weg entlang in Richtung Seepromenade. Kurz davor befindet sich rechter Hand, in der Keramikstraße, die Surfschule Wikiwakiwu. Jetzt gilt: gut eincremen, SUP schnappen und das Paddelvergnügen genießen. Dazu gehört natürlich auch eine einzigartige Aussicht auf die Berge. Für Anfänger empfiehlt sich ein Einführungskurs, den Sie vor Ort gleich mitbuchen können. Viel Spaß!

Das nächste Ausflugsziel ist für mich eine Herzensangelegenheit: Dieses Mal geht es mit der S7 in 40 Minuten in die historische Flößerstadt Wolfratshausen. In der idyllischen Kleinstadt habe ich mit meinen Kollegen von „Hubert ohne Staller“ schon so manche Drehstunde verbracht. Wer auf unseren Spuren wandeln möchte, lädt sich die Mein Bankerl WOR App herunter und erkundet die Drehorte auf eigene Faust – inklusive einem Quiz zu Hubert, Staller, Girwidz und meiner Filmrolle – dem Riedl. Sie bevorzugen eine moderierte Führung? Da hab ich ein besonderes Schmankerl für Sie: eine geführte Rikscha-Tour. Die buchen Sie am besten über tourismus.wolfratshausen.de/krimi-weg.

Natürlich gibt es hier noch mehr zu entdecken. Die liebenswerte Kleinstadt hat schon knapp 1020 Jahre auf dem Buckel und eignet sich ganz wunderbar zum Runterkommen und Seele baumeln lassen. Das liegt ziemlich sicher an der traumhaften Lage, eingebettet zwischen den Flüssen Loisach und Isar, umrahmt von einer paradiesischen Landschaft.

[Wasserrauschen]

Der Zusatz Flößerstadt stammt noch aus der Zeit des 13. bis 19. Jahrhunderts. Damals florierte hier das Geschäft mit dem Transport von Waren und Personen über die Flüsse mit dem Floß. Dazu gibt es auch einen gut ausgeschilderten, rund zweieinhalb Kilometer langen Hörpfad, der Sie anhand ausgewählter Stationen durch die Stadt lotst. Startpunkt ist die Flößerstatue an der „Alten Floßlände“. Folgen Sie von der S-Bahn-Station Wolfratshausen einfach der Sauerlacher Straße nach rechts und biegen Sie am Ende auf den Josef-Bromberger-Weg ab. Von dort laufen Sie direkt auf den Mann mit Hut zu, der hochkonzentriert sein Floß durch die Fluten steuert. Ich tu mir fast ein bisserl schwer es mit Worten zu beschreiben. Am besten Sie schauen selbst einmal vorbei!

[Hippe Musik]

Aller guten Dinge sind drei: mein nächster Tipp führt Sie an den Wörthsee, er gilt als der wärmste See im Fünfseenland und sticht durch sein ganz besonders kristallklares Wasser hervor. Auch hier ist das Freizeitangebot vielfältig: SUPPEN, Boot oder Kajak fahren, oder einfach nur schwimmen und chillen – Am Wörthsee kommen Sie bestimmt auf Ihre Kosten. Vom Hauptbahnhof sind Sie mit der S8 in unschlagbaren 40 Minuten in Steinebach. Nach einem kurzen 20-Minütigen Spaziergang können Sie sich auch schon ins erfrischende Nass stürzen.
Von der Station Steinebach gehen Sie die Bahnhofstraße entlang und von dort weiter auf die Hauptstraße. An der Ecke Dorfstraße geht die Haupt- in die Etterschlagerstraße über. Immer der Nase nach bis Sie die Seestraße erreichen. Von hier führt der kleine schmale Weg geradeaus zum Traditions-Strandbad Fleischmann.

[Stimmengeschwirr, Vögel, Hippe Musik]

Das ist an dieser Stelle bereits seit über 100 Jahren ansässig. Kein Wunder – bei dieser genialen Lage direkt am See – einen Holzsteg gibt es natürlich auch.  Hier finden Sie einfach alles was der See-Ausflügler begehrt: großzügige Liegewiesen mit ausreichend Schattenplätzen unter den Bäumen. Spielplatz für die Kids und Schließfächer für die Wertsachen. Falls die mitgebrachte Brotzeit knapp wird, lädt der angrenzende Biergarten „Augustiner“ zum schlemmen und verweilen ein. Oder Sie holen sich Pommes rot-weiß und eine Cola am Kiosk, ganz nach Ihrem Gusto. Gerade mal einen Wimpernschlag entfernt, die Seestraße entlang in Richtung Norden, befindet sich das kostenpflichtige Strandbad Raabe mit seinen zwei langen Badestegen und dem dazugehörigen Bootsverleih: Ob elektrisch, rudernd oder mit Pedalen – die Art und Weise der sportlichen Betätigung liegt ganz bei Ihnen. Wem von der ganzen Wasseraction der Magen knurrt, lässt sich auf der Holzterrasse des benachbarten Restaurants Seehaus nieder. Den obligatorischen Strand-Kiosk, reichlich gefüllt mit allerlei Snacks, gibt es hier natürlich auch.

Apropos Kiosk – ehe Sie die Heimreise antreten, müssen Sie noch auf einen Abschluss-Sundowner im „Il Kiosko“ vorbeischauen. Das italienische Kult-Büdchen am Wörthsee ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Ausflügler. Die Sonnenuntergänge sind magisch und der Inhaber Gene Aurigemma ein italienisches Original. Damit kulinarisch bloß keine Langeweile aufkommt wird die Speisekarte gerne geändert – Pizzen und der Filet-Burger sind dabei die einzige, verlässliche Konstante. Die Liegestühle sind umsonst und wenn es kühler wird, verteilt Gene auch mal höchstpersönlich wärmende Decken an seine Gäste.


Reich beschenkt mit neuen Eindrücken und einer entspannten Auszeit außerhalb des Großstadttrubels bringt Sie die S-Bahn wieder zurück zum Hauptbahnhof München. Hier muss ich mich jetzt von Ihnen verabschieden. Ich sage „merci“ für die gemeinsame Tour durch München - die Isarmetropole mit Herz. Unsere Entdeckertour hat mir viel Freude bereitet und ich hoffe, Ihnen auch. Hören Sie auch gerne in die anderen Guides der DB Regio Bayern rein und holen sich neue Inspirationen für erlebnisreiche Ausflüge in das schöne Bayern. Auf Wiedersehen und Servus, Ihr Paul Sedlmeir.