DB Regio Bayern Audio Guides

Folge 8 | Passau – die malerische Barockstadt an Donau, Inn und Ilz

Steig ein und komm mit, wenn Schauspielerin Barbara Bauer dir die Stadt Passau zeigt. Freu dich auf Kunst und Kultur in der Altstadt und spaziere vom Bahnhof aus zum prachtvollen Wahrzeichen, dem Stephansdom. Gemeinsam unternehmen wir eine malerische Schifffahrt durch das bayerische Venedig und machen den Aufstieg der Himmelsleiter zur Wallfahrtskirche Mariahilf.

Collage mit Passau im Hintergrund, Frau mit Kopfhörer und Bild von Barbara Bauer

Und schon kann es losgehen – Gemeinsam starten wir die Tour durch Passau!

Wir freuen uns, dich auf unsere Tagestour durch die Stadt Passau mitzunehmen. In der achten Folge der DB Regio Bayern Audio Guides gehen wir gemeinsam auf Entdeckungstour durch die beeindruckende Barockstadt an den drei Flüssen Donau, Inn und Ilz.

Unsere Tour durch Passau ist in sieben Kapitel aufgeteilt. Dabei erfährst du spannende Fakten, Wissenswertes und persönliche Anekdoten aus Barbara Bauers Heimatstadt in Niederbayern. Du kannst dir deine Highlights ganz individuell heraussuchen und so deinen eigenen Ausflug nach Passau zusammenstellen. Oder du hörst alle sieben Kapitel nacheinander und machst mit uns die komplette Tour.

In den Kapiteln 2 und 3 warten kulinarische Highlights, zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und tolle Sehenswürdigkeiten auf dich. Wir schlendern zusammen durch die kleinen Gässchen der barocken Altstadt und führen dich von einem malerischen Fleckchen zum nächsten – vom Europaplatz über den Ludwigsplatz bis hin zum Domplatz.

Wenn du Lust auf tolle Panoramablicke hast und das Grüne genießen möchtest, aber gleichzeitig auch mehr über die Stadt erfahren willst, dann hör doch mal in die Kapitel 4, 5 und 6 rein. Hier erfährst du zum Beispiel bei einer entspannten Schifffahrt entlang der bunten Häuserfassaden mehr über Passau.

Um das moderne Passau kennenzulernen und die Stadt von einer neuen Seite zu entdecken, schalte Kapitel 7 ein. Hier geht’s zum Uni-Campus Passau und zum Bauprojekt „Neue Mitte“.

Komm mit nach Passau! Entdecke mit dem Audio Guide DB Regio Bayern die zweitgrößte Stadt in Niederbayern.

Intro: Informationen rund um Ticketkauf und Reiseplanung

Es geht los - gemeinsam mit dem Audio Guide der DB Regio Bayern nach Passau! Zu Beginn erwarten dich einige wichtige Fakten rund um die Themen Ticketkauf und Reiseplanung sowie weitere Informationen, die du vor deinem Ausflug unbedingt wissen solltest. 

Audio Guide, Folge 8: Passau

Passau, die malerische Barockstadt an Donau, Inn und Ils

Intro: Informationen rund um Ticketkauf und Reiseplanung

[Hintergrundmusik]

Genießen Sie Ihre Fahrt nach Passau mit der DB Regio Bayern. Für Ihre Fahrt möchten wir Ihnen das für Sie passende Ticket ans Herz legen. Wählen Sie zwischen unseren Klassikern, wie zum Beispiel dem Bayern-Ticket, einem unserer Regio-Tickets, oder speziellen Fahrkarten für die Mitnahme Ihres Radls. Am besten, Sie werfen vor Ihrer Anreise einen Blick auf unsere Website regional.bahn.de/regionen/bayern/tickets. Hier finden Sie garantiert die beste Reisemöglichkeit für Ihre Entdeckertour mit der Bahn durch unser schönes Bayern.

Noch einige praktische Tipps für Ihre Packliste: Unser Ausflug führt Sie einen ganzen Tag lang quer durch Passau. Es sind auch zwei Stationen dabei, die etwas höher gelegen sind. Deshalb empfehle ich Ihnen festes Schuhwerk sowie Kleidung, die alles mitmacht. So sind Sie für alle geplanten Spaziergänge und Besichtigungen bestens gerüstet.

Nun sind Sie am Zug: Stellen Sie sich die Passau-Route nach Ihren eigenen Wünschen zusammen und spielen Sie die verschiedenen Kapitel in der für Sie passenden Reihenfolge ab. Schauen Sie auch unbedingt auf unserer Website www.wir-entdecken-bayern.de/audio-guides

vorbei. Dort finden Sie noch mehr Informationen, Bilder und weitere Inspirationen für Ausflüge in und um Passau.

Aber jetzt wünsche ich Ihnen ein inspirierendes Hörerlebnis mit dem Audio Guide zur Dreiflüssestadt Passau.

Kapitel 1: Das Passau-Abenteuer startet am Bahnhof

Gemeinsam mit dir starten wir am Bahnhof in Passau – im ersten Kapitel erfährst du schon spannende Infos dazu. Außerdem erzählen wir dir, wie die Stadt zu ihrem Namen kam und welche Sehenswürdigkeiten dich auf deinem Städtetrip erwarten. Also, herzlich willkommen in Passau!

Sobald du das Bahngleis in Passau betrittst, kannst du dieses Kapitel starten.

1. Kapitel: Das Passau-Abenteuer startet am Bahnhof

[angenehme, ruhige Hintegrundmusik]

Liebe Reisende, herzlich willkommen in Passau, der malerischen Barockstadt an den drei Flüssen Donau, Inn und Ilz. Mein Name ist Barbara Bauer und ich geleite Sie heute mit dem Guide der DB Regio Bayern durch meine wunderschöne Heimatstadt in Niederbayern.

Hier im Stadttheater Passau habe ich zum ersten Mal Bühnenluft geschnuppert. Ich war acht Jahre alt und stand voller Stolz in meinem weißen Tutu auf „den Brettern, die die Welt bedeuten“. Auch wenn ich heute oft im Fernsehen zu sehen bin, wie beispielsweise beim Bergdoktor, den Rosenheim-Cops oder den Bergrettern, kehre ich immer wieder gerne auf die Theaterbühne zurück. Bei unserem gemeinsamen Spaziergang erzähle ich Ihnen die ein oder andere Gschicht zu den Sehenswürdigkeiten, die wir im Laufe des Tages passieren werden. Ein paar Kultur- und Gastrotipps und persönliche Anekdoten habe ich auch noch für Sie in petto. Natürlich ist die Reihenfolge der Kapitel und die Tour-Anleitung nur ein Vorschlag. Lassen Sie sich von unseren Tipps inspirieren und stellen Sie sich die Passau-Route ganz nach Ihren eigenen Bedürfnissen zusammen.

Lassen Sie uns loslegen: Unsere Audio-Tour durch die verschachtelten Gässchen Passaus beginnt am Hauptbahnhof. Direkt nach Ihrer Ankunft werden Sie von der 130 Meter langen, ockerfarbenen Fassade feierlich in Empfang genommen. Das Bahnhofsgebäude wurde 1860 im klassizistischen Stil nach den Entwürfen des renommierten Eisenbahn-Ingenieurs Paul von Denis erbaut und steht mitten in Passau. Falls Sie sich fragen, was es mit der 60 x 95 Meter großen, weißen Betonplattform über den Gleisen – die Ihnen bei der Ankunft direkt ins Auge sticht – auf sich hat, kann ich weiterhelfen: Dort befindet sich seit April 1975 das erste Brückenpostamt Deutschlands.

[Bahnhofsstation Durchsage im Hintergrund]

Bevor Sie sich ins Getümmel stürzen, noch kurz ein paar Fakten zu der Stadt an den drei Flüssen und ein kleiner Vorgeschmack auf die Plätze, die wir gemeinsam erkunden werden:

[Barocke Hintergrundmusik]

Hier in Passau treffen Sie zwischen farbenprächtigen Barockbauten und verwinkelten Gassen auf geballte Geschichte. Das beschauliche Städtchen in Niederbayern zählt rund 53.000 Einwohner und ist geprägt durch seine bewegte Vergangenheit. So reichen die Ursprünge Passaus bis in die Mittel- und Jungsteinzeit. Der Stadtname ist ein Überbleibsel aus der Römerzeit: Ungefähr an der Stelle des Stephansdoms befand sich damals das Kastell Batavis, aus dem sich im Laufe der Zeit Passawe und daraus das heutige Passau ableitet. Wer noch präziser in diesen historischen Abschnitt eintauchen möchte, schaut im Römermuseum vorbei, das in Kapitel sechs näher beschrieben wird.

Wir erkunden im zweiten Kapitel unter anderem das imposante Wahrzeichen – den strahlend weißen Dom St. Stephan, der anno 730 erstmals urkundlich als Bischofskirche erwähnt wurde und bis heute Bischofssitz und Hauptkirche des Bistums Passau ist.

In Folge fünf geht es hoch hinaus auf eine der größten Burganlagen Europas: die Veste Oberhaus. Neben der grandiosen Aussicht über die Dächer Passaus können Sie sich im dort ansässigen Oberhausmuseum auf Zeitreise durch die Jahrhunderte der Stadt begeben. Weltweit einzigartig ist die außergewöhnliche Lage der malerischen Altstadt: umgeben von drei Flüssen, die aus verschiedenen Himmelsrichtungen an der Ortspitze aufeinandertreffen.

Diese Sehenswürdigkeit verbirgt sich ebenfalls im fünften Kapitel. Natürlich geht es auch an Bord eines Schiffs, um Passau auch aus der Wasserperspektive genauer in Augenschein zu nehmen. Alle Infos dazu in Folge vier. Übrigens: Passau steht auch für moderne Architektur, wie der Bau der „Neuen Mitte“ oder der Universität, die 1978 erbaut und mit dem Titel „Deutschlands schönster Campus“ bedacht wurde. Hintergrundinfos dazu in Kapitel sieben.

Wie Sie merken, hält Passau einige Schätze für Sie parat. Das Praktische dabei: die überschaubare Größe der romantischen Barockstadt. Rein theoretisch können Sie die gesamte Tour bequem zu Fuß an nur einem Tag erkunden – inklusive einer 45-minütigen Schifffahrt auf der Donau. Natürlich hängt es auch davon ab, wie viel Zeit Sie für die Besichtigung von historischen Gebäuden und Museen einplanen. Kleiner Tipp am Rande: Vernachlässigen Sie bei der Fülle an Kulturangeboten nicht Ihr leibliches Wohl und gönnen Sie sich entspannte Flanier-Momente. Passau lockt mit einer Vielzahl an Lokalen inmitten der urig-verwinkelten Gässchen.

[Wasserrauschen]

Neben dem Schlemmen von typisch bayerischen Schmankerln können Sie hier auch ausgiebig Bummeln und Shoppen. Ich verspreche Ihnen: Der Tag wird erlebnisreich und bunt - gespickt mit ganz viel mediterranem Flair. Alle, die länger als einen Tag in der Stadt verweilen möchten, finden auf der Website wir-entdecken-bayern.de jede Menge weitere Ausflugstipps.

Ich schlage vor, wir starten jetzt unsere gemeinsame Tour durch das bayerische Venedig. Gehen Sie einfach durch die Glastür der Schalterhalle und wir treffen uns im nächsten Kapitel auf dem davor liegenden Europaplatz. Bis gleich!

Kapitel 2: Der Stephansdom – prachtvolles Wahrzeichen im Herzen der Altstadt

Von der schwarzen Bronze-Figur zu den sitzenden Löwen bis hin zum höchsten Punkt der Altstadt. Von all dem kannst du dich im ersten Kapitel inspirieren lassen, wenn du uns vom Europaplatz durch die Straßen der Stadt bis hin zum Domplatz folgst. 
 
Du stehst vor der Glastür der Schalterhalle? – Dann starte jetzt das Kapitel 2.

2. Kapitel: Der Stephansdom – prachtvolles Wahrzeichen im Herzen der Altstadt

Sind Sie bereit für den imposanten Dom St. Stephan? Bevor Sie das beeindruckende Wahrzeichen Passaus in seiner strahlend weißen Pracht an Ort und Stelle bestaunen können, führt Sie ein gut 15-minütiger Fußweg durch die engen Altstadt-Gassen. Pack mas!

[Stadtgeräusche, Verkehr, Stimmen, Vögel]

Sobald Sie die Schalterhalle des Hauptbahnhofs hinter sich gelassen haben, stehen Sie auf dem Europaplatz. Hier dienen Ihnen eine große Passau-Karte und verschiedene Wegweiser zur Orientierung. Oder Sie gehen schnurstracks zur Touristen-Information, die hier ebenfalls angesiedelt ist und lassen sich von den Service-Mitarbeitern beraten. Ausgestattet mit einem kostenlosen Stadtplan kann die Entdeckertour auch schon losgehen.

Die erste Sehenswürdigkeit begegnet Ihnen bereits auf dem Europaplatz: Die schwarze Bronze-Skulptur der Passauer Künstlerin Renate König-Schalinski stellt Europa als kraftvolle Frau auf einem Stierrücken dar. Seit 1980 darf sich Passau als erste Stadt in Bayern mit der Auszeichnung Europastadt schmücken. Dieser Preis repräsentiert die Weltoffenheit der Passauer, die sich unter anderem in dem alljährlichen Kulturfestival den „Europäischen Wochen“ sowie internationalen Städtepartnerschaften widerspiegelt. Ins Leben gerufen wurde das größte Kultur-Highlight in Ostbayern in den fünfziger Jahren von amerikanischen Offizieren.

[ruhige, langsame Hintergrundmusik, Klassik]

Mitten im Kalten Krieg kamen somit regelmäßig Künstler aus Mittel- und Osteuropa ganz selbstverständlich auf die Bühne, um ein Zeichen für ein gemeinsames Europa zu setzen. Sollte Ihr Passau-Besuch im Juni oder Juli stattfinden, planen Sie unbedingt eine der über 40 Veranstaltungen, die an mehr als 20 Spielorten stattfinden, ein. Das Programm und die Tickets finden Sie auf der Festival-Website www.ew-passau.de.

Spazieren Sie vom Europaplatz immer entlang der kopfsteingepflasterten Bahnhofstraße geradeaus in Richtung Osten, bis Sie auf den belebten Ludwigsplatz stoßen. Hier stand einst ein über dreißig Meter hoher Turm als Teil des Stadttores. Heute erinnern zwei sitzende Löwenfiguren an den einstigen Zugang. Überqueren Sie die Straße und gehen Sie zwischen den steinernen Wächtern hindurch auf die Ludwigstraße.

[fröhliche Musikantenmusik]

Hier erleben Sie die geschäftige Seite der malerischen Altstadt, die mit ihren pastellfarbenen und stuckverzierten Fassaden zum Flanieren und Stöbern einlädt. Wer gerne shoppen geht oder das rege Treiben bei einem Haferl Kaffee an einem der vielen Sonnenplätze genießen möchte, kommt hier voll auf seine Kosten. Als ich noch ein Teenager war, haben wir in der Fußgängerzone jeden Freitagnachmittag unser ganz eigenes Schauspiel zelebriert, das da hieß: Sehen und gesehen werden. Los ging es an der Eisdiele Fontanella - übrigens die erste Eisdiele in Passau - immer die Ludwigsstraße entlang bis zum Heuwinkel, wieder zurück zur Eisdiele und wieder zurück. Herrlich wars! 

Zurück zur Kultur: Gleich zu Beginn der Ludwigstraße, vor der Abzweigung nach rechts in die Heiliggeistgasse, begegnen Sie der Marianischen Votivkirche mit ihrem golden-glänzenden Eingangsbereich. Wie von Geisterhand öffnet sich die Glastür der Kirche und fasziniert mit ihrer schlichten, minimalistischen Innengestaltung.

[Klassische Musik, Wassergeräusch, Brunnen]

Ursprünglich wurde die Kirche zwischen 1613 und 1619 für die Franziskaner erbaut. Seit August 1864 steht sie hier als marianische Votivkirche und ist neben dem Stephansdom das am meisten besuchte Gotteshaus in Passau.

Wenn Sie Ihren Rundgang weiter geradeaus fortsetzen, passieren Sie rechterhand den Skulpturen-Brunnen „Dialog Mensch Fisch“ aus dem Jahr 2007 von Edeltraut Göpfert: ein „Sinnender“ sitzt nackt vor kunstvoll in die Höhe ragenden Bronzestäben, die in Fischform die drei Flüsse Passaus symbolisieren. Die Sitzplätze um den Brunnen laden dazu ein, es der nachdenklichen Bronzefigur gleichzutun und ein bisserl zu sinnieren, während das Wasser gemütlich vor sich hinplätschert. Nutzen Sie die Gunst der Stunde und probieren Sie es einfach mal aus.

Nach dem Brunnen stehen Sie zwischen der Theresienstraße, die nach links abgeht und der Großen Klingergasse zu Ihrer Rechten. Hier tummeln sich besonders viele Restaurants. Sollte sich der Appetit bemerkbar machen, lohnt sich ein Abstecher nach links oder nach rechts. Lassen Sie sich von der vielseitigen Speiseauswahl der Lokale inspirieren, bevor Sie Ihre Wahl treffen. Richtig gut schmecken wird es Ihnen so oder so. Versprochen! Für Fans der italienischen Küche habe ich an dieser Stelle einen Insider-Tipp: Das Ristorante Zi' Teresa in der Theresienstraße. Nach jedem Italien-Urlaub war es bei uns eine gesetzte Familientradition, diesen hier ausklingen zu lassen. Und mein Vater hat nach dem Essen immer im Scherz gesagt: „Endlich wieder a gscheite Pizza!“

Weiter geht die Tour in Richtung Stephansdom. Nach wenigen Schritten biegen Sie rechts ab in die historische Grabengasse. Hier stehen heute 21 Häuser unter Denkmalschutz. Achten Sie beim Flanieren durch die verschachtelten, engen Gassen auf die Gedenktafeln an den Fassaden. Bei manchen verraten in Stein gemeißelte Worte oder Gravierungen auf goldenen Plaketten etwas über die ehemals berühmten Hausbewohner. Das Wahrzeichen ist jetzt nur noch einen Katzensprung entfernt. Am Dirndl-Laden „Variasophia“ geht es auf die etwas höher gelegene Carlonegasse. An dieser Stelle ein echter Geheimtipp für die Damen: Das „Variasophia“ der Inhaberin Sophia Kotter hat hier ganz besonders ausgefeilte Dirndl zur Auswahl. Mit ihrem patentierten Baukastensystem Mix-and-Match lässt sich das bayerische Traditionsgewand dank eines Reißverschlusses beliebig kombinieren.

[Kirchturm, Glockenläuten]

Nach der kurzen Shopping-Einheit führt Sie die Carlonegasse bis zum Domplatz - dem höchsten Punkt der Altstadt. Gekrönt wird er von dem Dom St. Stephan, der Ihnen mit seinen gewaltigen, weißen Mauern entgegenleuchtet. Der stolze Prachtbau mit seinen drei markanten Türmen, deren Spitze blaugrüne Kuppeldächer zieren, ist das strahlende Wahrzeichen Passaus und das Herz der Altstadt. 730 wurde der Stephansdom erstmalig als Bischofskirche urkundlich erwähnt. Heute ist er die Hauptkirche des Bistums Passau und Sitz des 85. Bischofs Dr. Stefan Oster, der 2014 bei seiner Weihe 48 Jahre alt war und damit als der jüngste Diözesanbischof in Deutschland für Schlagzeilen sorgte. Am Schwarzen Brett im Dominneren gibt es sogar Autogrammkarten des amtierenden Bischofs.

Im Laufe der Jahrhunderte gab es viele bauliche Veränderungen. Die barocke Optik erhielt der Dom nach dem verheerenden Stadtbrand von 1662, dessen Flammen ihn fast vollständig zerstörten. Unter Berücksichtigung der gotischen Elemente ließen ihn die italienischen Architekten Carlo Lurago und Giovanni Battista Carlone als prachtvolle Barockkirche wieder in neuem Glanz erstrahlen. Nicht weniger beeindruckend ist das Dominnere – ausgeschmückt mit üppigen Stuckarbeiten, vergoldeten Ornamenten und opulenten Deckenfresken gilt es als größter Kircheninnenraum nördlich der Alpen.

Doch es gibt noch eine weitere Attraktion, die den Stephansdom so einzigartig macht: Mit 17.974 Pfeifen und 233 Registern ist hier die größte Domorgel der Welt zu Hause. Wenn Sie in den Genuss dieses außergewöhnlichen Klangerlebnisses kommen wollen, verbinden Sie Ihren Dombesuch mit einem Orgelkonzert. Von Mai bis Oktober findet von Montag bis Samstag täglich um 12 Uhr ein halbstündiges Mittagskonzert statt. Der Sound ist gewaltig und beeindruckend zugleich. Schauen Sie unbedingt vorbei und lauschen Sie den Klängen der weltberühmten Domorgel. Es ist wirklich ein unvergessliches Erlebnis und eine absolute Herzensempfehlung von mir!

[Konzert in der Kirche, Orgel, Chor]

Übrigens: Den hohen Granitsockel mitten auf dem Domplatz ziert das Denkmal von Maximilian Joseph I. – den ersten bayerischen König. Vor der prachtvollen Domkulisse ist die Bronzestatue ein beliebtes Fotomotiv. Der Spitzname „Regenprüfer“ ist auf den ausgestreckten linken Arm zurückzuführen. Tatsächlich wirkt es, als wolle König Max testen, ob Regentropfen vom Himmel fallen. Ursprünglich hatte der Bildhauer Christian Johan der Jüngere die Armhaltung als Geste der Milde gedacht. Der erste Bayernkönig war bei seinem Volk sehr beliebt und wurde „der gute Vater Max“ genannt. Anlass für das Königs-Denkmal war das 25-jährige Regierungsjubiläums im Jahr 1824.

Ein weiteres Denkmal, das den Humor der Passauer recht anschaulich wiedergibt, ist „der Tölpel von Passau“. Was es damit genau auf sich hat, verraten wir Ihnen in Kapitel drei. Klicken Sie weiter und wir treffen uns gleich wieder, direkt vor der Eingangstür des Stephansdoms.

Kapitel 3: Kultur- und Kunstgenuss in der verwinkelten Altstadt

Es geht weiter! Gemeinsam tauchen wir ein in das besondere Flair der Passauer Altstadt. Der Residenzplatz wartet mit mediterranem Charme darauf, von dir erkundet zu werden. Besuche dort den Wittelsbacher Brunnen. Oder, wenn es dich weitertreibt, mach unbedingt Halt am Alten Rathaus, das im venezianischen Stil erbaut wurde. 
 
Schalte das Kapitel drei ein, sobald du wieder vor der Eingangstür des Stephansdom stehst.

3. Kapitel: Kultur- und Kunstgenuss in der verwinkelten Altstadt

[Klassische Musik]

Lassen Sie uns noch tiefer in das barocke Flair der Passauer Altstadt eintauchen und ihre vielen Sehenswürdigkeiten genauer unter die Lupe nehmen. Vor dem Haupteingang des Stephansdoms, mit Blick zum Königsdenkmal, spazieren Sie rechts vorbei am orangefarbenen Landratsamt und nehmen Kurs in Richtung eines weiteren Wahrzeichens der Stadt, dem „Passauer Tölpel“.

Mit seinem unverwechselbaren, einfältigen Gesichtsausdruck grinst Ihnen der hellgraue Steinkopf aus der Ostmauer auf Ihrem Weg zum Steinweg gutmütig entgegen.

Vermutlich stammt das fast ein Meter hohe Gesicht von einer mächtigen Statue des Doms, die im Zuge des großen Stadtbrandes von 1662 hinunterstürzte und zerbrach. Die Bezeichnung Tölpel ist eine Folge seines leicht „däppisch“ wirkenden Gesichtsausdrucks. Eine andere Geschichte erzählt von einem auswärtigen Geistlichen, der die Passauer öffentlich als „Dölpeln“ beschimpfte. Warum? Er kritisierte damit ihre Entscheidung, dem Stephansdom nach dem Brand - flache Dächer - anstelle der ursprünglichen, gotischen Spitzdächer zu verpassen. Das sprach sich schnell herum und der Steinkopf wurde zum Wahrzeichen. Die Passauer nahmen es mit Humor. Wann immer jemand darum bat, den Tölpel zu sehen, wurde zu einem Brunnen geführt, in dem er sein Spiegelbild betrachten konnte.

Gehen Sie als nächstes den Steinweg nach rechts geradewegs in die Große Messergasse und spazieren durch den Seminarbogen des grünen Bistumsgebäudes St. Maximilian bis zum Residenzplatz. Wen es an dieser Stelle jedoch an das Donauufer zieht, biegt hier einfach links ab und geht durch den anderen Torbogen, über dem ein großes Wandgemälde mit dem Heiligen Christophorus prangt.

Kurz vor dem Residenzplatz können Sie ein ganz spezielles Highlight besichtigen – vor allem Hunde-Liebhaber kommen um einen Besuch im weltweit ersten Dackelmuseum nicht herum. Rund 2.000 Dackel-Kuriositäten sind in zwei Ausstellungsräumen auf 80 Quadratmetern liebevoll drapiert. Inhaber sind Josef Küblbeck und sein Mann Oliver Storz. Gemeinsam mit ihren drei Dackeln Seppi, Blümchen und Moni sind sie hier meistens anzutreffen und liefern die ein oder andere Anekdote zu ihren tierischen Sammlerstücken.

Sobald Sie die illustre Dackelwelt ausgiebig erkundet haben, halten Sie einen Moment inne und lassen den schönsten Platz der Stadt kurz auf sich wirken: den Residenzplatz. Hier können Sie eine kleine Rast einlegen und dabei den unverwechselbaren, mediterranen Charme von Passau genießen. Architektonischer Blickfang ist die Neue Bischöfliche Residenz: Das blau-weiße Gebäude wurde im 18. Jahrhundert im Stil des Wiener Spätbarocks errichtet. Der dreistöckige Bau besticht mit einer aufwändigen Dachbalustrade und prächtigem Figurenschmuck. Er erstreckt sich über eine Länge von 200 Metern und ist mit der Alten Residenz verbunden. In dem Saal, der die zwei Gebäude verbindet, kann das Domschatzmuseum in Augenschein genommen werden. Bevor Sie weiterziehen, werfen Sie unbedingt einen Blick in das Treppenhaus der Neuen Residenz.

[Wassergeplätscher, Vögel]

Einfach durch die dunkle Holztür gegenüber dem Brunnen schreiten und das aufwändige Deckenfresko mit den olympischen Göttern, die dem unvergänglichen Passau huldigen, ausgiebig bestaunen. Lassen Sie sich von den verspielten, üppigen Stuckaturen in fürstliche, längst vergangene Rokoko-Zeiten zurückversetzen.

[Stadträder, Pflastersteine, Stimmen]

Apropos Brunnen: Umgeben von stolzen Gebäudefassaden, die in lachsrosa, sonnengelb und mintgrün den Residenzplatz in ein malerisches Licht tauchen, plätschert der Wittelsbacher Brunnen munter vor sich hin. Er wurde 1903 anlässlich der 100-jährigen Zugehörigkeit zu Bayern erbaut. Auf der hohen Säule in der Mitte des Brunnens sitzt die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind in ihren Armen und drei kleinen Engeln zu ihren Füßen. Diese symbolisieren die drei Flüsse Passaus: Donau, Ilz und Inn.

Sind Sie nach diesem romantisch-verspielten Plätzchen bereit für das Gegenprogramm? Auf geht’s zum Scharfrichterhaus, immer geradeaus die Schustergasse entlang. Nach der Töpferei geht es linkerhand in die Milchgasse. Bevor Sie dort einbiegen, genehmigen Sie sich noch einen kleinen Schlenker nach rechts in die zart rosafarbene, doppeltürmige Kirche St. Michael.

Hier können Sie die goldverzierte Kanzel aus dem 18. Jahrhundert, sowie den Hochaltar aus dem Jahr 1714, der die Engelssturzszene wiedergibt, bestaunen.

[kurze Einblendung von Klassischer Musik]
Zurück zur Milchgasse: Der Legende nach floss hier in früheren Zeiten das Blut aus dem Hof des Henkers, dessen Zuhause das Scharfrichterhaus war. Walter Landshuter, einer der Mitbegründer der heutigen Kabarettbühne, hält diese Schauergeschichten für „Schmarrn“. Fakt ist: Heute haben hier spitze Zungen das Sagen. Die Kabarettaufführungen sind berüchtigt und das Scharfrichterbeil, das seit über 30 Jahren an vielversprechende Nachwuchskünstler verliehen wird, ist in der Szene heißbegehrt. Die erste Auszeichnung im Jahr 1983 wurde Hape Kerkeling zuteil. In der lauschigen Hinterhofidylle des Scharfrichterhauses lässt es sich auch vortrefflich bayerisch-österreichisch speisen und dazu ein Glaserl Wein genießen.

[Klassische, ruhige Musik]

Nach wenigen Schritten durch die Milchgasse in Richtung des Donauufers stoßen Sie auf das Alte Rathaus, das 1405 im venezianischen Stil erbaut wurde. Es nimmt fast die gesamte Länge des Rathausplatzes ein und fasziniert mit seinen Wandmalereien aus dem Jahr 1922, die unter anderem Kaiser Ludwig den Bayern zeigen. Dominiert wird das Gebäude durch seinen markanten Turm im neugotischen Stil. Nehmen Sie ihn ruhig genauer unter die Lupe. Auf dem 38 Meter hohen, um 1890 erbauten Rathausturm sind die Hochwasserstände der vergangenen Jahrhunderte sehr anschaulich dokumentiert. So misst der höchste Pegelstand ganze 13,2 Meter! Kaum zu glauben, welch katastrophale Naturgewalt in den drei Flüssen steckt, die hier so gemütlich durch das beschauliche Passau fließen.

Neben der historischen Wasserstandanzeige befindet sich der Eingang zu einer weiteren Touristen-Information. Wer den Blick weiter nach oben wandern lässt, erspäht unter dem ornamentenverzierten Ziffernblatt das Glockenspiel. Drei bis viermal täglich können Sie hier einer von insgesamt 88 Melodien lauschen. Die Spielzeiten der 23 Glocken finden Sie am Rathausturm.

Zeit für eine Mahlzeit: Wonach steht Ihnen der Sinn? Deftiger Schweinsbraten, leckere Rahmschwammerl oder ein süßer Apfelstrudel? Dazu ein frisch gezapftes Bier von einer echten Passauer Traditionsbrauerei? Im „Löwen Brauhaus Passau“ direkt am Rathausplatz werden Sie in jedem Fall fündig. Ob draußen unter freiem Himmel oder im historischen Rathauskeller – hier lässt es sich jedenfalls ganz wunderbar schlemmen und genießen.

Frisch gestärkt nehmen wir die nächste Etappe auf der Route ins Visier. Hier sind Kunstliebhaber ganz in ihrem Element. Starten Sie in die lebendige Künstlerszene mit Ihrem Besuch im Glasmuseum. Sobald Sie die Schrottgasse passiert haben, befindet es sich gleich zu Anfang der Höllgasse auf der linken Seite in den Räumlichkeiten des Hotels Wilder Mann. Laut dem Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt ist es das „das schönste Glashaus der Welt“. Mit über 15.000 Exponaten bekommen Sie hier einen einzigartigen Überblick über die Glasproduktion in Bayern, Böhmen und Österreich zwischen 1650 und 1950. Übrigens: Eingeweiht wurde das Museum 1985 vom ersten Menschen auf dem Mond – Neil Armstrong.

Weiter geht es durch die enge Höllgasse – immer den bunten Pflastersteinen nach. Die dort ansässigen Künstler malen diese jedes Jahr eigenhändig an. Lassen Sie die kreative Atmosphäre auf sich wirken und heben Sie hin und wieder den Blick nach oben. Zwischen den Häuserreihen hängen manchmal außergewöhnliche Kunstwerke, die nur darauf warten, ausgiebig bestaunt zu werden. Haben Sie keine Scheu, die kleinen Ateliers auch zu betreten. Mit etwas Glück können Sie Goldschmieden, Bildhauern oder Holzkünstlern bei ihrem Schaffen über die Schulter schauen.

Nach diesen vielen historischen und künstlerischen Eindrücken ist es an der Zeit für einen Perspektivwechsel. Deshalb: Fluss ahoi und ab aufs Schiff!

Wir treffen uns im nächsten Kapitel am Ende der Höllgasse. Bis gleich!

Kapitel 4: Fluss ahoi! Mit dem Schiff durch das bayerische Venedig

Du willst einen einzigartigen Blick auf die pastellfarbenen Häuserfassaden und das Farbspiel der drei Flüsse erleben? Dann komm mit auf eine Dreiflüsse-Schifffahrt durchs bayerische Venedig! Es geht über die schwarze Ilz, die blaue Donau und den grün schimmernden Inn.

Dieses Kapitel startest du am besten, sobald du am Ende der Höllgasse stehst.

4. Kapitel: Fluss ahoi! Mit dem Schiff durch das bayerische Venedig

[Dampferhupe]

Passaus besondere Flusslage hat seit jeher die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt maßgeblich vorangetrieben. Bereits die Römer profitierten von der Nähe zum Wasser für den Handel ihrer Waren. Auch im Mittelalter war Passau einer der wichtigsten Knotenpunkte im ostbayerisch-österreichisch-böhmischen Raum. Während damals das Handelsgeschehen den Passauer Hafen dominierte, überwiegt heute der Tourismus.

Nach Ihrem Streifzug durch die verwinkelte Altstadt haben Sie sich eine Auszeit an Bord eines Schiffes redlich verdient. Bei der Fülle an verfügbaren Ausflugsdampfern haben Sie dabei die Qual der Wahl.
Bevor Sie sich entscheiden, geht es am Ende der Höllgasse über die Schlösserstiege nach rechts auf die Donaulände.

[Wasserrauschen, Stimmen]

Hier können Sie sich am Info-Point in Ruhe überlegen, mit welchem Schiff Sie auf dem Wasser entlang schippern möchten.
Für die Tagesausflügler empfiehlt sich die rund 45-minütige Dreiflüsse-Fahrt. Lehnen Sie sich gemütlich zurück, während die bunten, in Pastelltönen gehaltenen Häuserreihen gemächlich an Ihnen vorüberziehen. Natürlich haben Sie aus dieser Perspektive auch einen vortrefflichen Blick auf den prächtigen Stephansdom, der alles überragt, die stolze Veste Oberhaus auf dem Georgsberg und die Innstadt auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Wallfahrtskloster Mariahilf, das erhaben auf dem Mariahilfberg thront.
Das Highlight jeder Schifffahrt sind die drei verschiedenen Farben der Flüsse, denen Passau seinen Beinamen Dreiflüssestadt verdankt: Im Bayerischen Wald entspringt die schwarze Ilz und fließt über die blaue Donau, die jedoch aufgrund der eingeschwemmten Erde meistens eher bräunlich gefärbt ist. Und von rechts überströmt der grün schimmernde Inn die Donau.

Bei welchem der zahlreichen Schiffe Sie nun an Bord gehen, hängt ganz davon ab, in welcher Umgebung Sie sich am wohlsten fühlen. Sie können die klassische Variante wählen, die unter einer Stunde dauert und Sie via Bordlautsprecher mit zusätzlichen Informationen versorgt.

Oder Sie entscheiden sich für eine zweistündige Erlebnisfahrt in einem Kristallschiff, in das rund eine Million Swarovski-Kristalle eingearbeitet wurden und kommen gleichzeitig in den Genuss eines Wassertheaters, Kristallwasserspielen und kulinarischen Köstlichkeiten. Brandneu in Passaus Schiffs-Repertoire ist das Barefoot Boat by Til Schweiger. Eine detailverliebte Wohlfühloase auf dem Wasser, das sich in dem nachhaltigen Design aus überwiegend natürlichen Materialien wie Holz, Leinen und geflochtenen Korb widerspiegelt. Herzlichkeit und die Liebe zum Detail stehen hier laut der Schiffsbetreiber im Fokus.

[Stimmungsvolle Musik]

Sie können Ihre Bordauszeit auch mit einem besonderen Event verbinden. Buchen Sie sich dafür einfach auf einer der legendären Tanzpartys oder Feuerwerksveranstaltungen ein. Bei den jungen Leuten erfreuen sich die Fiesta Latina Bootspartys großer Beliebtheit. Bei heißen Latin Beats wird hier zwischen 18 und 22 Uhr mit viel guter Laune vor der Romantik-Kulisse Passaus in den Sonnenuntergang getanzt. Wer dabei sein möchte, muss sich sputen. Die Tickets sind heißbegehrt und deshalb relativ schnell ausverkauft.

Nach unserem kleinen Abstecher auf das Wasser nehmen wir Kurs auf das nächste Etappenziel: die Veste Oberhaus – einer der größten Burganlagen in Europa. Wir starten im nächsten Kapitel direkt vom Schiffsanleger. Los geht’s!

Kapitel 5: Hoch hinaus auf die Veste Oberhaus bis zu den Planeten

In diesem Kapitel gibt es richtig viel zu entdecken! Du gehst auf eine spannende Zeitreise durch die 800 Jahre alte Veste Oberhaus, spazierst zum weltweit einzigartigen Dreiflüsseeck und machst einen Abstecher zum Passauer Planetenpfad mit seiner Sonnenskulptur an der Ortsspitze.

Zurück von der Schifffahrt kannst du dann direkt mit dem fünften Kapitel starten.

5. Kapitel: Hoch hinaus auf die Veste Oberhaus bis zu den Planeten

Sobald Sie wieder festen Boden unter den Füßen haben, geht es hoch hinaus – genauer gesagt 108 Meter hoch auf die Veste Oberhaus. Spazieren Sie die Fritz- Schäffer-Promenade entlang und passieren Sie die Prinzregent-Luitpold-Brücke oder wie wir sagen, die Hängebrücke. Überqueren Sie hier die Angerstraße und folgen Sie dem Ludwigsteig, der Sie auf das über 800 Jahre alte Wahrzeichen führt, das majestätisch auf dem Georgsberg thront und eine sagenhafte Aussicht über die Dächer Passaus freigibt.

[Klassische Musik]

Zwischen den alten, dicken Gemäuern wird Geschichte auf einzigartige Weise lebendig. Fürstbischof Ulrich II. begann 1219 mit dem Bau der Burganlage, die über Jahrhunderte die Residenz der Fürstbischöfe von Passau war. Ein besonderes Highlight ist die Georgskapelle in ihrem Inneren, mit ihren 600 Jahre alten Fresken.
Jede Menge Einblicke in die bewegte Vergangenheit liefert das 3.000 Quadratmeter große Oberhausmuseum mit seinen vielfältig gestalteten Ausstellungen innerhalb der Burgmauern. Der Aussichtsturm ist ein multimediales Highlight. Bereits im Eingangsbereich stimmen Sie interaktive Landkarten und 3D-Simulationen ein auf eine facettenreich Zeitreise durch die Baugeschichte der Veste und der Burgen und Schlösser im Inn-Salzach-Donau-Raum ein. Der Aufstieg des neun Meter hohen Zeitturms ist gespickt mit Infotafeln und digitalen Animationen. Nachdem Sie die 130 Stufen erklommen haben, werden Sie mit einem grandiosen Panorama-Blick belohnt.

Das einzigartige Farbspiel von Donau, Inn und Ilz lässt sich am besten von der Batterie Linde aus bewundern. Für das leibliche Wohl sorgt das Restaurant Das Oberhaus – der malerische Panoramablick ist natürlich auch hier inklusive. Vor dem Abstieg noch ein Besichtigungs-Tipp für Sternengucker: Das Burggelände beherbergt neben dem Oberhausmuseum und der Kulturjugendherberge auch eine Sternwarte, die jeden Mittwoch bei klarem Abendhimmel zum gemeinsamen Studium der Himmelskörper einlädt.

Nach Ihrem Burg-Abenteuer führen Sie Ludwigsteig und die Hängebrücke wieder zurück in die Altstadt. Gehen Sie an der Brücke rechts unter ihr hindurch an den Donaukai, den wir bis zum berühmten Dreiflüsse-Eck entlangspazieren. Halten Sie dabei Ausschau nach einem Gebäude mit einer strahlend weißen Renaissancefassade. In dem ehemaligen Priesterhaus, das einst aus vier Gebäuden bestand, hat der inzwischen verstorbene Architekt Hans Egon Wörlen im Juni 1990 das Museum Moderner Kunst eröffnet. Auch die Innenausstattung mit einer Mischung aus Romanik-, Gotik-, Barock- und Klassizismus-Elementen versprüht einen faszinierenden Charme. Ziel des Gründers und Stifters Wörlen war es, die Vielseitigkeit Moderner Kunst in einem würdigen Ambiente zu zeigen. Und das ist ihm offensichtlich gelungen. Inzwischen haben viele der Museumsausstellungen auch internationale Beachtung gefunden. 

Nach wenigen Schritten am Donaukai laufen Sie geradewegs auf eine zwei Meter hohe Frauenbüste zu. Die Künstlerin Christine Wagner hat hier die bekannte Heimatdichterin Emerenz Meier, die 1874 im Bayerischen Wald das Licht der Welt erblickte, in gegossener Bronze verewigt. Die ehemalige Wirtin der Passauer Künstlerkneipe „Zum Koppenjäger“ erlangte durch ihre schriftstellerische Leistung und emanzipierten Ansichten, überregionale Berühmtheit.

[Wasserrausche, Vögel]

Nur einen Steinwurf entfernt passieren Sie den Spielplatz an der Ortsspitze – herrlich gelegen zwischen den Flüssen – ein wahres Naturparadies für die Kinder. Neben Klettern, Schaukeln und Toben können die Kleinen den vorbeifahrenden Schiffen zuwinken. Der Weg führt Sie direkt zum berühmten Dreiflüsseeck: An der Spitze der Altstadt fließen die Donau aus dem Westen, der Inn von Süden und die Ilz von Norden kommend zusammen. Es gilt als weltweit einzigartig, dass sich drei Flüsse, die aus verschiedenen Himmelsrichtungen kommen, vereinen und gemeinsam als Teil der Donau nach Osten weiterfließen. Für mich persönlich ist dieser Platz ein absoluter Energieort. Einfach nur sitzen und dem fließenden Wassern nachschauen, bringt mich jedes Mal wieder in meine Mitte. Als Dank für meine bestandene Aufnahmeprüfung an der begehrten Otto-Falckenberg-Schule in München, habe ich genau hier einen bunten Blumenstrauß in die Flüsse geworfen. Gönnen Sie sich ein paar Minuten und lassen Sie das außergewöhnliche Naturschauspiel in aller Ruhe auf sich wirken, ehe Sie zur nächsten Etappe weiterziehen.

[Stimmen]

Alles andere als ruhig ist das seit 1994 stattfindende Eulenspiegel-Festival an der Ortsspitze. Einmal im Jahr für zwei Wochen im Sommer steht hier ein buntes Zirkuszelt und lockt mit seinen hochkarätigen Künstlern aus der Comedy- und Musikszene regelmäßig junge und ältere Besucher an das idyllische Plätzchen. Wer den genauen Termin wissen möchte, macht sich im Vorfeld auf der Website eulenspiegel-passau.de schlau.

[moderne, mysteriöse Musik]

Sobald Sie die Ortsspitze umrundet haben, begegnen Ihnen vier Granitstelen neben einer in Bronze gegossenen Sonnenskulptur. Hier ist der offizielle Startpunkt des Passauer Planetenpfads, der sich auf einer Strecke von rund sechs Kilometern im Maßstab von 1:1 Milliarde erstreckt und das Sonnensystem darstellt. Ausgedacht haben sich das die Schüler des Leopoldinums und der Beruflichen Oberschule Passau. Ziel des Projekts ist bei den Betrachtern das Verständnis für das Sonnensystem zu wecken. Unter Mitwirkung lokaler Sponsoren verteilen sich insgesamt zehn Granitstelen auf dem Planetenpfad. Endpunkt ist die Neptun-Stele am Vereinshaus des Rudervereins Passau in Inning.

[Wasserrauschen]

Sie befinden sich nun am Innkai und gehen geradewegs auf Ihr nächstes Fotomotiv zu: den im Jahre 1250 erbauten Schaiblingsturm. Der markante Turm mit seiner spitzen Haube scheint unverwüstlich. Er war Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung und hat zahlreichen Angriffen erfolgreich getrotzt. Sogar die zwei großen Stadtbrände haben keine nennenswerten Spuren hinterlassen.

Im nächsten Kapitel möchte ich Sie einladen, durch die Gässchen der etwas weniger trubeligen Innstadt zu flanieren und die Himmelsleiter der Wallfahrtskirche Maria Hilf zu erklimmen. Bis gleich!

Kapitel 6: Streifzug durch die romantische Innstadt und Aufstieg der Himmelsleiter

Hier beginnt der sportliche Teil der Tour! Du erklimmst mit uns die Himmelsleiter auf dem Mariahilfberg. Du steigst die überdachten Treppenstufen hinauf und kannst seitlich an den Wänden ausgehängte Gedenktafeln begutachten. Oben auf dem Berg liegt dir mit einer wundervollen Aussicht dann Passau zu Füßen. 
 
Am Schaiblingsturm kannst du dieses Kapitel starten.

6. Kapitel: Streifzug durch die romantische Innstadt und Aufstieg der Himmelsleiter

Vom Schaiblingsturm trennen Sie knapp zehn Minuten vom St. Gertraud-Platz vor der gleichnamigen Kirche. Gehen Sie weiter entlang des Innkais über die Marienbrücke, besser bekannt als der Innsteg. Er verbindet seit 1846 die Altstadt mit der Innstadt. Wenn Sie auf der Brücke stehen ihren Blick auf die Altstadt richten, schauen Sie direkt auf den Ort, an dem ich das erste Mal auf der Bühne stand: das weiße Gebäude des Stadttheaters Passau.

Die Brücke geht über in die Mariahilfstraße, wo Sie zu Ihrer Rechten bereits vor der Kirche St. Gertraud stehen. Das Besondere: Von hier können Sie die italienische Seite Passaus am besten ablichten.

[italienische-fröhliche Musik, Wassergeräusche]

Vor der Kulisse des grün-schimmernden Inns kommt der italienische Barock-Charme der bunten Häuser ganz besonders gut zur Geltung. In den wärmeren Monaten ist die farbenprächtige, üppige Bepflanzung des Innufers ein weiterer Blickfang für die Fotolinse. Am besten Sie unterstreichen den Ausblick mit einem Tässchen Kaffee und dazu ein Stück hausgemachten Kuchen. Den gibt’s im angrenzenden Cafè „Kaffeewerk“. Hier locken an schönen Tagen die bunten Liegestühle auf dem St. Gertraud-Platz zum genussvollen Verweilen. Die perfekte Entspannung, bevor wir das nächste Etappenziel auf dem Mariahilfberg ansteuern.

Kehren Sie zurück auf die Mariahilfstraße, folgen Sie ihr immer geradeaus und biegen Sie nach rechts auf die Schmiedgasse ein. Direkt gegenüber befindet sich meine Lieblingsbar – das Colors. Leckere Drinks, Kicker, Dart, cooler Sound. Hier finden Sie alles was eine gute Szenebar haben muss. Der Besitzer hat Plakate mit Fotos der Stammgäste machen lassen und wer genau hinschaut, erspäht mich auf einem der Plakate hinter der Bar. Während Sie durch die Innstadt schlendern, lassen Sie dabei die entspannte Atmosphäre zwischen den hohen, bunten – oftmals schiefen Häusern, die sich in den schmalen Gassen aneinanderdrücken auf sich wirken. Im Gegensatz zur anderen Seite ticken hier die Uhren etwas langsamer. Das Vorstadtviertel zählt knapp 6.000 Einwohner. Viele davon auch Studenten, da die Mieten hier erschwinglicher sind als jenseits des Flusses.

Am Ende der Schmiedgasse geht es weiter auf den Kapuzinerplatz und von dort über das Kuhgässchen zum Eingang der Wallfahrtsstiege. 321 Treppen gilt es von hier zu erklimmen, bis Sie vor dem Eingang der 1624 bis 1627 erbauten, barocken Wallfahrtskirche Mariahilf stehen. Die Himmelsleiter, wie die Stiege auch genannt wird, ist überdacht und an den Wänden mit zahlreichen Gedenktafeln übersäht. Ziel der Wallfahrer ist die Verehrung des Gnadenbildes mit Maria und dem Jesuskind über dem Hochaltar. Für die vielen Hilfesuchenden, Danksagenden und Anhänger der Gottesmutter ist Mariahilf eine große Gnadenstätte, die unter anderem durch das Gnadenbild symbolisiert wird. Allerdings wird hier eine Kopie von 1618 verehrt.

Das Original des Künstlers Lucas Cranach dem Älteren war viele Jahre im Privatbesitz der Habsburger und wurde von Erzherzog Leopold nach seiner Heirat mit Herzogin Claudia von Medici Anno 1625 nach Innsbruck mitgenommen und schmückt seit 1713 die Pfarrkirche St. Jakob in Innsbruck. Die Kopie war somit zu Beginn berühmter als das Original.

Initiator der Marien-Verehrung ist Kaiser Leopold I. Vor seinem Feldzug gegen die Osmanen im Jahr 1683 betete er täglich vor dem Marienbild für seinen Sieg. „Maria Hilf“ wurde schließlich zum Schlachtruf und der Habsburger Kaiser zog am Ende siegreich von dannen.
Eine weitere Attraktion, die es in der Wallfahrtskirche zu bestaunen gilt, ist die Kaiserampel. Anlässlich seiner dritten Hochzeit mit der bayerischen Prinzessin Leonore von Pfalz-Neuburg, stiftete Kaiser Leopold I. den prunkvollen gold-silberne Kronleuchter auf dem drei kleinen Engel sitzen. Die Ampel ist vermutlich das wertvollste Relikt aus dem früheren reichen Mariahilfer Schatz, der in der napoleonischen Zeit an die Stadt übergeben werden musste.

Neben dem Kirchenbesuch müssen Sie in jedem Fall auch noch die Aussichtsplattform besuchen. Hier liegt Ihnen Passau in seiner ganzen Pracht zu Füßen. Wer hier eine Möglichkeit der Einkehr sucht, der findet höchstens die Einkehr nach Innen. Es gibt auf dem Mariahilfberg keine Gastronomie, dadurch herrscht an diesem Ort eine fast andächtige Ruhe.

Von der Gottesmutter Maria geht es weiter zu den Römern. Genauer gesagt in das knapp zehn Minuten entfernte Römermuseum Kastell Boiotro. Spazieren Sie den Mariahilfberg hinunter, weiter auf die Mariahilfstraße und folgen Sie linkerhand der Jahnstraße. Diese geht über in die Ledergasse und führt Sie direkt vor den Eingang eines spätmittelalterlichen, rostroten Wohnhauses, das über die Grundmauern des spätrömischen Kastells Boiotro gebaut wurde. Im modern gestalteten Gebäudeinneren blitzt Ihnen das freigelegte römische Mauerwerk an einigen Stellen schon entgegen. Die umfangreiche Ausstellung informiert abwechslungsreich über das Leben der Römer in Passau. Besonders beliebt ist die Peutingersche Karte, die über die gesamte Länge des Raums im Obergeschoss verläuft.

Hier haben Besucher, die aus dem damaligen römischen Reich stammen, die Möglichkeit ihren Heimatort zu erspähen – falls er verzeichnet ist. Übrigens: Seit 2021 zählt das Kastell Boiotro, als Teil des Donau-Limes, zum UNESCO-Welterbe.

Die Erkundungs-Tour führt Sie von hier weiter die Ledergasse entlang durch das 1412 erbaute Severinstor. Es fungierte als West-Eingang zur Innstadt und ist ein gut erhaltenes Überbleibsel der damaligen Innstadt-Befestigung. In unmittelbarer Nähe steht die gotische Kirche St. Severin. Vermutlich stammt ihr Fundament von einer Kirche aus dem 5. Jahrhundert, die der heilige Severin von Noricum einst in Auftrag gab. Ausgehend von dem Mauerwerk macht es die Severinskirche zur ältesten erhaltenen Kirche in Passau.
In Folge sieben werfen wir einen Blick auf die akademischen und modernen Facetten der Dreiflüssestadt. Sind Sie bereit? Wir hören uns gleich wieder. Startpunkt ist die Kirche St. Severin.

Kapitel 7: Vom schönsten Uni-Campus zur neuen Mitte und wieder zurück zum Bahnhof

Von der Kirche St. Severin geht es zum schönsten Uni-Campus Deutschlands. Diese Auszeichnung hält der Campus Passau inne. Von dort aus geht es weiter zum Bauprojekt „Neue Mitte“, das nicht bei der gesamten Bevölkerung gut ankam. Du möchtest wissen, warum das so war? – Dann hör in das siebte Kapitel!
 
Mit dem letzten Kapitel startest du am besten, wenn du an der Kirche St. Severin stehst.

7. Kapitel Vom schönsten Uni-Campus zur neuen Mitte und wieder zurück zum Bahnhof

[ruhige Volksmusik, Wasserrauschen]

Im November 1978 nahmen 463 Studenten ihr Studium auf dem funkelnagelneuen Uni-Campus der niederbayerischen Barockstadt auf. Über 40 Jahre später genießen rund 12.000 Männer und Frauen das Studentenleben in Passau. Bevor wir den Uni-Campus näher beleuchten können, nehmen wir von der Kirche St. Severin Kurs auf den langen Innsteg. Eine 170 Meter lange und gerade mal 2,5 Meter breite Fußgängerbrücke, die eigentlich Hindenburgbrücke heißt und jeder nur als „Fünferlsteg“ kennt. Nach dem Bau im Jahr 1916, fiel pro Überquerung eine Brückenmaut von fünf Pfennig an. Damit sollte das Bauwerk unter anderem refinanziert werden. Als der Betrag in den 70er Jahren auf 20 Pfennig anstieg, wurde es den Passauern zu bunt und sie boykottierten die Brücke – mit Erfolg! Die Maut fiel, der Name „Fünferlsteg“ ist geblieben.

[Stimmen]

Eine Runde Soulfood gefällig? Dann bietet sich die Einkehr in dem kleinen, aber feinen Restaurant „Die Küche“ auf der Uniseite des Fünferlstegs an. Hier werden liebevolle Schnittchen und Süppchen serviert und bei schönem Wetter Liegestühle für das gemütliche Verweilen am Innufer bereitgestellt. Das Häuschen ist übrigens haargenau dieselbe Mautstation, an der einst die Fünferl einkassiert wurden.

Kennen Sie schon das Wahrzeichen des Passauer Campus? Falls nicht, wird es höchste Zeit, diese Bildungslücke zu füllen. Gehen Sie von der „Küche“ nach rechts entlang des Innufers. Von den 27 Unigebäuden reihen sich die meisten hier aneinander. Achten Sie einmal auf die Farbgebung, der Fassaden: elfenbeinweiß und böhmisches Rot. Der Studentenalltag in den modernen Gebäuden in direkter Lage zum Inn hat einfach Flair. Das Hochschulmagazin „Unicum“ sieht das genauso und kürte Passaus Universitätsgelände 2009 zum schönsten Campus in ganz Deutschland. Biegen Sie am Mensagebäude rechts ein und halten Sie sich in Richtung Audimax. Jetzt gilt es nach einer roten Gilbert Scott-Telefonzelle Ausschau zu halten. Das Telefonieren funktioniert leider nicht mehr, aber als Treffpunkt und für kultige Selfies ist sie nach wie vor im Einsatz. 1988 wurde das gute Stück extra aus London exportiert, um die Auslandsverbundenheit der Uni zu symbolisieren.

Die Idee dazu hatte eine Projektgruppe der Hochschule. Weiter geht die Campus-Tour: vom Audimax sind es nur wenige Meter die Innstraße geradeaus in Richtung Nordosten. Am Sprachzentrum gegenüber der Uni-Wiese spazieren Sie durch den Innenhof auf den Kleinen Exerzierplatz. Machen Sie dort unbedingt einen kleinen Abstecher zur Kirche St. Nikola. Hier befindet sich eine, fast in Vergessenheit geratene frühromanische, Krypta aus dem Jahre 11. Jahrhundert. Die Kirche selbst ist schlicht und modern und stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Anno 1867 entdeckte zum Glück, ein Soldat den Eingang zu einer der ältesten Gruften Bayerns. Wer echte Geschichte atmen möchte, ist hier jedenfalls an der richtigen Adresse.

[Vogelgezwitscher]

Gegenüber von St. Nikola geht es durch einen schmalen Torbogen in den Klostergarten. Er ist Teil des viel diskutierten Bau-Projekts „Neue Mitte“ und Schauplatz des gut besuchten Passauer Wochenmarkts, der hier jeden Dienstag bis Freitag stattfindet. Bedingt durch den Abriss des Veranstaltungsgebäudes Nibelungenhalle im Jahr 2004 wurde die Neugestaltung des leerstehenden Platzes in Auftrag gegeben. Im Zuge dessen entstand 2007 der Klostergarten als Parkanlage und zählt inzwischen zu der am häufigsten genutzten Grünfläche Passaus. Daran grenzt die Cagnes-sur-Mer-Promenade, die sich bei Skateboardern großer Beliebtheit erfreut und über deren stolzen Namen auch schon in den Medien gewitzelt wurde. Der moderne 38 Meter hohe Stadtturm, mit seinen neun Etagen, hat die Passauer jedoch am meisten gespalten. Selbst die überregionale Presse sparte nicht mit Spott und trugen damit nicht unbedingt zur allgemeinen Entspannung der Lage bei. Laut einer Umfrage der Passauer Lokalpresse bewerteten jüngere Menschen das Bauwerk positiver als die älteren Semester.

Am besten, Sie schauen selbst einmal vorbei. Tipp: Das oberste Stockwerk des Stadtturms beherbergt das Café Diwan. In dem stilvollen, dezenten Retro-Ambiente, mit den großzügigen Glasfronten über den Dächern der Stadt, mit Blick auf die Donau und auf die „Neue Mitte“ ist hier der ideale Ort, um sich bei einer veganen Trinkschokolade sein eigenes Bild zu machen.

Nach dem süßen Energieschub führt von hier der Weg über die Dr. Hans Kapfinger Straße hinter dem Zentralen Omnibusbahnhof über die Heuwiesenstraße entlang des Shoppingzentrums „Stadtgalerie“ auf die Bahnhofstraße, die Sie wieder zurück an den Ausgangspunkt unserer gemeinsamen Tour bringt: den Hauptbahnhof Passau.

Hier endet unsere gemeinsame Entdeckertour durch die malerische Dreiflüssestadt. Ich bedanke mich und hoffe, ich konnte Ihnen neue und vielleicht auch an der ein oder anderen Stelle überraschende Erlebnisse bescheren. Eine gute Fahrt und kommen Sie wohlbehalten zuhause an. Wenn Ihnen der Ausflug gefallen hat, schauen Sie doch auch einmal in die weiteren Guides der DB Regio Bayern rein und lassen sich dabei für Ihre nächste Bayern-Tour inspirieren. Bis hoffentlich bald und Auf Wiedersehen! Ihre Barbara Bauer.