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Von Bronzeguss bis Siebdruck: Kunsthandwerk in München entdecken

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Ein Besuch in der bayrischen Landeshauptstadt ist immer eine gute Idee. Schließlich gibt es hier auch nach dem dritten oder vierten Besuch noch viel zu entdecken. Besonders wenn es um kreatives Kunsthandwerk geht. Erkunden Sie Münchens Ateliers, fachsimpeln Sie über Kunst und werden Sie selbst kreativ tätig. Wir haben eine kleine, aber feine Auswahl an künstlerischen Highlights zusammengestellt, die Sie nicht verpassen sollten. Das Beste: Alle Adressen sind fußläufig vom Hauptbahnhof oder Ostbahnhof zu erreichen.

Traditionelles Kunsthandwerk und das Tor zur Unterwelt

Es gibt sie noch, diese Orte in München, an denen Kunst und Handwerk untrennbar miteinander verbunden sind. Nur einen Steinwurf vom Stiglmaierplatz entfernt, werden in der Kunstgießerei München seit über 100 Jahren Skulpturen in Bronze und Silber gefertigt. Vom Hauptbahnhof gelangen Sie in knapp 20 Gehminuten über die Dachauer- und Schleißheimerstraße in eine völlig andere Welt.

Durch den Hinterhof eines unscheinbaren Mietshauses betreten Sie die Wachserei, in der die Formen für den Guss vorbereitet werden. Ein paar Schritte weiter leuchtet es tieforange aus der großen, dunklen Gusshalle. Wenn dort der traditionelle Schmelzofen glüht, um Bronze, Silber oder Aluminium zu verflüssigen, wirkt es wirklich wie der Eingang zur Unterwelt.

Die Kunstgießerei München bietet in regelmäßigen Abständen Showgüsse für Besucher der Werkstatt an. Dabei werden alle Arbeitsschritte des Kunstgießens anschaulich erklärt und ein Liveguss vorgeführt. Selbstverständlich können Sie bei Ihrem Ausflug an Wochentagen auch einfach vorbeikommen, die Räume auf sich wirken lassen und einen Caytee mit Chef Hasan Göktepe trinken. 

Wem der Magen knurrt, kann direkt nebenan ins JaVi – dort gibt’s leckeres Sushi für Fischfans und Vegetarier:innen. 

Kleinod der Gegenwartskunst in der Lothringer13

Unser nächster Halt bei unserem Streifzug durch die Münchener Kunstszene führt zur Lothringer Straße 13. Vom Ostbahnhof aus laufen Sie weniger als zehn Minuten durch das sogenannte Franzosenviertel. Entlang der Weißenburger Straße, über den Pariser Platz und die Pariser Straße, bis Sie rechts abbiegen und vor einem alten Fabrikgebäude stehen: der Lothringer13 Halle. Hier befindet sich ein wahres Kleinod mit spannenden Einblicken in die internationale und lokale Gegenwartskunst.

Junge wie auch etablierte Künstler:innen präsentieren in der alten Fabrikhalle ihre teilweise experimentierfreudigen Werke. Ob „Exzentrische 80er“ oder „sub-bavaria“, die Ausstellungen wechseln alle zwei bis drei Monate, der Eintritt frei. Wenn Sie eine kurze Verschnaufpause von all der spannenden Kunst brauchen, ziehen Sie sich ins „lokal“ zurück. Dort gibt es Limo, Tee oder Kaffee auf Selbstkostenbasis, einen Buchladen mit Kunstmagazinen und gemütliche Ecken um zum Lesen.

Selbst kunsthandwerklich tätig werden in der Silberfabrik

Haben Sie bei all der Inspiration und den Austellungsbesuchen Lust bekommen, selbst kunsthandwerklich tätig zu werden? Nur einen Katzensprung von der Lothringer13 entfernt liegt die Silberfabrik in der Elsässer Straße. Hier wird kein Silberschmuck hergestellt, sondern siebgedruckt. Und zwar auf Jutebeutel, Papierkarten, Geschirrtüchern und vielen weiteren Materialien. 

Der Name der Silberfabrik entstand in Anlehnung an die Silver-Factory-Studios des Pop-Künstlers Andy Warhol, der selbst Siebdruck-Kunstwerke produzierte. Mit der Gründerin und studierten Kunstpädagogin Sarah Braconnier können Sie in verschieden Siebdruck-Workshops selbst ordentlich Druck ablassen. Denn die Technik dieses spannenden Kunsthandwerks ist leicht zu erlernen und macht besonders viel Spaß. In den Workshops der Silberfabrik geht es nicht um Perfektion, sondern ums Kennenlernen und Ausprobieren. Die Siebdruck-Workshops können über die Website gebucht werden. Am Ende des Kurses werden Sie mit Stolz sagen können, selbst ein professionelles Münchner Kunsthandwerkstück geschaffen zu haben. Wem nach dem Siebdruck nun auch der Magen drückt, kann direkt nebenan ins – etwas schickere – Restaurant Wiesengrund, wo es leckere Hausmannskost und kühle Erfrischungsgetränke für Jung und Alt gibt.

Nach einem spannenden Ausflug in die Welt der Kunst und des Handwerks in München, geht es jetzt zurück zum Ostbahnhof. Haben Sie noch etwas Hunger? Auf dem Weg zum Bahnhof lohnt sich ein Abstecher ins Nepal Haus in die gegenüberliegende Weißenburger Straße. Bei Momo-Teigtaschen und typischen Thali-Gerichten mit Linsen, Currys und Co. genießen Sie die authentische Küche Indiens und lassen den Tag Revue passieren.

Nach einem Tag voller Kunst, Handwerk und wundervollen Eindrücken geht’s zurück zum Bahnhof, von wo aus Sie Ihre Heimreise mit der Bahn antreten können.