Luftaufnahme einer Burg

Unterwegs mit DB Regio Bayern

Faszinierender Krater und historische Städte: Das Nördlinger Ries

Vor über 15 Mio. Jahren schlug ein riesiger Asteroid auf die Erde ein und hinterließ einen der größten Asteroidenkrater der Welt: Das Nördlinger Ries. Eine Reise mit der Bahn zu Jahrmillionen alter Natur und mittelalterlichen Städten.

Merken

Es muss ein gewaltiger Knall gewesen sein, der vor vielen Millionen Jahren Bayern erschüttert hat. Mit rasender Geschwindigkeit schlug ein Asteroid dort ein, wo heute die Stadt Nördlingen liegt, und schuf einen riesigen Krater: Das Nördlinger Ries. Mit der Bahn reisen sie entspannt und kostengünstig an, um den Ries-Krater und die pittoreske Umgebung zu erkunden. Am Bahnhof Nördlingen startet Ihr Ausflug zur wohl besten Informationsquelle rund um den Asteroiden Einschlag im Nördlinger Ries.

Ein Museum im Krater

Vom Bahnhofsgebäude aus sind es gerade einmal 15 Gehminuten zum in der historischen Nördlinger Altstadt gelegenen RiesKraterMuseum. Gehen Sie ein Stück die Bürgermeister-Reiger-Straße entlang und biegen dann rechts in den Krippenweg ein, bis Sie über einen Pfad die mittelalterliche Stadtmauer erreichen. Jetzt führt der Weg nach rechts bis zum imposanten Deininger Tor. 

Vom Stadttor aus führt der Weg nun schnurstracks in die charmante Altstadt mit ihrem belebten Marktplatz. Jetzt heißt es stark bleiben, um sich beim Gang über die Nördlinger Shoppingmeile nicht zu Lustkäufen hinreißen zu lassen. Noch einmal rechts und links und Sie stehen vor einem mittelalterlichen Scheunengebäude, in dem - auf sechs Räume verteilt - das Riesereignis dargestellt wird. 

In dem interessant gestalteten RiesKraterMuseum erfahren Sie alle wichtigen Daten und Fakten zum damaligen Asteroiden Einschlag. Anhand zahlreicher und teils seltener Exponate sowie spannender Videos wird das Phänomen für Erwachsene und Kinder anschaulich erklärt. Außerdem lockt das im Sommer wie Winter geöffnete Museum mit einem weiteren Highlight. Ein kleiner Mondstein der legendären Apollo-Mission wird hier ausgestellt. Was das Ries mit dem Mond zu tun hat? Auch das erfahren Sie selbstverständlich im Museum! Führungen können auf Anfrage gebucht werden.

Mittagspause auf schwäbisch und spanisch

Für ein absolut leckeres Mittagessen und zur Stärkung für den weiteren Tag machen Sie einen Abstecher ins Schlössle Restaurant. Nur einen Katzensprung vom RiesKraterMuseum entfernt, außerhalb des Baldinger Tors, liegt das wunderschöne Herrenhaus, das Sie mit einer gemütlichen Wirtsstube erwartet. Kulinarisch haben Sie die Wahl zwischen regionaler und mediterraner Küche. Wie wäre es mit einer typisch schwäbischen Flädle Suppe als Vorspeise und spanisch angehauchten Tapas als Hauptgericht? Als Nachtisch muss ein ofenfrischer Apfelstrudel noch seinen Weg in den Bauch finden.

Anschließend tut etwas Bewegung sicherlich gut. Gestärkt geht es abseits des quirligen Treibens der Nördlinger Altstadt zum Naherholungsgebiet Marienhöhe. Dort oben beginnen zahlreiche Wanderwege, die durch die Ries-Region führen.

Mit Wanderschäfern durch die Kraterlandschaft

Auch die knapp 19 km lange, aber wunderschöne Schäferweg-Rundwanderung startet bei der Marienhöhe. Entlang traditioneller Pfade von Wanderschäfern informieren zahlreiche Ereignistafeln über die typischen Naturräume des Nördlinger Rieses. Auch heute noch stellen die namengebenden Schafherden und Ziegen sicher, dass die hügeligen, ries-typischen Wacholder Heiden erhalten bleiben. 

Dank der guten Wanderwege abseits der Straße und der meist eben verlaufenden Strecke ist der Themenweg ganzjährig zu begehen. Entlang des Weges treffen Sie immer wieder auf geologische Besonderheiten des Meteoritenkraters, erkunden die steinzeitlichen Ofnethöhlen und entdecken römische Funde. Selbstverständlich bietet die Wanderung auf dem Schäferweg auch grandiose Ausblicke über den Ries-Krater. Eine Einkehrmöglichkeit gibt es während der Runde nicht, denken Sie deshalb daran, ausreichend Wasser und etwas Proviant mitzunehmen.

Märchenhaft romantisch: Stadt und Schloss Harburg

Fünf Stunden wandern ist Ihnen zu lange? Oder Sie haben noch mehr Zeit übrig, die sie gerne mit dem Erkunden der Ries-Region verbringen möchten? Dann lassen Sie sich das nahe gelegene Städtchen Harburg mit seiner gleichnamigen Burg nicht entgehen. Praktischerweise ist das Örtchen von Nördlingen aus in nur 20 Minuten mit der Bahn zu erreichen.

Die trutzige Burg Harburg ist schon vom Bahnhof aus nicht zu übersehen. Immerhin gehört sie zu den ältesten und besterhaltensten Burgen Bayerns. 

Am besten lässt sich Harburg bei einem gemütlichen Spaziergang erkunden. Vom Bahnhof aus geht es entlang des Wörnitzufers stadteinwärts zur alten Steinernen Brücke. Von dort führt der Weg bis hinauf zum Schloss. Oben angekommen erwartet Sie nicht nur die weitläufige Anlage selbst, sondern auch ein toller Ausblick auf das Örtchen und die schöne Landschaft des Nördlinger Ries. Können Sie den Krater-Rand erkennen?

Egal ob Sie abends von Harburg mit der Bahn wieder zurück nach Nördlingen fahren oder direkt nach Hause, gönnen Sie sich vorher noch ein Dinner beim Italiener im Hertle Haus. Gestärkt und mit vielen Eindrücken im Gepäck geht es von hier wieder zurück zum Bahnhof und mit der Bahn nach Hause.