Auf dem ZweiUferPanoramaweg von Retzbach nach Thüngersheim
Wandern Sie auf den Höhenzügen oberhalb des Retztales vom Wallfahrtsort Retzbach bis nach Thüngersheim und genießen Sie den Ausblick. Planen Sie gleich ihren Ausflug mit der Bahn!
Zellingen
4 h
16 km
Ausgehend vom Wallfahrtsort Retzbach wandern Sie auf den Höhenzügen oberhalb des Retztales über Retzstadt bis nach Thüngersheim. Richten Sie sich auf gut 380 Höhenmeter ein. Der Aufstieg lohnt sich. Ihr Blick schweift ein ums andere Mal weit ins Land bis nach Würzburg, zum Steigerwald, Spessart und in die Rhön. Die bedeutende Wallfahrtskirche „Maria im grünen Tal“ lädt zu einem Moment der Besinnung ein und fasziniert die kulturinteressierten Wanderer. Und natürlich werden Sie durch die Weinberge streifen.
Orientieren Sie sich auf Ihrer Wanderung an den Markierungen mit dem blauen Fünfeck, der Amsel und der Maus. Für eine Rast stehen am Wegesrand Muschelkalkbänke, Wellenliegebänke oder Schutzhütten bereit.
Eine Wandertour für Naturliebhaber, Kulturliebhaber und Entdecker
Start- und Endbahnhof
Bahnhof Retzbach-Zellingen
16 km / 4 Stunden
Bahnhof Thüngersheim
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Ablaufplan
Tourstart am Bahnhof Retzbach-Zellingen
Wegbeschreibung
Sie verlassen den Bahnhof rechter Hand und folgen der Bahnhofstraße, am alten Fachwerk-Rathaus geht es rechts bergab. 100m nach dem Hotel „Vogelsang“ biegen Sie links in den Fußweg Pfarrer-Seitz-Weg entlang des Baches Retz ein. Am Ende erwartet Sie ein Treppenaufstieg in die Retzstadter Straße. Die Route führt Sie nun bis zur Wallfahrtskirche „Maria im grünen Tal“.
Die Retzbacher Wallfahrtskirche liegt umgeben von Natur. Der angrenzende Gesundheitsgarten lädt zum Erkunden und aktiven Erholen ein. Hinter der Kirche führt der 1880 geweihte Kreuzweg, bestehend aus 14 Stationsbildern, den Berg hinauf.
Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal“
Der Wallfahrtsort aus dem 13. Jahrhundert gehört zu den ältesten in Franken und wird jährlich von Tausenden Pilgern besucht. Seit 1229 besuchen Menschen die lächelnde Gnadenmadonna im Chorraum der Kapelle. Sie soll um 1200 von den Herren von Thüngen bei der Jagd gefunden worden sein, worauf sie die Kapelle stifteten. Deren ursprünglicher Bau bildet heute noch den Ostchor, wurde aber in späteren Jahrhunderten erheblich vergrößert. Im 17. und 18 Jahrhundert entstanden das Langhaus, barocke Westfassade sowie die Treppentürme mit Zwiebelkuppeln. Verschiedene Erneuerungen waren notwendig, nachdem 1969 bei einem Gewitter das Dach des Langhauses eingestürzt war.
Kapellenweg 2
97225
Zellingen
Wegbeschreibung
Sie gehen ein kurzes Stück zurück auf der Retzstadter Straße. Folgen Sie dem Treppenaufgang rechts, der unter der MSP7 (Kreisstraße im Landkreis Main-Spessart) hindurchführt. Nun gehen Sie rechts weiter auf dem Hauenweg bis zum Rastplatz mit Muschelkalkbank und Panoramablick. Nach kurzer Rast geht es weiter aufwärts, links am Kreuz vorbei, dann lange geradeaus bis zum Aussichtspunkt „Toter Mann“. Hier befinden Sie sich in 350 Metern Höhe. Der Ausblick reicht weit bis in den Spessart und die Rhön hinein.
Von hier aus gelangen Sie an eine Kreuzung. Biegen Sie rechts ab und folgen der Ortsverbindungsstraße Retzstadt-Thüngersheim für etwa 200 Meter. Halten Sie sich nun rechts. Hier geht es leicht bergab. An der nächsten Möglichkeit geht es kurz nach links und sofort in spitzem Winkel wieder nach rechts. An der Weggabelung links halten. Folgen Sie der Route durch die Weinberge nun bis zum Kreuzschlepper, wo Sie ein weiterer Panoramablick und eine Rastmöglichkeit erwarten. Der Weg führt jetzt bergab und eröffnet Ihnen eine Aussicht auf das „Dorf der Wege“ Retzstadt. Auf der Internetseite der Gemeinde finden sich allein 10 Themen-Wanderwege, die ausgehend vom Rathaus in die Umgebung und durchs Dorf angelegt wurden. So der Poetenweg mit wechselnden Gedichten, der Waldlehrpfad, der Planetenweg, auf dem über 6 Kilometer Wissen zu unserem Sonnensystem lebendig vermittelt wird, sowie der Märchenweg und der Besinnungsweg.
Die MSP7 überqueren Sie, passieren das Fachwerkhaus am Wegesrand und folgen dem Weg Richtung Rathaus. Der Turm der St. Andreas Kirche zeigt Ihnen den Weg.
Rathaus Retzstadt mit Ratskeller und Pfarrkirche St. Andreas
Das Rathaus Retzstadt beheimatet neben der Gemeindeverwaltung den "Ratskeller", heute ein italienisches Restaurant. Die Konstruktion des Rathausgebäudes ruht auf Pfählen, die in den Boden gerammt wurden. Das Erdgeschoss stammt vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, das obere Stockwerk ist im 20. Jahrhundert ergänzt worden. Links davon befindet sich das Haus "Sinder", heute zum Rathaus gehörig, mit typischen Keller-Rundbogen und Krüppelwalmdach, ein sogenanntes Einhaus, bei dem Wohnen und Wirtschaften unter einem Dach stattfanden. Oberhalb des Rathauses befindet sich die Pfarrkirche St. Andreas. Sie wurde zwischen 1726 und 1730 nach Plänen des berühmten Barock-Baumeisters Balthasar Neumann, dem Schöpfer der Würzburger Residenz, erbaut. Es hat einen älteren Vorgängerbau gegeben, von dem die romanischen Elemente am Treppenaufgang Zeugnis geben. Auch wurden Reste einer alten Kirche gefunden, die um 1250 erbaut worden sein soll.
Rathausplatz 5
97282
Retzstadt
Wegbeschreibung
Falls Sie sich für den weiteren Weg ein wenig stärken möchten und der Ratskeller noch nicht seine Pforten geöffnet hat, bietet sich an, der Bäckerei Weber einen Besuch abzustatten. Die Bäckerei befindet sich knapp 70 Meter von der Pfarrkirche entfernt in der Hauptstraße 27, 97282 Retzstadt.
Gehen Sie dann durch die Unterdorfstraße, dann halblinks in die Thüngersheimer Straße, vorbei an Kindergarten, Grundschule, DJK-Sportpark, dann immer bergauf weiter bis zur Breitfeldhöhe. Hier, bei den Bankgruppen, ist ein schöner Platz, um ein kleines Picknick abzuhalten. Die Breitfeldhöhe ist mit 387 Metern die höchste Erhebung auf Ihrer Wandertour. Sie bietet ein Rund-um-Panorama mit Blick auf Würzburg, Spessart, Rhön und Steigerwald. Folgen Sie dem Weg nun weiter ein wenig im Zickzack durch die Felder und passieren einen Modellfllugplatz, um danach scharf rechts bergab zu gehen. Sie gelangen nach etwa 300 Metern auf einen Feldweg und durch eine kleine Senke wieder leicht bergab, folgen links einem etwas versteckten Waldpfad. Noch immer geht es bergab, hin zum Talweg in den Thüngersheimer Weinbergen, dann links und nach wenigen Metern wieder links leicht ansteigend. Hier bietet sich ein Abstecher zum terroir f Wein & Mythologie an. Folgen Sie den Wegweisern!
terroir f Wein & Mythologie
Wer zu diesem terroir f, einem der magischen Orte des Frankenweins mit weitem Blick über die Weinberge, hinaufgestiegen ist, findet sich in der griechischen Mythologie wieder. Empfangen werden die Besucher von Göttin Ariadne. Hier erfährt man, warum sie hier die Sonne über der Lage „Thüngersheimer Johannisberg“ genießt. Schließlich ist sie vor allem durch ihren „roten Wollfaden“ berühmt geworden, mit dem sie Theseus half, den Weg aus dem Labyrinth des Minotaurus zu finden. Ariadnes Geschichte ging aber noch weiter: Theseus gab der Prinzessin den Laufpass – dafür aber wurde sie von Dionysos, dem Gott des Weines, geheiratet und stieg zur ersten Weinkönigin der Geschichte auf. Und so wundert es nicht, dass man hier, in den Thüngersheimer Weinbergen, auch Dionysos begegnet, der, ebenfalls in Bronze gegossen, seinen und Ariadnes Sohn Oenopion auf seinen Schultern trägt. Oenopion galt, als er erwachsen war, als der erste Winzer in der griechischen Mythologie.
Am Fischberg
97291
Thüngersheim
Wegbeschreibung
Kehren Sie zum Hauptweg zurück und folgen der Route talwärts bis zum Retzstadter Tor in Thüngersheim. Das einstige nördliche Stadttor mit dem Fachwerkaufbau stammt aus dem Jahr 1609. Gehen Sie von hier aus auf der Hinteren Gasse weiter geradeaus bis zur Unteren Hauptstraße. Biegen Sie links ab, und Sie kommen am Rathaus vorbei und gehen weiter bis zum WeinKulturGaden.
WeinKulturGaden
Die Kirchgaden von Thüngersheim dürfen als eines der wertvollsten und jetzt, nach der denkmalgerechten Sanierung, auch wieder als eines der faszinierendsten Baukulturzeugnisse aus dem Mittelalter gelten. Gaden waren im Mittelalter zumeist kleine Nebengebäude auf Kirchenburgen, die den Bewohnern in der Not Unterkunft bieten sollten und ansonsten zur Lagerung von Mitteln des täglichen Bedarfes dienten. Bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges dienten diese Kirchgaden als Lagerräume, die im Schutz der Kirche standen und den Kirchhof umgaben. Wesentliche Teile dieser Anlage konnten in Thüngersheim über viele Jahrhunderte hin erhalten werden. Die Sanierung erfolgte in den Jahren 2010 bis 2015. In dem Gewölbe-Ambiente finden heute Weinverkostungen statt, Musikveranstaltungen, Lesungen und regelmäßig wechselnde Kunstausstellungen. In einer neu eingerichteten Dauerausstellung werden die Themen Wein und Kultur in Thüngersheim präsentiert.
Kirchgasse 2
97291
Thüngersheim
Tourende am Bahnhof Thüngersheim
Wegbeschreibung
Wer jetzt Bärenhunger hat nach dieser Wanderung durch Berg und Tal, der braucht nur ein paar Schritte nach rechts zu gehen, denn nahe der WeinKulturGaden befindet sich das Restaurant „Landgasthof zum Bären“, Kirchgasse 1, 97291 Thüngersheim, Tel. 9364 7267. Geöffnet Mi-So 11:30 – 14 und 17 – 22 Uhr. Hier gibt es deftige und gute Hausmannskost und einen guten Tropfen regionalen Weins dazu. Sollten Sie außerhalb der Öffnungszeiten angekommen sein, Webers Landbäckerei in der Unteren Hauptstraße 22 bietet Ihnen nicht nur Süßes, sondern hilft auch mit kräftigen Snacks, den Bärenhunger zu stillen.
Zum Bahnhof ist es nur ein Katzensprung. Gut gestärkt und angefüllt mit vielen schönen Erlebnissen bringt die Bahn Sie wieder nach Hause.