Bahnhofsplatz 1
82418 Murnau
Naturfreund:innen aufgepasst! Entdecken Sie mit dem Rad die eindrucksvolle Moorlandschaft Murnaus. Erleben Sie auf den Spuren der Künsterlgruppe Blauer Reiter die Schönheit der oberbayerischen Natur.
Eine Radtour für Familien, Kulturliebhaber und Naturliebhaber
Entspannt anreisen und Leihräder bei den Vermietern vor Ort nutzen. Die Kapazitäten für die Fahrradmitnahme in den Züge sind begrenzt und eine Mitnahme des eigenen Rads kann je nach Auslastung nicht garantiert werden.
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Es befinden sich 200 Fahrradstellplätze in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes.
Bahnhofsplatz 1
82418
Murnau
Wenn Sie ohne Fahrrad anreisen, werden Sie im Fahrradverleih "Radlstadl" in der Bahnhofstraße 10 fündig. Sie biegen am Kreisel vor dem Bahnhofsgebäude in den Bahnhofsweg ein und folgen diesem für etwa 5 Gehminuten.
Danach biegen Sie rechts und gleich wieder links in die Bahnhofstraße ein. Nach rund 10 Minuten sind Sie am Verleih angekommen.
Ob City-Bike, Kinderrad, E-Mountainbike oder E-Lastenrad: die Fahrrad-Vermietung Radstadl bietet eine große Auswahl an Fahrrädern, um die Gegend rund um Murnau zu erkunden. 12 Euro kostet etwa die Tagesmiete für ein City-Rad, 35 Euro zahlen Sie für ein E-Bike. Vor Reiseantritt bitte die tagesaktuelle Verfügbarkeit der Räder und Öffnungszeiten erfragen.
Bahnhofstr. 10
82418
Murnau
Von der Bahnhofstraße radelt man ein Stück den Burggraben hinunter und biegt links in Richtung Altstadt über die Höllgasse und den Untermarkt in die Schlossbergstraße ab. Auf der rechten Seite sehen Sie schon den Turm der St.-Nikolaus-Kirche. Die Radroute in der Höllgasse und zu St. Nikolaus führt über Treppen.
Die 1734 geweihte Pfarrkirche St. Nikolaus stammt aus dem Spätbarock und zählt zu den schönsten Gotteshäusern des Blauen Landes. Das schlichte Äußere lässt die imposante Innenausstattung aus dem Rokoko kaum erahnen. Das lichtdurchflutete Hauptschiff, über dem eine mächtige Kuppel thront, hebt die architektonischen Details hervor. Damit beeinflusste dieser Bau die Entwicklung der bayerischen Sakralarchitektur maßgeblich. Berühmt wurde St. Nikolaus auch dadurch, dass sie dem Expressionisten Wassily Kandinsky 1910 als Motiv für sein Ölgemälde „Murnau mit Kirche“ diente.
Termine zu kostenlosen Führungen werden auf der Webseite bekannt gegeben.
Mayr-Graz-Weg 10
82418
Murnau a. Staffelsee
Sie radeln südwärts zurück auf den Untermarkt, bis Sie auf einen Radweg kommen. Dieser bringt Sie links an die Loisach. Dort geht es auf einem gut befestigten Feldweg in Richtung Eschenlohe, wo Ausblicke auf das Murnauer Moos vor einer spektakulären Bergkulisse fesseln.
Nach rund zehn Kilometern erreichen Sie Eschenlohe. Wer hier eine Radlpause einlegen möchte: am Dorfplatz bietet die Bäckerei Luidl regionale Köstlichkeiten an. Hinter der Bäckerei lohnt ein Blick in die spätbarocke Pfarrkirche St. Clemens mit beeindruckenden Fresken.
Am Dorfplatz biegen Sie in die Höllensteinstraße ab und folgen dieser bis über die Autobahnbrücke, um dann nochmals rechts abzubiegen. Nach etwa 15 Minuten erreichen Sie den Zubringer ins Naturschutzgebiet Murnauer Moos, der Sie direkt zum Langer-Köchel-See bringt. Bitte bleiben Sie auf den Hauptwegen und betreten nicht die naturgeschützen Areale des Murnauer Mooses. Weiter folgt die Route dem Bodensee-Königsee-Radweg.
Pure Idylle im einstigen Tagebau: Am Westrand des Murnauer Mooses liegt der türkis schimmernde Langer-Köchel-See, wo Sie weit abseits des oft gut frequentierten Moos-Rundwanderwegs viel Ruhe finden. Der See ist nicht natürlichen Ursprungs, sondern das Tagebaurestloch des ehemaligen Hartsteinwerks Werdenfels. Früher wurde am Langen Köchel Hartstein abgebaut. Nachdem der Abbau beendet wurde, füllte sich der See in kurzer Zeit auf natürliche Weise. Auf dem Rücken des Langen Köchels wächst Naturwald. Es ist schwer vorzustellen, dass hier – mitten im Murnauer Moos – 70 Jahre lang regelmäßig Sprengungen durchgeführt wurden.
Zwischen 1930 und 2000 wurde dort Glaukoquarzit gewonnen, das zumeist als Schotter im Schienenbau diente. Seit die Bagger stillstehen, hat sich die Natur den Langen Köchel zurückerobert, und so können Sie hier neben Kreuzottern oder Wachtelkönigen seltene Tiere wie die Zwerglibelle beobachten. Der See ist Teil des Naturschutzgebietes Murnauer Moos, daher beachten Sie bitte, dass hier Baden oder Angeln nicht erlaubt ist.
Zurück auf der Straße, geht es weiter zum kleinen Ort Grafenaschau, der mit seinem Café Habersetzer aufwartet. Nach einem Kilometer biegt man an der Brücke nach rechts ins Murnauer Moos ein, zurück nach Murnau. Da in diesem Bereich den Fußgängern der Vortritt gelassen wird, ist Rücksichtnahme erbeten. Am Rande des Weges finden sich immer wieder Rast- und Aussichtsplätze.
Ein Stück weiter grüßt auf der linken Seite die Ramsacher Kirche St. Georg, die 1928 der Malerin Gabriele Münter als Motiv diente. Im Volksmund „Ramsachkircherl“ oder „Ähndl" genannt, gilt sie als eine der ältesten Kirchen der Region. Schon wegen ihrer vermutlich über 1200 Jahre alten Hand-Glocke, wie sie von den iro-schottischen Missionaren in Bayern geläutet wurde, ist sie einen Besuch wert. Gegenüber lädt das Gasthaus „Ähndl“ zur urigen Radlerjause ein.
Mehr bayrische Idylle geht kaum: Links das Kirchlein „Ähndl“ (Ahnin, Ahne) mit Zwiebeltürmchen, rechts das urige Gasthaus mit gleichem Namen, dahinter das Murnauer Moos samt Bergpanorama. „Ähndl" ist ein beliebtes Ausflugslokal für Wanderer, Mountainbiker, aber auch für Murnauer Gourmets. Inhaber Thilo Bischoff gehört zu den Spitzenköchen des Blauen Landes und kann sich bereits mit einem Michelin-Stern rühmen. Auf der Speisekarte finden sich neben raffinierten Eigenkreationen vorwiegend Klassiker der bayerischen Küche – wie Krustenbraten und Kaiserschmarren – bis zu Brotzeiten oder Kuchen. Im Sommer bieten der Biergarten traumhafte Aussichten in Richtung Alpen.
Ramsach 2
82418
Murnau
Hinter dem Ramsachkircherl geht es weiter nach rechts am Alpenhof Murnau vorbei, dann nach links in die Mühlstraße und von dort nochmals links in die Kottmüllerallee. Das Münter-Haus finden Sie in der Nummer 6.
Es gilt als Geburtszelle der expressionistischen Künstlergruppe „Blauer Reiter“: das ansehnliche Münter-Haus vor den Toren der Murnauer Altstadt. Hier verbrachte das Künstlerpaar Gabriele Münter und Wassily Kandinski mit befreundeten Malern wie Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin Anfang des 20. Jahrhunderts seine Sommerfrische. Von den Murnauern bald „Russenhaus“ genannt, wurde es schnell zum Treffpunkt der damaligen Avantgarde.
Am 21. August 1909 erwarb Gabriele Münter das Haus an der Kottmüllerallee. Die Murnauer Landschaft, das Haus selbst und sein Garten wurden für Münter und Kandinsky zu wichtigen Inspirationsquellen. Oft nahmen sie den Blick aus dem Fenster zur Kirche, zum Schloss sowie zur Bergkette zum Motiv ihrer abstrakten Werke. Zu Besuch kamen auch Franz Marc, der in dem nahe gelegenen Sindelsdorf wohnte, sowie Malerkollege August Macke und Komponist Arnold Schönberg.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs flohen Münter und Kandinsky in die Schweiz, da Kandinsky als Russe zum feindlichen Lager gezählt wurde. Im November 1914 kehrte er nach Moskau zurück, wo er bis 1921 bleiben sollte. Gabriele Münter lebte von 1915 an in Schweden und Dänemark. 1920 kehrte Münter nach Deutschland zurück. Von 1931 bis zu ihrem Tod lebte die Malerin wieder in dem Murnauer Haus, ab 1936 mit ihrem Lebensgefährten, dem Kunsthistoriker Johannes Eichner. Im Keller des Hauses verwahrte sie einen unermesslichen Schatz an Bildern des „Blauen Reiters“ und seines Umkreises. So rettete Münter zahlreiche Werke vor deren Zerstörung durch die Nationalsozialisten.
Auf Wunsch der Künstlerin ist das Münter-Haus seit 1998 als Ort der Erinnerung der Öffentlichkeit zugänglich. Noch heute sind Teile der Originalausstattung, zahlreiche Gemälde, Grafiken und Hinterglasbilder, von Münter und Kandinsky bemalte Möbel sowie Beispiele aus der volkstümlichen Sammlung der beiden Künstler zu sehen.
Kottmüllerallee 6
82418
Murnau
Sie radeln wieder zurück auf den Burgraben und folgen der Straße Richtung Norden, bis diese in die Bahnhofstraße mündet. Dort können Sie Ihr Fahrrad wieder abgeben und den Weg zum Bahnhof über die Bahnhofstraße laufen.
Wenn Sie noch Zeit und Lust auf einen Sprung ins kühle Nass haben, können Sie dem nur wenige Radminuten entfernten Staffelsee einen Besuch abstatten. Dafür radeln Sie in Richtung Bahnhof und folgen der Unterführung südlich des Bahnhofs über den Seeblickweg und die Bergstraße bis zum See. Hier befindet sich ein schönes Strandbad mit Imbiss.
Start/Ende
Bahnhof MurnauBahnhofsplatz 1
82418 Murnau