Lossaustraße 6
96450 Coburg
Rundgang durch Coburg: Über den Marktplatz und vorbei am Schloss Eherburg erklimmen Sie die Veste Coburg, auch "Fränkische Krone" genannt, und genießen Sie den atemberaubenden Blick über die Stadt.
Ein Stadtrundgang für Entdecker und Kulturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Nur ein knapper Kilometer ist es vom Bahnhof zum Schloss Ehrenburg. Von der Lossaustraße geht es linker Hand in die Mohrenstraße und die Kleine Mauer entlang zum Theaterplatz mit dem Landestheater.
Das klassizistische Gebäude ließ Herzog Ernst II. in den 1840er-Jahren als Hoftheater errichten. Heute präsentiert hier das Landestheater die drei Sparten Oper/Operette, Schauspiel und Ballett. Es gehört zu den prachtvollsten Theaterbauten Bayerns und mit 488 Sitz- und 100 Stehplätzen auch zu den größten. Den Spielbetrieb finanziert seit 1920 bis heute zu 40 Prozent auch der Freistaat Bayern mit.
Schlossplatz 6
96450
Coburg
Dass Bayern der kleinen fränkischen Stadt im Jahre 1920 solche finanziellen Zugeständnisse machte und Geld fürs Theater gab, hatte einen einfachen Grund: Damals überlegte das wirtschaftlich angeschlagene Coburg, sich dem neugebildeten Land Thüringen anzuschließen. Neben dem Theater steht das Edinburgh-Palais von 1845. Es gehörte dem britischen Prinzen Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha, Sohn von Queen Victoria. Ein berühmtes Foto vor dem Palais-Wintergarten zeigt die illustre Familie: der deutsche Kaiser Wilhelm II., der spätere russische Zar Nikolaus II., der rumänische Kronprinz Ferdinand, die Coburger Herzöge – und Queen Victoria von Großbritannien und Irland, deren Mutter aus Coburg stammte.
Heute ist das Gebäude Sitz der IHK und kann nur von außen besichtigt werden. Theater und Palais komplettieren das Gebäudeensemble des Schlossplatzes, dessen Mittelpunkt der prächtige Herzogpalast ist.
Im 16. Jahrhundert verlegte der Coburger Herzog Johann Ernst seinen Hof von der Veste Coburg hinunter in die Stadt. Hier ließ er zwischen 1543 und 1547 ein durch die Reformation aufgelöstes Franziskanerkloster in einen dreiflügeligen Bau im Renaissance-Stil umgestalten. Ab 1690 wurde die Ehrenburg zu einer barocken Residenz der Coburger Herzöge mit prachtvollem Saal und der Hofkirche ausgebaut. Nach 1810 erhielt das Bauwerk seinen neugotischen Stil – der noch junge Berliner Architekt Karl Friedrich Schinkel lieferte dafür die Entwürfe.
Die prunkvollen Wohn- und Gesellschaftsräume sind im Empirestil gestaltet und zeugen von einer Zeit, als Queen Victoria von Großbritannien zum Ende des 19. Jahrhunderts hier ihre deutsche Verwandtschaft besuchte.
Bei einem Rundgang durch das Schloss können 25 Räume besichtigt werden, u. a. den Familiensaal, Riesensaal, Thronsaal, die beiden Gemäldegalerien, das Apartment des Herzogs und die Wohnräume der Herzogin sowie die Hofkirche.
Schlossplatz 1
96450
Coburg
Nach der Besichtigung können Sie ein kleines Stück durch den Hofgarten bummeln, der sich rund einen Kilometer vom Schlossplatz hoch zur Veste zieht. Die Anlage geht auf das Jahr 1682 zurück. Über 60 Baumarten wie der seltene Gelbholzbaum oder der Urweltmammutbaum und rund 350 Jahre alte Gehölze machen den Garten zu etwas Besonderem. Hier können Sie auch das bronzene Reiterstandbild von Herzog Ernst II. und den Herzog-Alfred-Brunnen entdecken. Haben Sie Lust und Zeit, dann ist das Naturkunde-Museum am nördlichen Rand des Hofgartens ein interessantes Ziel.
Die Coburger Herzöge waren bekannt für ihr wissenschaftliches Interesse und für ihre Sammelleidenschaft. Sie trugen ausgestopfte Vögel, besondere Steine und exotische Gehölze zusammen und legten so 1844 den Grundstein für das Museum. Im Jahre 1914 zog die Sammlung im eigens dafür errichteten Gebäude im Hofgarten ein. Heute können die Gäste auf einer Ausstellungsfläche von 2.400 Quadratmetern mehr als 700.000 Sammlungsstücke bewundern wie Mineralien, Fossilien, heimische und exotische Tiere und Pflanzen sowie die Geschichte der Urmenschen und Völker kennenlernen.
Park 6
96450
Coburg
Nun geht es zurück Richtung Schloss Ehrenburg, entlang der Wettiner Anlage zur Steingasse und linker Hand hinein ins Kirchgässlein, direkt auf die Stadtkirche St. Moriz zu.
St. Moriz ist die älteste und größte Kirche Coburgs und geht in ihren Ursprüngen auf eine romanische Basilika aus dem 13. Jahrhundert zurück. Die Stadtkirche gibt Einblicke in die abwechslungsreiche Geschichte Coburgs. Hier befinden sich die herzogliche Grablege und ein 13 Meter hohes Alabaster-Epitaph von Herzog Johann Casimir aus der Zeit der Renaissance. Martin Luther predigte während seines Coburg-Aufenthalts im Jahre 1530 mehrmals in St. Moriz.
Pfarrgasse 7
96450
Coburg
Zurück zur Steingasse ist es nur ein Katzensprung zum Marktplatz. Gleich sieben Gassen führen zum zentralen Platz aus dem 15. Jahrhundert. Hier trifft man sich zum Sehen und Gesehenwerden, zum Kaffeeklatsch und zum Einkaufen. Zweimal in der Woche lädt der Platz zum bunten Markttreiben ein, wenn Händler frisches Obst und Gemüse, Eier und Fleisch anbieten. In der Mitte des Marktplatzes steht das 1865 errichtete Denkmal von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Gesäumt wird der Platz von schmucken historischen Bürgerhäusern mit Giebeln und Erkern sowie dem Renaissance-Rathaus. Der „Brunnen am grünen Baum“, der an ein gleichnamiges Gasthaus erinnert, ist übrigens einer von rund 30 Brunnen, die in der Stadt sprudeln. Keine 100 Meter sind es zu einem der schönsten Fachwerkbauten Coburgs, dem denkmalgeschützten Münzmeisterhaus.
Zu den bedeutendsten Bürgerhäusern der Stadt Coburg gehört das einstige Münzmeisterhaus. Im Jahre 1333 als dreigeschossiges Fachwerkhaus errichtet, gehört es zu den ältesten Fachwerkbauten Deutschlands. Es war eines der ersten gotischen Fachwerkhäuser in der sogenannten Geschossbauweise. Hier lebte die Familie der Münzmeister, die „von Rosenau“ genannt wurde. Die einflussreiche Familie stellte mehrfach Ratsherren und Bürgermeister der Stadt.
Ketschengasse 7
96450
Coburg
Bevor es nun zurückgeht, stärken Sie sich noch in einem der Restaurants rings um den Marktplatz und laufen Sie dann den knappen Kilometer zum Bahnhof über die Judengasse und die Viktoriastraße, die an die Prinzessin des Coburger Herzoghauses Marie Luise Viktoria (1786-1861) erinnert. In zweiter Ehe verheiratet mit dem Herzog von Kent, war sie die Mutter der britischen Königin Victoria.
Start/Ende
Bahnhof CoburgLossaustraße 6
96450 Coburg