Brückenstraße
96472 Rödental
Erleben Sie eine romantische Wanderung auf den Spuren von Prinz Albert und Königin Victoria. Der Weg führt Sie von Schloss Rosenau zur Veste Coburg und durch malerische Landschaften mit beeindruckender Architektur und Geschichte.
Eine Wandertour für Entdecker, Naturliebhaber und Kulturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Der Weg zum Schloss führt entlang eines kleinen Baches und durch den Stadtpark Rödental. Später ortsauswärts geht es bereits durch idyllisches Feld und Waldgebiet, das sich entlang des Flüsschens Itz erstreckt.
Im Schloss Rosenau wurde 1819 Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha geboren. Sein Vater, der Herzog Ernst I., hatte in den Jahren 1806 bis 1817 die noch aus dem 15. Jahrhundert stammende Burg nach Plänen Friedrich Schinkels im Stil der Neugotik umbauen lassen. So bekam das Schloss eine elegante, romantisch-behagliche und zugleich praktikable Innengestaltung. Nachdem Prinz Albert 1840 die englische Königin Victoria heiratete, hielten sich beide so oft die Staatsgeschäfte erlaubten gern in Schloss Rosenau und in Coburg auf. Königin Victoria schrieb: „Wäre ich nicht, was ich bin, hätte ich hier mein wirkliches Zuhause.“ Nach Prinz Albert ist Londons berühmteste Konzerthalle benannt. Ihr Sohn Alfred bekam das Schloss zugesprochen und lebte hier bis zu seinem Tod im Jahr 1900. Seine Frau Maria Alexandrowna, Tochter des Zaren Alexander II., lebte weiterhin im Schloss bis auch sie im Jahr 1920 verstarb.
Nach verschiedenen Nutzungen kaufte der Freistaat Bayern 1972 das Schloss und restaurierte es. Seit 1990 befindet sich in den Räumen des Untergeschosses ein Museum, das die einst nach Schinkel vorgenommenen romantischen Umgestaltungen wieder aufleben lässt. Es ist ausgestattet mit den originalen Biedermeiermöbeln.
Rosenau 1
96472
Rödental
Der Wanderweg folgt dem Verlauf der Itz Richtung Oeslau. Am Wege liegen zwei beliebte Einkehrmöglichkeiten: der Biergarten Spatzl & Spezl im Rosenauer Weg 4 und ein Stück weiter das Braugasthaus Grosch in der Oeslauer Str. 115. Nach Überqueren der Bahnschienen kommen die Wandernden in den Ortskern von Oeslau mit der St. Johanniskirche und der Domäne Oeslau.
An der Stelle der heutigen St. Johanniskirche in Oeslau stand bereits im 14. Jahrhundert eine Kapelle. Sie wurde Anfang des 16. Jahrhunderts durch eine spätgotische Kirche ersetzt. Die Kirche bildete wie schon die Kapelle zuvor mit dem Wasserschloss Oeslau ein Ensemble. Anfang des 17. Jahrhunderts nahm der Besitzer der Domäne Oeslau erneut Umbauten an der Kirche vor, diesmal im Stil der Spätrenaissance. Die Figuren und Gestaltung des Altarraumes zeugen davon.
Das Wasserschloss wurde im 19. Jahrhundert durch einen Brand zerstört. Königin Victoria von England ließ 1863 das Kirchengebäude komplett sanieren. Der Innenraum ist seither in Weiß und Gold gestrichen. Die Familie des Herzogs hatte eine starke Bindung zu der kleinen Kirche und nutzte sie als Andachtsort, wenn sie sich in Rosenau aufhielt. Die Enkelinnen der Königin Victoria, Marie und Victoria Melitta, wurden 1891 hier konfirmiert.
Die Wandernden befinden sich auf der 1162 erstmalig erwähnten Domäne Oeslau. Die Domäne ist heute ein Zentrum für Kunst, Kultur und Begegnung. Ausstellungen, Theatersommer und ein Jugendzentrum bereichern die Region.
Weiter geht es südwärts an der Röden entlang, westwärts über die Itz. Von Weitem sieht man die Itztalbrücke. Sie hat eine Länge von 868 Metern, eine Breite von 14,3 Metern und eine Höhe von 30 Metern.
Hügelauf, hügelab geht es nun durch einen herrlichen Mischwald, der bis zur Brandensteinsebene reicht. Nun folgt der inzwischen über 100 Jahre alte Flugplatz Coburg-Brandensteinsebene. Diente er lange Zeit der zivilen Luftfahrt, so ist er heute Trainingsflugplatz für die Bundeswehr.
Parallel zur Weinstraße führt der Weg nun bis zur Veste Coburg.
In der Veste Coburg befindet sich die bedeutende Kunstsammlung der Coburger Herzöge. Werke der Cranachs und Holbeins, von Matthias Grünewald und Malern der Dürerschule sind hier zu sehen. Ebenso eine Sammlung von Skulpturen und kunstvollen Handwerksarbeiten wie historische Kutschen, Schlitten und Prunkwagen, Waffen, Münzen, Medaillen und vieles mehr. Es können auch original erhaltene historische Zimmer und Räume wie die Lutherstube besichtigt werden.
1225 wurde hier erstmalig ein Schloss urkundlich erwähnt. Zeitweise war hier ein Kloster untergebracht, aber die meiste Zeit war die Veste Residenz der Coburger Herzöge. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Veste schwer sanierungsbedürftig. Die Arbeiten wurden zwischen 1909 und 1923 unter Aufsicht des Architekten Bodo Ebhardt durchgeführt. Bereits der letzte Besitzer, Herzog Carl Eduard, und seine Frau hatten verfügt, das Haus musealen Zwecken zuzuführen. 1919 ging das Gebäude an die Coburger Landesstiftung über.
Veste Coburg
96450
Coburg
Für eine stärkende Rast empfiehlt sich eine Einkehr in die Burgschänke, direkt auf der Veste Coburg.
Der Weg führt nun am Naturkundemuseum vorbei durch den Hofgarten hin zum Schloss Ehrenburg. Der Hofgarten wurde Ende des 17. Jahrhunderts angelegt, als Coburg zur Residenzstadt ausgebaut wurde. Der Vater Prinz Alberts, Herzog Ernst I., erweiterte den Landschaftspark in den Jahren 1816/17 und ließ für seine Eltern ein Mausoleum bauen. Das Sandsteingebäude wird von zwei steinernen Sphinxen bewacht. Dem 1900 verstorbenen Herzog Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha ist ein Brunnen von 1803 gewidmet.
Im 16. Jahrhundert verlegte der Coburger Herzog Johann Ernst seinen Hof von der Veste Coburg hinunter in die Stadt. Hier ließ er zwischen 1543 und 1547 ein durch die Reformation aufgelöstes Franziskanerkloster in einen dreiflügeligen Bau im Renaissance-Stil umgestalten. Ab 1690 wurde die Ehrenburg zu einer barocken Residenz der Coburger Herzöge mit prachtvollem Saal und der Hofkirche ausgebaut. Nach 1810 erhielt das Bauwerk seinen neugotischen Stil – der noch junge Berliner Architekt Karl Friedrich Schinkel lieferte dafür die Entwürfe.
Die prunkvollen Wohn- und Gesellschaftsräume sind im Empirestil gestaltet und zeugen von einer Zeit, als Queen Victoria von Großbritannien zum Ende des 19. Jahrhunderts hier ihre deutsche Verwandtschaft besuchte.
Bei einem Rundgang durch das Schloss können 25 Räume besichtigt werden, u. a. den Familiensaal, Riesensaal, Thronsaal, die beiden Gemäldegalerien, das Apartment des Herzogs und die Wohnräume der Herzogin sowie die Hofkirche.
Schlossplatz 1
96450
Coburg
Der Weg zum Bahnhof führt durch die historische Altstadt. Zentral darin der Coburger Markt, der hier bereits seit dem 15. Jahrhundert existiert.
Das Spitaltor ist eines von drei erhalten gebliebenen Stadttoren Coburgs. Bereits im 13. Jahrhundert führte hier die wichtige Handelsroute zwischen Nürnberg und Erfurt hindurch. In der Nähe lag einst das St.-Georgen-Spital. Nach dem Überqueren der Itz auf der Mohrenbrücke (1876 erbaut) ist es nicht mehr weit bis zum Bahnhof Coburg.
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Bahnhof Rödental MitteBrückenstraße
96472 Rödental