Bahnhofplatz 1
97753 Karlstadt
Bei diesem Wanderausflug nach Karlstadt erkunden Sie zunächst die Altstadt, bevor Sie durch einen artenreichen Hochwald zum Höhepunkt Ihrer kurzen Rundtour kommen: der Burgruine Karlsburg.
Eine Wandertour für Naturliebhaber, Kulturliebhaber, Familien und Entdecker
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Der Bahnhof Karlstadt grenzt direkt an die Altstadt. Sie gehen geradeaus ein paar Schritte in die Neue Bahnhofstraße und biegen links in die hübsche Grünanlage an der Stadtmauer ein. Durch diese flanieren Sie bis zur Alten Bahnhofstraße.
Jetzt betreten Sie den Kern der Altstadt. Gleich rechts fällt Ihnen die sogenannte „Arche“ auf. Das hübsche Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert war früher die Deutsche Schule von Karlstadt und dient heute dem Orden der Tempelritter als Ordens- und Gästehaus.
Ihnen ist zu Beginn Ihrer Wanderung vermutlich noch nicht nach Ruhe und Sie haben ihr erstes Ziel auch sicher schon erspäht: die Stadtpfarreikirche St. Andreas.
Das Historische Rathaus dominiert und ziert den Marktplatz im Zentrum der Altstadt. 1422 als Rat-, Kauf- und Tanzhaus errichtet, verkörpert es den Urtyp eines deutschen Rathauses. Die Markthalle im Erdgeschoss ist dreischiffig, und der Bürgersaal im ersten Stock ist bis heute der größte seiner Art in Franken.
Die Fassade mit ihrem Treppengiebel, die dem Marktplatz zugewandt ist, gibt dem sonst eher schlichten Äußeren seinen unverwechselbaren Charakter. Die doppelläufige Freitreppe bildete ursprünglich den einzigen Zugang zum oberen Saal.
Den First krönt das Glockentürmchen der Rathausuhr. Darüber steht in einer Nische das 1718 von dem Karlstadter Bildhauer Kilian Schüßler geschaffene „Schwedenmännle". Es lässt fünfmal täglich seine Landsknechtsweise „Vom Barette schwankt die Feder" ertönen.
Von 14 bis 20 Uhr ist sie zu jeder geraden Stunde in der gesamten Altstadt zu hören.
Marktplatz 1
97753
Karlstadt
Der Blick über den Marktplatz hinunter zum Maintor mit der Ruine der Karlsburg im Hintergrund ist nicht umsonst ein beliebtes Fotomotiv. Für Sie ist er noch dazu eine Vorschau auf den wortwörtlichen Höhepunkt Ihrer heutigen Tour.
Sie überqueren den Marktplatz, gehen auf den Fluss zu und durchschreiten das Tor.
Der Main liegt nun direkt vor Ihnen, und die Karlsburg erscheint auf der gegenüberliegenden Mainseite.
Sie spazieren links am Mainufer entlang, bis Sie kurz vor der Unterführung durch die Stadtmauer hindurch auf einen großen, gepflasterten Platz kommen mit dem Mühlturm und der historischen Rossmühle.
Es ist der Altstadtsanierung zu verdanken, dass die alte Roßmühle hinter der Südwestecke der Stadtmauer wiederentdeckt wurde. Pferde sorgten hier einst in einem Erdgeschossgewölbe aus Bruchstein dafür, dass die Mühle in Gang gesetzt und gehalten wurde. So hatten die Karlstadter auch in Kriegszeiten, wenn sie ihr Getreide nicht jenseits des Mains in Mühlbach mahlen lassen konnten, das so dringend benötigte Mehl.
Seit ihrer Auflassung Mitte des 17. Jahrhunderts bildeten die Gewölbe dieser Göpelmühle den Unterbau für einen Hausgarten. Neubauarbeiten im Rahmen der Altstadtsanierung ermöglichten 1991 die Freilegung des zugemauerten Mühlenraums und seine Instandsetzung.
Das hölzerne Mühlenwerk rekonstruierten ehrenamtlich Engagierte zwischen 1998 und 2004. Bei einer Besichtigung kann es – in Ermangelung geeigneter Rösser – durch die Besucher selbst in Bewegung gesetzt werden.
Untere Spitalgasse 27/29
97753
Karlstadt
Bei Ihrer letzten Altstadtetappe lassen Sie den Mühlturm hinter sich und folgen der Unteren Spitalgasse in Richtung der Hauptstraße zu einem weiteren Turm, ihrer vierten Station: dem Oberen Torturm. Die Türmerstube im Turminneren ist im Rahmen von Stadtführungen zugänglich.
Der Obere Torturm bildet den südlichen Zugang zur Stadt und war bis zum Anfang unseres Jahrhunderts Sitz des Stadttürmers. Im Volksmund heißt er Katzenturm. Dieser Name geht auf eine Legende zurück: Demnach überstand der letzte Türmer beim Heraufziehen von Brennholz einen Fall aus dem vorletzten Stockwerk auf einen großen Reisighaufen vollkommen unbeschadet – wie eine Katze.
Der Bau des Oberen Torturms – übrigens einer der höchsten in Franken – wird auf etwa 1350 datiert. Während der Altstadtsanierung von 1990/1991 erhielt er die Bemalung aus dem 16. Jahrhundert zurück. Auf der Landseite gehört dazu das große Wappen des Fürstbischofs Melchior Zobel von Giebelstadt.
Seitlich, neben dem neuzeitlichen Fußgängerdurchlass, ist ein Kreuzigungsrelief aus dem 15. Jahrhundert eingemauert. Einstmals war es in der Tordurchfahrt als sogenanntes Beichtmarterl letzte Station für die zum Tode Verurteilten auf dem Weg zum Richtplatz.
Hauptstraße 75
97753
Karlstadt
Nach dem Rundgang durch die Altstadt von Karlstadt brechen Sie nun zu den Wanderetappen Ihrer heutigen Tour auf.
Sie überqueren den Main auf der Alten Mainbrücke. Am anderen Ufer führt Sie rechter Hand eine kleine Treppe von der Brücke hinunter.
Sie folgen der Ausschilderung bis auf den Burgweg, der Sie durch einen artenreichen Hochwald und vorbei am Schlössle, einer 1910 erbauten Villa, zum Höhepunkt Ihrer kurzen Rundtour führt: zur Burgruine Karlsburg.
Start/Ende
Bahnhofplatz 1
97753 Karlstadt