Bahnhofstraße
97816 Lohr am Main
Begeben Sie sich auf eine einmalige Wanderung entlang des Spessartweges. Die Tour führt Sie durch sattgrüne Wälder, entlang klarer Bäche und vorüber an Waldseen. Jetzt mit der Bahn anreisen!
Eine Wandertour für Entdecker, Kulturliebhaber und Naturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Vom Bahnhof Lohr gehen Sie geradeaus auf dem kleinen asphaltierten Radweg über den Parkplatz und weiter die Walter-Senger-Straße entlang. Sie überqueren das Gelände des Sportzentrums Nägelsee und gelangen auf die Jahnstraße. Hier halten Sie sich rechts und gehen immer geradeaus bis zur Lohrtorstraße. Sie befinden sich nun in der Altstadt von Lohr mit ihrer historischen Fachwerkarchitektur.
Gehen Sie auf der Ottenhofstraße geradewegs zum Schloss Lohr, wobei Sie am Alten Rathaus und an der Touristinformation vorüberkommen. Letztere befindet sich in der historischen Kellereischeune, einem Fachwerkhaus aus dem 14. Jahrhundert. Gute Gelegenheit, sich für die Wanderung mit Informationen zu versorgen.
Und nicht nur dies: Auf dem Weg begegnen Ihnen verschiedenen Bäckereien, z.B. Papperts Bäckerei, wo Sie, beispielsweise für ein Frühstück zum Start Ihrer Wanderung, herzlich willkommen sind. Die Familie Pappert kann auf eine bis ins 16. Jahrhundert zurückreichende Bäckertradition verweisen.
Nun stehen Sie vor dem Lohrer Schloss, einem mit seinen Türmen wirklich märchenhaft anmutenden Bauwerk.
Die Grafen von Rieneck ließen um das Jahr 1340 den Grundstein für das heutige Lohrer Schloss legen. Es handelte sich bei dem Bau zunächst um einen Wohnturm. Direkt daneben befand sich das Bandhaus, ein Vorratshaus, in welchem vor allem Wein gelagert wurde. Ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft standen das Forsthaus, eine Remise und das Kellereigebäude. Im 15. Jahrhundert wurde die Anlage mit einem Wassergraben und einem Mauerring ergänzt. Als im 16. Jahrhundert, nach dem Tod des letzten Rienecker Grafen die Kurfürsten von Mainz das Schloss übernahmen, nutzten sie es fortan als Residenz der hier eingesetzten Amtmänner. Das Schloss erhielt nach und nach seine heutige Gestalt. Ab 1814 ging es in den Besitz des Königreiches Bayern über und wurde bis 1972 als Landratsamt genutzt.
Laut Heimatforscher und Lohrer Ehrenbürger Karheinz Bartels (1937 – 2016) ist die 1725 im Schloss geborene und aufgewachsene Maria Sophia Margareta von Erthal Vorbild für das Märchen vom Schneewittchen gewesen, das die Gebrüder Grimm kurz nach dem Tod der jungen Frau aufgeschrieben haben. Der „Sprechende Spiegel“ – ein Erzeugnis der damaligen Kurmainzischen Spiegelmanufaktur in Lohr – ist noch heute im Spessartmuseum zu sehen.
Seit 1972 befindet sich im Schloss das Spessartmuseum. Hier wird Geschichte zum Abenteuer. Auf vier Ebenen erzählt das Museum Geschichten aus der wechselvollen Historie des Spessarts. Von hohen Herren und Habenichtsen, von Räubern, Waldarbeitern und den vielfältigsten historischen Gewerken wird Zeugnis gegeben. Das Thema „Mensch und Wald“ ist zentral. Unterhaltsam und informativ spricht die Ausstellung alle Altersgruppen an. Audioguides auf Deutsch, Englisch und Französisch begleiten die Besucher auf ihrer Entdeckungsreise durch sieben Jahrhunderte im Spessart.
Schloßplatz 1
97816
Lohr am Main
Vom Schloss führt Ihr Weg auf der Hauptstraße durch die Altstadt Richtung Alte Mainbrücke. In der Fischergasse spazieren Sie durch eine der besterhaltenen mittelalterlichen Vorstädte Unterfrankens.
Wenn Sie auf der Alten Mainbrücke den Fluss überquert haben, gehen Sie rechts die Treppen hinunter und gelangen auf den Radweg. Ihr Weg führt nun stadtauswärts und schließlich auf der Franz-Kraus-Straße bergauf Richtung Wald. Sie wandern auf diesem Wegstück durch das Naturschutzgebiet Romberg. Der hier wachsende Sandtrockenrasen bietet einer besonderen Flora und Fauna ein Zuhause. So leben hier noch Exemplare des selten gewordenen Stierkäfers.
Wenn sich der Weg gabelt, halten Sie sich links, nach links gehen Sie auch an der nächsten Kreuzung. Sie passieren die Sportanlage des SV Sendelbach, überqueren die Landstraße und folgen schließlich dem Kreuzweg, der sachte bergauf führt. Schließlich gelangen Sie über eine Treppe mit Steinstufen bergab zur Wallfahrtskirche Mariabuchen, einem ganz besonderen Ort.
Die Wallfahrtskirche Mariabuchen wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und liegt in einem einsamen Tal am Rande des Spessarts.Gemäß der Legende hat ein frommer Hirte aus Sendelbach vor 600 Jahren eine Figur geschnitzt, die die Mutter Gottes mit ihrem toten Sohn darstellte. Diese stellte er in das Astloch einer Buche, wo die Figur im Laufe der Zeit einwuchs und sich zum Wallfahrtsziel entwickelte.
Trotz Kirchenbau, Kloster und Gaststätten hat Mariabuchen die Atmosphäre der Buche bewahrt. Die Buchenkirche ist ein ansprechendes wohlgestaltetes Gotteshaus, das farbenfroh und malerisch in die Landschaft eingefügt ist. Ihr formenreicher Zwiebelturm strebt "voll Glorie" über die grünen Wipfel zum Himmel. Der im Stile des Barock reich geschmückte Innenraum der Kirche ist den Wallfahrenden ein Ort der Erbauung. Die harmonische Einbettung der Kirche in die sie umgebende Natur verstärkt die ausgleichende und friedliche Anmutung des Gesamtensembles.
Im benachbarten Gasthof Buchenmühle lässt es sich wunderbar einkehren. (Tel.: 09352 87990)
Kloster Mariabuchen
97816
Lohr am Main
Am Wegweiser folgen Sie den Treppen abwärts, gehen rechts auf die Straße und passieren den Gasthof in Richtung Halsbach. Ihr Weg führt weiter durch den Wald und zwischen Feldern und schließlich durch Rettersbach hindurch. An der Bushaltestelle nehmen Sie zunächst den rechten Weg, an der Gabelung nach etwa 40 Metern den linken Weg Richtung Waldrand. Es folgt ein Abschnitt in eher offener Landschaft zwischen Feldern und entlang des Waldrandes. Nach etwa 900 Metern biegen Sie vor einem Waldstück nach links und gehen auch hier wieder am Waldrand diesmal Richtung Norden.
Nach etwa 800 Metern unterqueren Sie Strommasten und gehen weiter Richtung Norden auf die Landstraße zu, die Sie überqueren, und dann mit einem kleinen Seitenschwenk nach rechts weiter Richtung Norden wandern.
In Halsbach biegen Sie hinter dem Sportplatz scharf nach rechts, folgen dem Wegweiser und queren den Höllgraben. Nun führt Ihr Weg immer parallel zum Ziegelgraben, den Sie hinter der Veitenmühle überqueren. Folgen Sie nun dem Weg weiter Richtung Norden, durch den Wald und schließlich in Serpentinen bergauf. Der Aufstieg wird an der Ruine Schönrain mit herrlicher Aussicht und romantischer Atmosphäre belohnt.
Die Ruine Schönrain liegt auf einem Bergsporn, etwa 200 m über dem Main. Die exponierte Lage der geschichtsträchtigen Ruine bietet einen herrlichen Ausblick auf das Maintal. Die Stiftung des einstigen Benediktinerklosters wird auf um 1080 datiert.
Das Kloster auf Schönrain war in den folgenden 400 Jahren immer wieder durch die Grafen von Rieneck beeinflusst. Diese wurden in Folge von Streitigkeiten der Mönche mit den Bauern der Umgebung auch als Schutzvögte des Klosters eingesetzt. Mit dem Bauernkrieg 1525 fand das Klosterleben ein gewaltsames Ende. Wohl auf dem Weg nach Würzburg brandschatzte ein Bauerntrupp Schönrain. Wegen Geldmangels fand kein Wiederaufbau statt und das Kloster wurde an Philipp III. von Rieneck verkauft, der daraus ein Wohnschloss errichten ließ. Auch die Klosterkirche verschwand in den Folgejahren. Nach dem Tod des letzten Grafen 1559 lebte seine Frau Margarete bis 1574 auf Schönrain, das sie als Witwensitz bewohnte. Ende des 18. Jahrhunderts war Schönrain Amtssitz des Bistums Würzburg. Mit dessen Auflösung wurde die Anlage dem Verfall preisgegeben. Seit Anfang des letzten Jahrhunderts sichern Erhaltungsmaßnahmen den Bestand.
Heute sind neben zahlreichen Mauerresten und Fragmenten der einstigen Nebengebäude und Einfriedungen vor allem noch die Außenwände des dreigeschossigen Wohnschlosses erhalten. Die schmuckvollen zwei- und dreiteiligen Fenster des Schlosses sind als profilierte einfache Vorhangbögen ausgebildet. Der ebenfalls erhaltene runde Treppenturm ist bis zum obersten Geschoss begehbar.
Von der Ruine Schönrain biegen Sie scharf rechts in den Hohlweg und folgen dem Forstweg geradeaus. Nach knapp 1,5 km passieren Sie die Klosterquelle, die links von Ihrem Weg liegt. Von hier mussten einst die Mönche des Klosters Schönrain ihr Wasser holen, da die exponierte Lage auf dem Bergsporn über dem Main als einzigen Nachteil das Fehlen jedweden Wasserzuganges mit sich brachte.
Sie halten sich weiter geradeaus, der Weg wandelt sich in einen Asphaltweg in Richtung Massenbuch. Noch bevor Sie den Ort erreichen, biegen Sie am ersten Sendemast scharf nach links und wandern nun bergab immer an der Hecke entlang. Sobald Sie den Forstweg erreichen, biegen Sie nach links in den Wald. Nach ca. 400 Metern gabelt sich der Weg, Sie nehmen den rechten und halten sich auch weiterhin rechts Richtung Norden. Der Weg führt recht steil bergab durch den Wald und aus dem Wald heraus, über eine Straße und beinahe direkt auf die Mainbrücke Gemünden zu.
Wenn Sie die Mainbrücke Gemünden überquert haben, halten Sie sich rechts. Sie überqueren weitere zwei Brücken, über die Fränkische Saale und über den Mühlbach. Nun kommen Sie direkt zum Marktplatz Gemünden am Main.
Im Jahr 1243 wurde die Drei-Flüsse-Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Die Altstadt rund um den Markt wurde in den 1980er-Jahren umfassend und umsichtig erneuert und wieder errichtet. Gemünden am Main war gegen Ende des Zweiten Weltkrieges die am stärksten zerstörte Kleinstadt Bayerns. Die Pfarrkirche St. Peter und Paul konnte in den Jahren 1948 bis 1950 rekonstruiert werden. So wird der Marktplatz heute wieder von der spätgotischen Pfarrkirche, von Fachwerkfassaden und dem Rathaus geprägt.
Unweit des Marktes befindet sich ein bedeutendes und seltenes Zeugnis bürgerlicher Gartenbaukunst: der Ronkarzgarten. Er wurde zwischen 1830 und 1845 mit roten Sandsteinstützmauern von Heinrich Ronkarz gebaut und steht seit 1989 unter Denkmalschutz. Er gliedert sich in eine 40m hohe Treppenanlage, drei Terrassen und den äußeren Burggarten.
Der Mühltorturm, der Eulenturm, der Hexenturm und die Reste der Altstadtmauer zeugen von den mittelalterlichen Stadtgrenzen. Weitere Höhepunkte Gemündens sind die Ruine der Scherenburg hoch über der Altstadt, von deren Innenhof aus man einen herrlichen Panoramablick über das Maintal genießt, sowie das 1711 erbaute Huttenschloss.
Bevor Sie sich auf den Weg zum Bahnhof und auf die Heimreise begeben, haben Sie vielleicht Lust, sich nach dieser abwechslungsreichen Wanderung mit einem guten Essen zu stärken. Am Marktplatz finden Sie die Ratsschenke. Außer am Mittwoch, wo das Restaurant Ruhetag hat, können Sie hier aus einem vielfältiges Angebot an Speisen wählen. Ein paar Schritte vom Marktplatz entfernt Richtung Bahnhof finden Sie den Fränkischen Gasthof und ein paar Schritte weiter die Pizzeria Al Leone. Also für einen gelungen Abschluss mit einem guten Essen ist gesorgt. Vom Markt ist es noch ein knapper Kilometer Fußweg bis zum Bahnhof.
Gemünden ist übrigens ein wichtiger regionaler Knotenpunkt der Deutschen Bahn. Das heißt, Sie kommen von hier aus gut und in viele Richtungen weiter.
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Lohr BahnhofBahnhofstraße
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