Bahnhofsplatz 3
91710 Gunzenhausen
Auf ins Fränkischen Seenland mit Bahn! Bei der Wanderung verbinden Sie Naturgenuss, Vogelbeobachtung und fränkische Lebensart. Ein Sprung ins kühle Nass bringt neue Energie. Worauf warten Sie noch?
Eine Wandertour für Entdecker und Naturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Vom Bahnhof in Gunzenhausen folgen Sie zunächst den Schildern in Richtung Altmühlsee. Kurz vor der Brücke der Bundesstraße beginnt die offizielle Beschilderung des „Seenländers".
Wasser und Boote begleiten Sie auf dem ersten Stück dieser Etappe. Sie wenden sich gen Westen und stehen schon bald auf dem Auslaufbauwerk. Ein guter Ort, um einmal innezuhalten, bevor die große Wanderung beginnt. Das Bauwerk ist mit einer Tiefe von 4 bis 5 Metern der tiefste Bereich des Altmühlsees. Von diesem Aussichtspunkt haben Sie einen schönen Blick zur etwa 25 Meter hohen Wasserfontäne.
Weiter geht es. An der Hirteninsel vorbei folgt „Der Seenländer“ dem Westufer des Altmühlsees bis zum Seezentrum Wald. Der Weg verläuft nun meist auf ebener Strecke durch schattigen Wald, am Waldrand entlang und durch Wiesen und Felder.
Die wenigen Dörfer nahe der Strecke werden vom Weg kaum berührt. Mit der Ausnahme von Gothendorf. Sie durchqueren den Ort und haben dabei Gelegenheit, einen Blick auf die hübsche Ortskapelle zu werfen. Hinter Gothendorf erreichen Sie den Altmühlsee-Zuleiter. Sie folgen ihm aber nicht lang, denn auf Sie wartet der „Monte Gero“. Keine Angst, Sie werden ihn ohne Bergstiefel erklimmen können.
Entstanden ist dieser Aussichtspunkt vor bald einem halben Jahrhundertaus Aushubmaterial beim Bau des Stausees Altmühlsee, dessen Flutung im Jahr 1985 begann. Heute ist die Erhebung mit Gras und Bäumen bewachsen. Vom Plateau bietet sich ein weiter Blick auf das Wiesmet, Süddeutschlands bedeutendstes Wiesenbrütergebiet, und auf das Städtchen Ornbau. Dessen nahegelegener Ortsteil, das Dörfchen Gern, stand übrigens Pate für den Namen „Monte Gero“.
Es ist ein kurzer Abstieg vom Monte Gero. Nur wenige Gehminuten entfernt lockt der Badestrand an der Insel direkt am Altmühlsee-Zuleiter mit Strandhaus, Bootsverleih und Biergarten. Vielleicht können Sie es aber auch nicht erwarten, denn Ihr nächstes Ziel Ornbau haben Sie ja schon von oben gesehen. Sie folgen der Beschilderung in nördlicher Richtung und gelangen über die imposante fünfbogige Altmühlbrücke in das kleine Mittelalterstädtchen.
In Ornau können Sie im Biergarten an der Insel Gern eine kleine Stärkung einnehmen. (Am Anger, 91737 Ornbau, Tel.: 09826/655340)
Mit seinen Toren, Türmen und Mauern versprüht Ornbau jede Menge historischen Charmes. Der Ort wurde schon 838 urkundlich erwähnt. Die ursprünglichen Befestigungen der mittelalterlichen Zwergstadt gehen bis in das 13. Jahrhundert zurück. Heute noch zu sehen sind Basteien, Torburgen, Zwinger und Mauern aus Bruch- und Quadersteinen, die im 15. Jahrhundert errichtet wurden.
Die gewölbte vierbogige Altmühlbrücke ist das Wahrzeichen Ornbaus und zweihundert Jahre jünger. Von hier aus sind die mächtige Flussfront der Stadtbefestigung, das Untere Tor und die katholische Pfarrkirche St. Jakobus gut zu sehen. Auf dem Scheitelpunkt der Brücke thront die Figur des heiligen Nepomuk, eine Skulptur von 1736. Auch die Gestalt der Altstadtbebauung entstammt überwiegend dem 18. Jahrhundert, im Kern sind viele Gebäude jedoch noch älter.
Am nördlichen Stadtrand von Ornbau führt Sie „Der Seenländer“ zunächst ostwärts. Er streift die Naturschutzgebiete Kappelwasen und Heglauer Wasen. Die umliegenden artenreichen Feuchtwiesen sind besonders im Sommer mit unzähligen blühenden Pflanzen geschmückt. Für einen Blick über diese zauberhafte Landschaft, über Blühwiesen und Vogelbrutgebiete empfiehlt sich kurz hinter Hirschlach ein erneuter klitzekleiner Aufstieg zum Aussichtspunkt „Schnepfenbuck“. Ab dem Aussichtspunkt „Schnepfenbuck" folgen Sie der Beschilderung in östlicher Richtung bis nach Heglau.
In diesem Merkendorfer Ortsteil dreht sich alles ums Kraut: Jedes Jahr am dritten Sonntag im September feiert Heglau das Krautfest mit der Merkendorfer Krautkönigin, mit Krautpralinen und Krautkäse. Wer sich vorher anmeldet, kann an einer Führung durch den Betrieb der Merkendorfer Kraut GmbH teilnehmen. Auf rund zwei Hektar baut der Familienbetrieb nun schon in zweiter Generation Weißkraut, Blaukraut, Wirsing und Spitzkraut an. Das Merkendorfer Weißkraut wird frisch zu Sauerkraut verarbeitet.
Die Geschichte des Krautanbaus reicht aber noch viele Generationen weiter zurück. Merkendorfer Krautbauern belieferten zu Hochzeiten im 18. Jahrhundert nicht nur umliegende Märkte. Sie waren auch Hoflieferanten im Markgrafenschloss in Ansbach und in der Sommerresidenz in Triesdorf. Zur Blütezeit des Krautanbaus ging es sogar bis ins heutige Württemberg.
Heglau 8
91732
Merkendorf
Haben Sie sich im Hofladen frisches Sauerkraut mitgenommen oder ein Paket Krautnudeln mit Merkendorfer Blaukraut? Nur zu, Ihre letzte Etappe ist nicht mehr lang. Von Heglau aus führt Ihr Weg Sie nach Süden zurück zum Altmühlsee. Durch den Mönchswald erreichen Sie Muhr a.See. Das Wahrzeichen des Städtchens ist sein historisches Fachwerktorhaus, das zuerst 1551 erbaut und 1752 erneuert wurde. Sie aber zieht es zum AIZ und so gehen Sie die Stadelner Straße hinunter bis zur Schlossstraße, wo sie das Altmühlsee-Informationszentrum rechter Hand finden.
Im AIZ in Muhr a.See kommen Kultur und Natur zusammen. Seit 2004 finden auf der Freilichtbühne jedes Jahr von Ende Juni bis Ende Juli die Altmühlsee-Festspiele statt. Dann darf sich das Publikum auf Familientheater freuen, auf moderne Interpretationen klassischer Texte und auf zeitkritische Stücke.
In der Umweltstation des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV) informiert eine multimediale Dauerausstellung über den besonderen Lebensraum Altmühlsee. Am See und der Vogelinsel lassen sich viele zum Teil stark gefährdete Vogelarten beobachten. Ein Überblick über aktuelle Sichtungen ist im Internet zu finden. Der LBV bietet Führungen über das Naturschutzgebiet Vogelinsel am Altmühlsee an. (Tel. 09831 4820)
Schlossstraße 2-4
91735
Muhr am See
Haben Sie interessante ornithologische Beobachtungen rund um den Altmühlsee machen können? Dann können Sie helfen, das Wissen über die Artenvielfalt zu vertiefen. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an den LBV.
Ist noch Zeit, bis ihr Zug abfährt, und Sie wollen nach der langen Wanderung Ihre Energiespeicher mit fränkischen Spezialitäten auffüllen? Dann haben Sie die Qual der Wahl: An der Sonnenterrasse des Landgasthaus-Cafés „Zur Jägerluck“ (Tel. 09831 2833) sind Sie eben auf der Stadelner Straße schon einmal vorbeigekommen. Oder darf es das Gasthaus „Zum Hirschen“ (Tel: 09831 3940) in der Verlängerung der Bahnhofstraße sein?
Zum Bahnhof geht es Richtung Osten von der Schlossstraße zurück auf die Kirchenstraße. An der Rosenau biegen Sie rechts in die Bahnhofstraße und folgen ihr bis zu Ihrem Abfahrtsort.
Start
Bahnhof GunzenhausenBahnhofsplatz 3
91710 Gunzenhausen