Am Bahnhof 1
97346 Iphofen
Hätten Sie Lust auf eine eindrucksvolle Wanderung durch die Weinberge Frankens? Dann machen Sie sich auf nach Iphofen! Die Tour um den Geschichtsweinberg ist perfekt für einen Ausflug mit der Bahn!
Eine Wandertour für Geniesser, Entdecker und Naturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Vom Bahnhof aus nähern Sie sich der Altstadt aus südlicher Richtung auf der Bahnhofstraße. Sie überqueren den Stadtgraben. Er ist Teil der historischen Stadtummauerung aus dem 13. Jahrhundert.
Nach etwa 800 Metern passieren Sie die historische Wallfahrtkirche Hl. Blut. Erwähnt ist sie bereits im 13. Jahrhundert und wurde im Laufe der Zeit mehrfach baulich ergänzt. So erhielt sie im 16. Jahrhundert neben einer Erweiterung des Langschiffes auch einen typischen Julius-Echter-Turm. Julius Echter war ein von Würzburg aus weit ins Fränkische hineinwirkender namhafter Theologe, Politiker und Bauherr. Das 18. Jahrhundert hinterließ der Kirche sehr schöne barocke Elemente, die in den Jahren 1911/1912 wiederhergestellt wurden.
Achten Sie in der Maxstraße auf die Bio-Bäckerei „Der Iphöfer Franzenbäck“. Gute Gelegenheit, Ihren Rucksack mit Proviant aufzufüllen.
Der Marktplatz verleitet zu weiteren Aufenthalten. Im „Genusshaus“ kann man regionale Köstlichkeiten kaufen. Das Knauf-Museum enthält eine in Europa einmalige Sammlung originalgetreuer Repliken von Reliefs der großen Kulturepochen des Altertums. Einladend ist auch das barocke Rathaus sowie die Ausstellung „Iphöfer Geschichte(n)“ in der Geschichtsscheune gleich dahinter.
Am Kirchplatz finden Sie die Tourist-Information – Welcome-Center und Schaufenster der Region. Hier lohnt es unbedingt, hineinzugehen, nicht nur der freundlichen Beratung wegen. Erwerben können Sie hier auch einen gut gekühlten Bocksbeutel des Weines, der am Geschichtsweinberg angebaut wird – einer Etappe Ihres Ausflugs.
Der Mittagsturm ist bereits Teil der Anlage des Rödelseer Tores. Gut gerüstet für Ihren Ausflug ins Weinanbaugebiet wandern Sie über die Wehrgräben stadtauswärts.
Iphofens mittelalterliche Wehranlage ist vollständig erhalten. Das Rödelseer Tor ist das bekannteste und älteste der drei Stadttore. Sein Vorgängerbau wurde mit der Stadtmauer etwa um 1293 errichtet. Der Bau der heutigen Toranlage fällt in die Regierungszeit des Bischofs Johann III. von Grumbach (1455 – 1466), dessen Wappen die Pechnase an der Außenseite trägt. Die Pechnasen der Wehranlage dienten dazu, siedendes Pech auf Angreifer zu schütten und so die Stadt vor Überfällen und Plünderungen zu schützen. Bemerkenswert ist das „Schlupflöchlein“ in den noch heute eingehängten Torflügeln, das geöffnet wurde, wenn ein verspäteter Ankömmling um Einlass bat. Bis 1827 führte der Zugang zur Stadt zwischen dem inneren, dem Mittagsturm, und dem äußeren Turm über eine hölzerne Zugbrücke, die dann durch die steinerne Bogenbrücke ersetzt wurde.
Der Mittagsturm diente einst als Verwahrungsort für „Malefizpersonen“, für jene also, die mit der Kriminalgerichtsbarkeit in Konflikt geraten waren.
Das Tor mit dem originellen mit Hohlziegeln gedeckten Turm, dem schmucken Fachwerk und dem Torhaus wurde zum Motiv unzähliger Maler und Fotografen und ist Wahrzeichen der Stadt.
Folgen Sie der Rödelseer Straße, dann rechts dem Schwanbergweg. Sie können sich gut an der Beschilderung „terroir f“ und „Steigerwald-Panoramaweg“ orientieren.
Der Weg führt bergan durch die Weinlage „Kronsberg“ und ist als Rebsorten-Lehrpfad gestaltet. Der Boden dieser Gegend ist ein Keuperboden. Keuper ist ein mineralisches Material, das besonders gut Wärme und Wasser speichert. Welche Rebsorten hier am besten gedeihen und weithin berühmte Weine ergeben, das erfahren Sie auf diesem Wegstück. Zugleich spüren Sie direkt, welche klimatischen Bedingungen hier wirken und nicht nur dem Wein guttun. Weiter aufwärts erreichen Sie den Geschichtsweinberg Iphofen.
Rebe, Rankhilfe, Erde, Sonne, jährlicher Schnitt und Pflege – der Laie mag denken, Wein wird auf die immer gleiche Art angebaut. Dass dies über die Jahrhunderte ganz unterschiedlich gehandhabt wurde und warum, das erfahren die Besucher:innen in den liebevoll gepflegten Anlagen des Geschichtsweinberges Iphofen. Über eine Fläche von ca. 2.000 m² lassen sieben motivierte Iphöfer Winzerfamilien den historischen Weinbau wieder aufleben. Auf den Weinbergterrassen zeigen sie, wie Weinanbau im Mittelalter, um 1800 und 1960 ausgesehen hat.
An jedem ersten Samstag der Monate April bis Oktober gibt es Führungen, die vom Iphöfer BioWeingut Bausewein angeboten werden.
Der kurze steile Aufstieg belohnt mit einer individuellen Raststation mit fantastischem Ausblick, mit Weinberghütte und Ruheplätzchen.
Der Geschichtsweinberg ist Bestandteil des Life+-Naturschutzprojektes „Wälder.Wiesen.Wundervoll“. Unzählige, teils sehr selten gewordene Tier- und Pflanzenarten finden hier gute Lebensbedingungen. So kann man gefährdete Vögel beobachten wie den Raubwürger, den Ortolan oder den Rotmilan. Auch besondere Falterarten sind in der Gegend zu Hause, zum Beispiel der Ameisenbläuling, der Heckenwollafter oder die Spanische Flagge.
Das Gelände ist jederzeit frei und kostenlos zugänglich.
Den Wein vom Geschichtsweinberg, einen gemischten fränkischen Satz, gibt es in der Tourist-Information Iphofen zu kaufen.
Julius-Echter-Berg
97346
Iphofen
Zwei Weg-Alternativen führen von hier aus an Ihr nächstes Etappenziel. Ein Weg ist steil und am besten im Sommer zu nutzen, belohnt Sie aber mit einem Rastplatz der besonderen Art. Der andere ist bequem und erlaubt einen weiten Blick über Iphofen ins fränkische Weinland.
Für den sportlichen Sommerweg gehen Sie vom Parkplatz unterhalb des Geschichtsweinbergs nach rechts zum steinernen Denkmal des „Höttehött“. Links der Skulptur führt der gleichnamige Weg steil nach oben.
Der "Höttehött" ist der Sage nach ein Waldgeist, von dem es heißt, er habe mit einem Trick den Streit um ein Waldstück für die Iphöfer entschieden. Noch heute soll er bisweilen des Nachts ans Rödelseer Stadttor klopfen.
Sie orientieren sich an der Beschilderung „Steigerwald-Panoramaweg“ und gelangen durch einen Buchen- und Eichenwald auf das Plateau des Schwanbergs. Am Aussichtspunkt „Conradseck“ erwartet Sie die Panorama-Schaukel für eine Pause der beschwingten und besonders entspannenden Art. Vom Conradseck aus folgen Sie der Beschilderung „TraumRunde Rödelsee“/ „R1“ bis zum nächsten Etappenziel, dem „terroir f“ Iphofen.
Der alternative und bequemere Weg kommt ganz ohne steilen Anstieg aus. Vom Parkplatz unterhalb des Geschichtsweinbergs halten Sie sich links und folgen dem Weg an der Nahtstelle zwischen Weinhängen und Halbtrockenrasen. Auf dieser Strecke haben Sie einen wunderbaren Ausblick auf Iphofen und ins fränkische Weinland. Nach etwa 10 Minuten erreichen Sie das terroir f Iphofen.
terroir f – mit diesem Namen werden Orte versehen und entsprechend gestaltet, die auf besondere, ja magische Weise die Besonderheit der Region erlebbar machen. Das terroir f in Iphofen ist die erste Landmarke dieses frankenweiten Konzepts. Der alte Aussichtsturm auf dem Julius-Echter-Berg wurde hierfür umgebaut. Der Berg ist bekannt als Premium-Weinlage Frankens. Es heißt, er sei in der Gegend der Berg mit dem freundlichsten Klima. Der Julius-Echter-Berg ist vollständig mit seinen Hängen nach Süden ausgerichtet. Die Bodenmineralien, der Keuper, werden hier von Schilfsandstein durchzogen, so dass sich Wärme, Wasser und Nährstoffe besonders gut speichern lassen. Wen wundert es da, dass die am Julius-Echter-Berg geernteten Trauben dem Wein eine einzigartige Würze verleihen.
Unter dem Motto „Die Ferne so weit. Der Wein so nah. Wein verbindet.“ setzt dieser Platz internationale Verbundenheit als Thema zentral. Welche Nation auf der Welt stellt wie viel und welchen Wein her? Das Wissen hierzu wird in einem dreidimensionalen Stelengarten veranschaulicht. Der Aussichtsturm bietet nicht nur einen weiten Ausblick ins Land, er ermöglicht auch, die Entfernungen Frankens zu den jeweiligen Weinländern abzulesen.
Ein Elefant im Weinberg? Ein Weinberg in Dänemark? Ja, auch das gibt es! Die Medienpräsentation in der Tür unten im Turm entführt in den Weinbau exotischer, neuer und klassischer Länder.
Nach dem Besuch des Aussichtsturms und Stelengartens folgen Sie dem Weg weiter in Richtung Norden und entdecken bald die nächste Landmarke, das terroir f Rödelsee.
Das terroir f Rödelsee ist eine der neuesten Landmarken des frankenweiten terroir-f-Konzeptes und wurde 2020 eröffnet. Schon von Weitem ist die beeindruckende bauliche Skulptur zu erkennen. Strahlend weiß, als wäre ein Raumschiff über den Reben gelandet, schwebt der Zylinder in der Weinkulturlandschaft. Wie durch ein riesiges Fernglas blickt der Besucher beim Betreten über die Weinhänge in den schier unendlichen Horizont. Im Innern wird die Geschichte des Silvaners erzählt, der ganz in der Nähe, im Weinort Castell, vor über 350 Jahren zum ersten Mal in Franken gepflanzt wurde. Keine andere Rebsorte verkörpert das Fränkische Weinland so sehr wie der Silvaner. Die Rebsorte ist zugleich Seele und Identität dieser Weinregion und kann vom einfachen herzhaften Schoppenwein über frische lebendige Orts- und Gutsweine bis hin zum großen trockenen Wein, ganz „Große Gewächse“ hervorbringen.
Gehen Sie nun auf dem Weinbergweg bergab und folgen Sie der Radweg-Beschilderung immer geradeaus. Sie passieren die Küchenmeisterhütte und das Hainleitenkreuz. Auf diesem Weg haben Sie immer den Kirchturm von St. Veit im Blick. Er leitet Sie direkt zum Rödelseer Tor und nach Iphofen zurück.
Wenn Sie das Rödelseer Tor passiert haben, wenden Sie sich noch vor dem Mittagsturm nach links auf den Weg, der zwischen den beiden Gräben des Wehrbachs und an der Stadtmauer entlangführt. Es handelt sich um den „Herrengraben“-Rundweg, der Sie am städtischen Sportgelände vorüber direkt zum Stadtsee führt. Wenn Sie den See umrunden, kommen Sie zum nächsten Höhepunkt des Ausflugs. Nein, nicht die zahlreichen Erlebnisse rund um den Wein gaukeln Ihnen den Anblick riesiger bunter Bocksbeutel vor. Sie sehen hier eine farbenfrohe Installation der Stadt Iphofen.
Zehn übergroße Bocksbeutel PS mit künstlerischen Motiven zum Thema Wein stehen am Iphöfer Stadtsee. Die künstlerisch umgesetzten Themen reichen von „Wein und Architektur“, „Schädlinge und Nützlinge im Weinbau“ über „Wein und Essen“ oder „Wein und Handwerk“ bis zu „Wein weltweit“.
Studierende der Hochschule Würzburg/Schweinfurt und ein Student der Universität Leipzig trafen sich an einem langen Wochenende im Lehr- und Versuchskeller der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. Hier versahen Sie zehn übergroße Formen des neu gestalteten Bocksbeutel PS mit künstlerischen Motiven zum und über den Wein – ohne Vorgaben, dafür mit großer Begeisterung und natürlich viel Frankenwein. Herausgekommen ist eine beeindruckende, farbenfrohe und lebendige Installation, die auf der Landesgartenschau 2018 in Würzburg zu sehen war und im Anschluss von der Stadt Iphofen ersteigert wurde.
Beim Spaziergang durch die Installation ergeben sich viele interessante Blickwinkel auf die Weinberge oder zur Stadtpfarrkirche St. Veit.
Schützenstraße
97346
Iphofen
Nach der Umrundung des Stadtsees geht es weiter zum Einersheimer Tor. Hier wurden im Jahre 1522, während des Bauernkrieges, marodierende Bauern daran gehindert, die Stadt einzunehmen. Ein Steinkreuz im Tordurchgang markiert die Stelle, an dem im Jahr 1632 im Dreißigjährigen Krieg ein Iphöfer Bürger von schwedischen Soldaten erstochen wurde.
Haben Sie von der vielen frischen Luft, der Bewegung und dem Zeitreisen Hunger auf eine stärkende Mahlzeit, laufen Sie vom Einersheimer Tor unweit zum Marktplatz. Hier tafeln Iphöfer Gastronomen und Wirte gemütlicher Weinstuben auf.
Falls Sie aber weiter direkt zum Bahnhof zurückwandern möchten, bleiben Sie auf dem Weg entlang der Wehranlagen und passieren den Eulenturm, einen einstigen Wachturm. In seinem Verlies hielt man Schwerverbrecher lebenslang gefangen. So erzählen die Wehranlagen viel über Stadtgeschichte, über Krisen und einstige Gepflogenheiten. Das Pesttor wurde im Jahr 1596 zugemauert. Es erinnert an finstere Zeiten, in denen allnächtlich die Pesttoten aus der Stadt gebracht und auf einem außerhalb liegenden Friedhof bestattet wurden. Der Zentturm, auffallend durch seine massige, viereckige Form, diente dem Zentbüttel als Wohnung. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude auch eine Zeit lang als Armenhaus genutzt.
Nachdem Sie die Altstadt von Osten her umrundet haben, kommen Sie wieder zurück auf die Bahnhofstraße und finden von hier Ihren Weg zum Bahnhof, wo Sie nach einem erlebnisreichen Tag bequem mit dem Zug heimwärts reisen können.
Start/Ende
Bahnhof IphofenAm Bahnhof 1
97346 Iphofen