DB Regio Bayern Audio Guides

Folge 1 | Willkommen in der Werdenfelsbahn

Wunderschöne Aussichten garantiert: In der ersten Folge des DB Regio Bayern Audio Guides nehmen wir und Schauspieler Max von Thun dich mit auf eine Panoramafahrt in der Werdenfelsbahn. Jetzt anhören!

Ein Mensch mit Kopfhörern sieht auf einen Ausblick mit einem Zug und Bergpanorama im Hintergrund

Auf Panoramafahrt mit Schauspieler Max von Thun

Kommt’s mit in die Werdenfelsbahn! In der ersten Folge der DB Regio Bayern Audio Guides entdeckst du zusammen mit Schauspieler Max von Thun eine der schönsten Bahnstrecken Deutschlands – von München über die Zugspitze nach Innsbruck.

Der Audio Guide zur Werdenfelsbahn besteht aus sieben Kapiteln, die deine unvergessliche Panoramafahrt begleiten. Unter dem Motto „Hop-on, Hop-off“ kannst du den Guide dann ganz flexibel nutzen – genau so, wie es zu deiner Bahnfahrt oder in deinem Zeitplan passt. Es gibt insgesamt 23 Haltestellen, an denen du jederzeit ein- und aussteigen kannst. Wer später einsteigt oder früher aussteigt: Gar kein Problem. Wähle einfach im Menü die Kapitel aus, die du hören möchtest. 

Stell dir jetzt deine individuelle Werdenfelsbahn-Tour zusammen

Wir versprechen dir – es ist für jede:n etwas dabei!

  • Die Natur- und Wanderliebhaber:innen unter euch kommen insbesondere mit den Kapiteln 1, 2, 3, 5 und 6 auf Ihre Kosten.
  • Wenn dich Geschichte, Kunst und Kultur besonders interessiert, dann freue dich vor allem sich auf die Kapitel 1 und 2.
  • Und für diejenigen unter euch, die am liebsten kleine Städte erkunden und es lieben, zu flanieren, können auf die Kapitel 2, 4 und 6 besonders gespannt sein.

Es heißt also „Ohren auf, Augen an“ für die Fahrt durch die einzigartige Landschaft mit der Werdenfelsbahn. Lass die trubelige Großstadt hinter dir und los geht das Naturabenteuer auf Gleisen.

Intro: Die wichtigsten Infos zur Werdenfelsbahn und zum Ticket-Kauf auf einen Blick

Lass uns gemeinsam durchstarten. Von der Ticket-Buchung bis zum generellen Infos zu unseren Audio Guides: In unserem Intro erfährst du alles Wissenswerte rund um unsere gemeinsame Panorama-Fahrt mit der Werdenfelsbahn.

Alle Infos zum Werdenfels-Ticket findest du hier.

Bitte beachte, dass das Bayern-Ticket nur bis Garmisch-Partenkirchen und somit nicht in Österreich gilt. 

Intro Werdenfelsbahn:

Hallo Werdenfelsbahn, Alle Infos zu Ticketkauf und Reiseplan.

Freuen Sie sich auf Ihre Fahrt in der Werdenfelsbahn der DB Regio Bayern, die vom Münchner Hauptbahnhof bis nach Innsbruck führt und planmäßig 2 Stunden und 48 Minuten dauert. Sie passieren insgesamt 23 Haltestellen in denen sie jederzeit aus- und dazusteigen können.

Für die Strecke ab München bis Garmisch-Patenkirchen empfehlen wir Ihnen das DB Regio-Ticket Werdenfels und für alle, die weiterfahren möchten, das Ticket Werdenfels plus Innsbruck.

Alle aktuellen Informationen und Preise finden Sie auf unserer Website www.bahn.de/bayern.

Mit der Werdenfelsbahn fahren Sie die komplette Strecke von München nach Innsbruck in modernen, klimatisierten Zügen und können an den unterschiedlichen Stationen ein- und aussteigen. Hop-on, Hop-off – wie es Ihnen passt.

Und jetzt noch kurz zur Buchung: Bitte achten Sie darauf, die Vor- und Nachnamen aller Reisenden schon bei der Buchung richtig anzugeben. Die Angaben können nachträglich nämlich nicht noch einmal geändert werden.

Abschließend noch ein paar Tipps für Ihre Packliste: Da Sie kurz hinter Mittenwald die Grenze zu Österreich überqueren, sollten Sie unbedingt Ihren gültigen Personalausweis oder Reisepass mit dabeihaben. Außerdem fahren Sie mit der Werdenfelsbahn durch eines der besten Wandergebiete Deutschlands. Auf unserer Website: wir entdecken Bayern.de slash audio guides finden sie übirgens noch jede Menge Hintergrundinfos zur Werdenfelsbahn und den jeweiligen Stationen. So können sie sich ihre persönliche Tour ganz einfach, individuell zusammenstellen.

Und jetzt wünsche Ich Ihnen viel Spaß mit Audio Guide zur Werdenfelsbahn.

Kapitel 1: Los geht die Panoramafahrt mit der Werdenfelsbahn

Kapitel 1: Willkommen in der Werdenfelsbahn

[leise Hintergrundmusik]

Servus, liebe Reisende – und herzlich willkommen in der Werdenfelsbahn.
Kommts mit und los geht’s! Dieser DB-Guide wird Sie heute auf Ihrer unvergesslichen Panoramafahrt in der DB Regio Bayern von München nach Innsbruck begleiten. Vielleicht haben Sie es schon bemerkt, als Sie in den Zug eingestiegen sind: Der Name Werdenfelsbahn steht gut sichtbar an der roten Fassade des Zuges, damit Sie ihn auch bloß nicht verfehlen. In der Werdenfelsbahn finden Sie Abstellmöglichkeiten für Ihre Fahrräder und Ablageflächen für Ihre Ski, falls Sie im Winter zum Skisporteln unterwegs sind. Außerdem können Sie sich auf ein gemütliches Fahrerlebnis freuen: Die Werdenfelsbahn ist nämlich ganz besonders geräumig und auf Komfort ausgerichtet.

Vor uns liegt eine spannende Welt am Wegesrand. Gemeinsam werden wir die schönsten Seiten Bayerns entlang der Strecke entdecken: Vom beliebten, altbewährten Touristenmagneten wie der bekannten Zugspitzbahn bis zum kleinen, abgelegenen Geheimtipp wie Tonis Eisstockschießbahn in Seefeld ist alles dabei. Versprochen! Außerdem gibt Ihnen dieser Guide ein paar Tipps zu den besten Wanderungen, coolsten Shoppingmeilen und anderen Highlights. Denn rund um die Werdenfelsbahn ist Platz für Vieles – nur die Langeweile bleibt auf der Strecke. Und so soll’s ja auch sein.

Dann stimmen wir uns doch einfach mal auf das Abenteuer ein, dass Sie erwartet: Es geht schon bald vorbei am lauschigen Starnberger See, dem zweitgrößten See Bayerns – und weiter zur schier endlosen Moorlandschaft rund um Murnau. Bei Garmisch-Patenkirchen offenbart sich Ihnen immer wieder ein spektakulärer Blick auf die Zugspitze und wenig später führt die Strecke entlang der Steilhänge des Karwendels, die so gar nichts für Angsthasen sind. Über das urige, beschauliche Seefeld in Tirol erreichen wir schließlich Innsbruck. Klingt doch nach einem Plan, oder?

[Zugbaugeräusche, alte bayerische Volksmusik]

Einen ordentlichen Plan hatten auch die Eisenbahner, die dieser Bahnstrecke, die bereits 1853 gebaut wurde, ihren Namen gaben. Denn sie ist – so leicht kann’s sein – direkt nach dem Werdenfelser Land benannt. Wer nicht gerade aus Bayern kommt oder die Bayernkarte nicht ortsgetreu vor Augen hat: Das Werdenfelser Land ist eine Region in Oberbayern, konkret von Mittenwald bis Farchant. Namensgebend für die Region war die Burg Werdenfels nahe Garmisch-Patenkirchen. Und weil diese Bahnstrecke teils durch diese wunderschöne Gegend führt, lag es doch sehr nahe, dass sie auch als Namen herhalten muss.

Übrigens noch kurz etwas zu unserem kleinen Intermezzo hier: Dieser DB-Guide zur Werdenfelsbahn besteht aus insgesamt sieben Kapiteln. Sie werden also nicht zu jedem Ort, an dem wir halten, etwas lesen, sondern tatsächlich nur zu den allerschönsten und imposantesten Orten, die Sie passieren.

Unter dem Motto „Hop-on, Hop-off“ können Sie den Audio-Guide dann ganz flexibel nutzen – genau so, wie es zu Ihrer Bahnfahrt oder in Ihren Zeitplan passt. Wenn Sie später einsteigen oder früher aussteigen: Gar kein Problem. Wählen Sie einfach das zu Ihrer Route passende Kapitel aus!

Und jetzt heißt‘s: Augen auf für die Fahrt durch das einzigartige Landschaftspanorama mit der Werdenfelsbahn. Lassen Sie die trubelige Großstadt hinter sich und los geht das Naturabenteuer auf Gleisen. Kleiner Tipp: Sichern Sie sich einen Fensterplatz in Fahrtrichtung links, dann können Sie zwischen den Bäumen bereits den ein oder anderen malerischen Blick auf den Lieblingssee des Märchenkönigs Ludwig II. erhaschen und sich schon einmal auf das verträumte, ehemalige Fischerdorf Tutzing am Starnberger See einstimmen.

Schauen Sie sich kurz vor Tutzing das nächste Kapitel an. Dann hör`ma uns gleich wieder.

Kapitel 2: Willkommen in Tutzing: Entspannte Atmosphäre am Starnberger See

Nächster Halt: Tutzing! Flaniere durch das beschauliche Städtchen, mach einen Abstecher ins Ortsmuseum

oder geh auf Wanderung rund um den Starnberger See.

Schalte dieses Kapitel kurz vor Tutzing an.

Kapitel 2: Pure Entspannung in Tutzing am Starnberger See

Wenn Sie am Bahnhof Tutzing ankommen, gelangen Sie östlich der Gleisanlagen in die 1865 gebaute Empfangshalle. Das zweigeschossige Gebäude wurde im Maximilianstil errichtet. Wenn Sie durch die Empfangshalle laufen, gelangen Sie direkt auf die Bahnhofstraße, die in den charmanten Ortskern führt, wo es einige Sehenswürdigkeiten des 1.250 Jahre alten Fischer- und Bauernstädtchens zu entdecken gibt.

[angenehme klassische Hintergrundmusik]

Knapp zehn Minuten vom Bahnhof Tutzing entfernt befindet sich das Ortsmuseum. Biegen Sie einfach nach links stadteinwärts auf die Bahnhofstraße ab und gehen Sie in Richtung der Straßenkreuzung. Ab hier ist der Fußweg ausgeschildert. Das Ortsmuseum beherbergt Wissenswertes rund um die Entstehungsgeschichte Tutzings und Wechselausstellungen zu Kultur-, Fischerei- oder Architekturthemen. Gerade mal einen Wimpernschlag davon entfernt, inmitten eines alten Friedhofs steht die barocke Pfarrkirche St. Peter und Paul. Eindrucksvoll ragt der Zwiebelturm der 1739 erbauten Kirche in unmittelbarer Nähe zum Starnberger See empor. Übrigens auch ein beliebter Ort, um den Bund fürs Leben zu schließen. Direkt daneben schließt sich der Bleicher Park an – benannt nach Karl Bleicher, dem ersten Nachkriegs-Bürgermeister von Tutzing. Der toskanische Holzpavillon ziert den großen Park und ist ein beliebtes Fotomotiv für romantische Momente am Seeufer. Übrigens war der Starnberger See schon der Lieblingssee von König Ludwig II. Im Jahr 1886 kam es hier allerdings zum mysteriösen Tod des Märchenkönigs.

1865 wurde die Eisenbahnlinie von München nach Tutzing eröffnet – und damit war das einst verschlafene Städtchen am Westufer des Starnberger Sees perfekt angebunden an die Außenwelt. Schon kurze Zeit später kamen Reisende aus dem ganzen Land, um dieses wunderschöne Fleckchen Bayerns zu erkunden. Im Sommer 1873 zog es sogar Johannes Brahms hierher: Er ließ sich von der idyllischen Lage für seine Kompositionen inspirieren. Fasziniert vom abwechslungsreichen Farbspiel des Starnberger Sees und dem prächtigen Alpenpanorama, das an sonnenklaren Tagen den Blick auf beliebte Münchner Hausberge wie den Wallberg, Risserkogel oder den Auerspitz freigibt – entstanden hier die berühmten „Haydn-Variationen“. Wandeln auch Sie auf den Spuren des weltberühmten Künstlers entlang der Brahmspromenade am Westufer und machen Sie sich dabei selbst ein Bild von der Magie, die von Bayerns zweitgrößtem See ausgeht: Vom Bahnhof Tutzing sind es gerade mal 15 Minuten zu Fuß bis zum Brahmspavillon. Auch hier startet die Beschilderung in Richtung Dampfersteg direkt von der kleinen Straßenkreuzung in der Nähe des Bahnhofs.

[Menschenmengen jubeln]

In dem beschaulichen, ur-bayrischen Tutzing werden natürlich auch eigene Traditionen noch groß gefeiert. Wie das 500 Jahre alte Tutzinger Fischerstechen, das meistens an einem August-Wochenende stattfindet und zahlreiche Zuschauer anzieht. Dabei stehen zwei Kostümierte auf Brettern, die am Heck ihres Ruderboots befestigt sind, und versuchen sich gegenseitig mit Lanzen vom Boot zu schubsen. Ein Duell der Extraklasse! Der Siegende des Wettkampfs wird anschließend zum Fischerkönig oder Fischerkönigin gekürt.

[Hintergrundmusik]

Wer die wunderschöne Panorama-Aussicht auf den Starnberger See mit einer knapp einstündigen Wanderung verbinden möchte, spaziert über die Ilkahöhe zum gleichnamigen Forsthaus. Die Tour startet direkt am Hinterausgang des Bahnhofs Tutzing und führt nach links über den Beringerweg in Richtung Höhenberg durch das Wohnviertel bis Sie nach ca. 20 Minuten durch eine Allee gehen, die in einen Wald führt. Bevor Sie an der Abzweigung den Weg zum Forsthaus einschlagen, gehen Sie noch ein Stück bergauf zur Ilkahöhe – eine 728 Meter hohe Erhöhung, die ein Relikt aus der Würmeiszeit ist. Der Ausblick auf den fünftgrößten See Deutschlands und sein gewaltige Berglandschaft dahinter ist grandios – vor allem bei wolkenlosen Kaiser-Wetter. Kehren Sie im Anschluss unbedingt noch im Forsthaus Ilkahöhe ein und gönnen Sie sich hausgemachte Kuchen-Spezialitäten oder bayerische Schmankerl während sie die Wahnsinns-Aussicht über Tutzing, den Starnberger See und das Bayrische Voralpenland auf sich wirken lassen. Zurücklehnen und genießen! Die Panorama-Runde ist für jede Jahreszeit geeignet und kann über den Deixlfurter See verlängert werden. Dieser ist im Winter oft zugefroren. Also, Schlittschuhe mitnehmen, rauf aufs Eis und in der romantischen Kulisse ein paar Runden drehen. Und im Sommer heißt’s natürlich: Einfach reinhüpfen! Denn so ein Bad im See ist ein super Energie-Kick. Die Wander-Tour eignet sich perfekt für einen Kurz-Ausflug in die Natur, bevor Sie die Werdenfelsbahn zum nächsten Ausflugs-Highlight bringt.  

Werfen Sie bei der Weiterfahrt nach Murnau einen letzten Blick auf das Südbad Tutzing am See. Während es mit seinen beiden Holzstegen und der großzügigen Terrasse an Ihnen vorbeizieht, verbreitet es eine traumhaft entspannte Urlaubsstimmung.

Als nächstes steht eine kleine Verschnaufpause an: In Murnau wird es unendlich relaxt zugehen! Starten Sie das nächste Kapitel am besten schon in Uffing am Staffelsee.

Kapitel 3: Murnau mit allen Sinnen erleben

Weiter geht's nach Murnau! Hier kommen Kultur-Interessierte, Wanderer:innen und Meditationsfans gleichermaßen auf ihre Kosten. Bewundere im Münter-Haus die Werke der bekannten Künstlerin Gabriele Münter, genieße die Natur bei einem Spaziergang um den Staffelsee und nimm dir unbedingt Zeit für ein paar Meditationsübungen.

Sobald du in Uffing am Staffelsee bist, hör in dieses Kapitel rein!

Kapitel 3: Murnau: Mmh, ohh und omm im Blauen Land

[Zuggeräusche]

Auf Ihrer Weiterfahrt nach Murnau sehen Sie schon ab der Haltestelle Uffing am Staffelsee rechter Hand den schönen See, der an lauen Sommertagen zum Schwimmen oder Stand-up-Paddeln einlädt. Wenn Sie wieder rausfahren aus Murnau, streifen Sie – wieder zur rechten Hand – ein zweites Highlight: Die stille, weite Moorebene, hinter der sich die sattgrünen Wiesen und Berge erstrecken. Hier changiert das Licht abwechselnd in verschiedene Blautöne, was Murnau den Beinamen „Blaues Land“ bescherte.

[Bahnhofsgeräusche]

Aber keine Sorge, wir bleiben jetzt erst mal hier, in Murnau am Staffelsee, denn genau hier werden Sie es richtig gut aushalten können. Bereits der Bahnhof ist ein tolles Entree in das Städtchen: Der schöne Vierschienenbahnhof wurde 2013 als Bahnhof des Jahres mit dem Tourismus Sonderpreis ausgezeichnet. Im Bahnhofsgebäude selbst finden Sie neben einem Kiosk auch ein Reisezentrum der Deutschen Bahn. Wenn Sie aus dem Gebäude heraustreten, begrüßt Sie auch schon Johanna, die Denkmallok E69 04, die hier zusammen mit einem alten Formsignal ausgestellt ist. Starten Sie von hier aus Ihren zehnminütigen Spaziergang zur Fußgängerzone – sie liegt nur einen Kilometer östlich vom Bahnhof. Der Weg dorthin ist barrierefrei und gut beschildert. In der Fußgängerzone angekommen genießen Sie das angenehme Gefühl, im reinsten Idyll gelandet zu sein: Hinter den bunten Häuschen und Geschäften ragen die pompösen, im Winter schneebedeckten Voralpen auf. Die Luft ist klar und frisch und die beste Schokolade im Ort auch nicht weit: Direkt in der Fußgängerzone liegt die Schokoladenmanufaktur Krönner mit ihren köstlichen Kreationen. Gleich mal zugreifen und: Mmmh, yummy!

[festliche Hintergrundmusik, Stadtgeräusche]

Doch die malerische Landschaft des Blauen Landes inspiriert nicht nur zur kreativen Schokoladenproduktion, sie zog vor dem ersten Weltkrieg zahlreiche Künstler*innen an, die beispielsweise wie Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc und August Macke in der Gegend als Kollektiv „Blauer Reiter“ tätig waren. Die Gruppe wagte den künstlerischen Umbruch und legte somit die Weichen für den Expressionismus! Diese Stilrichtung fand ihre Anfänge im auslaufenden 19. Jahrhundert. Der freie Umgang mit Farbe und Form ist für die expressionistischen Bildwerke bezeichnend.

[Hintergrundmusik]

In dem alten Murnauer Schlossmuseum, das sich in der an die Fußgängerzone angrenzenden Schlossbergstraße befindet, können Sie die stattliche Sammlung von rund 80 Werken Gabriele Münters anschauen. Gemälde, Zeichnungen und Grafiken aller Werksphasen der Künstlerin sind dort zu sehen. Außerdem werden im Schlossmuseum auch Werke der Gruppe Der Blaue Reiter ausgestellt. Nach dem Kunstgenuss können Sie sich in dem sehr modernen Restaurant im Schlossgarten mit frischem Bäckerkuchen und erstklassigen Kaffeekreationen verwöhnen.

Für Kulturinteressierte empfiehlt es sich, auch einen Abstecher zum bekannten Münter-Haus zu machen, das Gabriele Münter 1909 erwarb. Ihr und Wassily Kandinsky diente es als wichtige Inspirationsquelle, außerdem galt das Anwesen als Treffpunkt der Avantgarde. Den Blick aus dem Fenster zum Schloss und der dahinterliegenden Bergkette hielten beide auf zahlreichen Bildern fest. Vom Bahnhof aus gelangen Sie zum Münter-Haus über die Kohlgruber und Josef-Fürst-Straße. Schließlich biegen Sie in die Straße Am Hochanger, wo Sie einen malerischen Aussichtspunkt über Murnau passieren, bis Sie linkerhand das Münter-Haus in der Kottmüllerallee erreichen. Zu Fuß ist der Weg in einer knappen viertel Stunde zu meistern.

[Schrittgeräusche, Stadtgeräusche]

Wer lieber einen kleinen, zehnminütigen Spaziergang zum Staffelsee machen möchte, kann dem Weg vom Murnauer Bahnhof Richtung Westen folgen. Durch die gute Beschilderung können Sie den See nicht verfehlen. Eine Wanderung auf dem 21 Kilometer langen Weg um den Staffelsee dauert ca. sechs Stunden. Dabei haben Sie die Insel Wörth stets im Blick. In den Sommermonaten können Sie den Staffelsee auch auf einer Bootsfahrt oder mit dem Stand-up-Paddle erkunden.

Das Blaue Land gilt außerdem als besonderer Kraftort, der für seine Spiritualität bekannt ist: Auf einem rund 100 kilometerlanger Mediationsweg, der am Münter-Haus vorbeiführt, können Sie perfekt runterkommen vom Alltagsstress. Der Meditationsweg ist in sechs Etappen unterteilt, sodass er sich auch für Tageswanderungen anbietet. Über die Website meditationsweg.bayern können Sie sich eine geeignete Route aussuchen und ebenso über eine geführte Wanderung informieren. Und weil wir noch ein bisschen Zeit haben, und die Fahrt mit der Werdenfelsbahn gerade wirklich unfassbar anstrengend ist mit all dem Panorama – haben wir eine tolle, kurze Atemmediation für Sie herausgesucht. Sind Sie dabei? Dann mal los:

[Hintergrundmusik]

Schütteln Sie sich einmal kurz aus und schließen Sie die Augen. Ihre ganze Aufmerksamkeit gilt jetzt nur ganz allein Ihnen. Spüren Sie tief in sich und Ihren Körper hinein. Nehmen Sie jetzt Ihre Atmung wahr. Konzentrieren Sie sich nur aufs Ein- und Ausatmen. Spüren Sie beim Einatmen, wie sich erst Ihr Bauch und dann auch Ihr Brustkorb hebt. Spüren Sie beim Ausatmen wie sich Ihr Brustkorb und Ihr Bauch langsam wieder senken und flach werden. Wiederholen Sie das ruhig beliebig oft. Einatmen. Ausatmen. Ausgezeichnet. Und jetzt öffnen Sie Ihre Augen allmählich wieder und kommen langsam im Hier und Jetzt und der DB Regio Bayern an.

Ganz tiefenentspannt geht es dann weiter nach Garmisch-Partenkirchen, wo ein Trip in schwindelerregende Höhe auf Sie wartet. Lesen Sie kurz vor der Haltestelle Garmisch-Partenkirchen das nächste Kapitel.

Kapitel 4: Hoch hinaus in Garmisch-Partenkirchen

Abenteuerliche Höhepunkte - im wahrsten Sinne des Wortes - kannst du in diesem Kapitel erleben, in dem sich alles um Garmisch-Partenkirchen dreht: Komm mit uns auf das Dach Deutschlands: die Zugspitze. Als optimaler Selfie-Spot bietet sich dort die Aussichtsplattform AlpspiX an. Wen es nicht in luftige Höhen zieht, ist in der Partnachklamm richtig: eine spektakuläre Familien-Wanderung durch eine jahrtausendealte Gebirgsschlucht.

Bist du bereits kurz vor der Haltestelle in Garmisch? Dann schalte jetzt ein!

Kapitel 4: Als Gipfelstürmer von Garmisch-Partenkirchen nach Klais

[dumpfe Hintergrundgeräusche]

Während die Werdenfelsbahn gemächlich in den Bahnhof Garmisch-Partenkirchen einfährt, verbreitet sich auf den einzelnen Sitzen ein geschäftiges Treiben: Wanderkarten rascheln, Rucksäcke werden aufgeschnallt und die Köpfe sammeln sich vor den Fenstern, um die imposante Bergwelt zu bestaunen – unübersehbar in Fahrtrichtung rechts! Eindrucksvoll heißen Sie Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze, und der markante, pyramidenförmige Gipfel der Alpspitze inmitten der gewaltigen Wettersteingebirgs-Kulisse willkommen.

[Klavier Hintergrundmusik]

Der Bahnhof Garmisch-Partenkirchen verbindet die beiden Gemeinden Garmisch im Westen und Partenkirchen namentlich seit 1889. Dabei ist die Zusammenlegung der zwei Ortsteile erst seit 1935 amtlich. Wen es von hier auf das Dach Deutschlands zieht, gelangt durch die Unterführung am Bahnhof direkt zum Einstieg in die Bayerischen Zugspitzbahn.

[Zuggeräusche]

Die blau-weiße Zahnradbahn befördert Sie in knapp anderthalb Stunden auf den 2.600 Meter gelegenen Gletscher Zugspitzplatt. Um in den Genuss der legendären Aussicht von der Zugspitze zu kommen, steigen Sie hier einfach in die Gletscherbahn um. Sie ist seit Dezember 2017 in Betrieb und bringt Sie in vier Minuten weiter zum Gipfel. Die Seilbahn der Superlative hält gleich drei Weltrekorde: die Stahlstütze misst 127 Meter, der Höhenunterschied zwischen Tal- und Bergstation beträgt zwei Kilometer und die Strecke zwischen Stütze und Gipfel ist mit 3,2 Kilometern das längste frei hängende Seilstück der Welt. Wer den kompletten zehnminütigen Fahrgenuss mit der Rekord-Seilbahn zum Gipfel erleben möchte, steigt bereits an der Talstation Eibsee um. Und Besucher aus Österreich nutzen für ihre Anreise die Tiroler Zugspitzbahn, um auf den Top of Germany zu kommen. Sie sehen: Viele Wege führen auf den Gipfel der Zugspitze.

Für welchen Weg Sie sich auch entscheiden – fest steht jedenfalls: Die 2.962 Meter hohe Zugspitze ist inzwischen für alle Altersklassen zugänglich. Das war nicht immer so. Um die Erstbesteigung der Zugspitze ranken sich zahlreiche Mythen. Die erste nachgewiesene Besteigung soll 1820 Leutnant Naus, seinem Messgehilfen und einem Bergsteiger gelungen sein. Doch einige Historiker*innen sind sich sicher, dass Schmuggler*innen, Hirt*innen und Jäger*innen die Route über den Gipfel bereits vor der nachgewiesenen Erstbesteigung nahmen.

Übrigens: der beste Blick vom Tal auf die Zugspitze haben Sie auf dem Marienplatz. Schlendern Sie in knapp 15 Minuten vom Bahnhof durch die historischen Gassen Garmisch-Partenkirchens. Einfach der Bahnhofstraße nach Westen folgen und links auf die Chamonixstraße abbiegen. Auf dem Weg dahin befindet sich an der Kreuzung zur Kurpark-Straße auf der rechten Seite die Touristen-Information. Hier bekommen Sie jede Menge Tipps über die Sehenswürdigkeiten, die es zwischen den künstlerisch, verzierten Häuserfassaden noch zu entdecken gibt. Von dort sind es knapp 500 Meter, bis Sie die mächtige Zugspitz-Kulisse vom Marienplatz aus in ihrer ganzen Pracht erblicken.

Und wenn Sie ein ganz besonderes Insta-Foto ergattern wollen und bereit sind für eine kleine Mutprobe, habe ich auch noch einen tollen Tipp für Sie. Die Aussichtsplattform AlpspiX auf 2.628 Metern gelegen. Kennen Sie nicht? Dann wird’s höchste Zeit: Wenn Sie sich auf die verglasten, rund 25 Meter langen Stege wagen, blicken Sie 1.000 Meter in die Tiefe, direkt ins Höllental. Wer seinen Blick todesmutig schweifen lässt, wird unter anderem mit einem genialen Alpenpanorama auf die Zugspitze, die mächtige Alpspitz-Nordwand und die Waxensteine belohnt. Jetzt noch cool schauen – fertig ist das perfekte Selfie! Wenn’s auf Anhieb nicht klappt: Vielleicht hilft Ihnen ja die Atemübung aus Kapitel 3. Noch ein kleiner Tipp: Ziehen Sie sich warm an – auch in den Sommermonaten kann es dort oben sehr kalt werden. Die Aussichtsplattform können Sie übrigens auch mit Kindern besuchen. Die Bayerische Zahnradbahn bringt Ihre ganze Familie ab dem Bahnhof Garmisch-Partenkirchen ganz komfortabel hin: einfach nach knapp zehn Minuten Fahrzeit an der Station Kreuzeck aus- und in die Alpspitzbahn umsteigen, so ist keine große Wanderung erforderlich.

Ganz ohne Wanderung sollten Sie Garmisch-Patenkirchen nun auch nicht verlassen. Wir empfehlen Ihnen eine Route, die für Groß und Klein spannend und machbar ist: Auf zur Partnachklamm! Ihr Abenteuer beginnt am Skistadion. Vom Bahnhof sind es knapp 30 Minuten Fußweg bis zur legendären Sprungschanze. Ab hier geht es weiter mit der Pferdekutsche zum spektakulären Canyon-Erlebnis in der Partnachklamm. Wo die Wanderwege durch die tiefe Schlucht beginnen, kommt die Kutsche nicht mehr weiter. Jetzt sind Sie dran: Wandern Sie entlang der senkrechten Felswände, unter Ihnen die eiskalte, türkisblaue, tosende Partnach. Tragen Sie am besten festes Schuhwerk und haben Sie eine Regenjacke und eine wasserdichte Hose im Gepäck. Von den Felsen tropfen ganz viele, kleine Mini-Wasserfälle herunter und es herrschen kühlere Temperaturen – deshalb seien Sie vorsichtshalber mit entsprechender Kleidung gewappnet. Am Ende der Klamm führt Sie der Weg hinauf zum Berggasthof Eckbauer auf 1.200 Meter Höhe. Spinatknödel, Germknödel oder ein köstlicher Apfelstrudel und dazu der fantastische Panoramablick über das Werdenfelser Land – das haben Sie sich nach der zweistündigen Wanderung absolut verdient! Hinab ins Tal können Sie ganz bequem mit der Eckbauerbahn gondeln.

Sie möchten die Namensgeberin für das Werdenfelser Land erkunden? Dann lohnt sich ein Ausflug zur Burgruine Werdenfels. Sie liegt zwischen den Bahnhöfen Farchant und Garmisch-Partenkirchen. Adleraugen haben das beliebte Wanderziel bereits in der Werdenfelsbahn in Fahrtrichtung links, hoch oben auf dem Hügel in der Ferne erspäht. Starten Sie vom Bahnhof Garmisch-Partenkirchen mit der Buslinie drei und vier bis zur Haltestelle Sonnenbichl. Der rund vier Kilometer lange Lehrpfad um die geheimnisvolle Burgruine ist mit 15 Informationstafeln ausgeschildert, die von der einst mächtigen Burg und ihren Bewohner*innen erzählen. Verpassen Sie dabei auf keinen Fall die malerische Aussicht auf das Wettersteingebirge und das Werdenfelser Land.

[Naturgeräusche]

Apropos Aussicht: Bei der Weiterfahrt mit der Werdenfelsbahn nach Klais unbedingt die Augen in Fahrtrichtung rechts offen halten. Kurz hinter dem Bahnhof Garmisch-Patenkirchen erblicken Sie mit etwas Glück einen Skispringer in der Flugphase auf der Sprungschanze des legendären Skistadions. Das imposante, hufeisenförmige Bauwerk wurde für die Olympischen Winterspiele 1936 errichtet und gilt heute als Top-Attraktion der Region. Jedes Jahr am 1. Januar findet hier im Rahmen der berühmten Vierschanzentournee das traditionelle Neujahrsskispringen statt und begeistert zahlreiche Besucher*innen.  

[Naturgeräusche, Hintergrundmusik]

Bevor Sie nach der rund 20-minütigen Weiterfahrt Klais erreichen, den ältesten urkundlich erwähnten Ort im Werdenfelser Land, begegnen Ihnen rechts und links zwischen Almlandschaften und Gebirgswäldern die sogenannten Buckelwiesen. Die von sanften Wellen durchzogenen Wiesen sind ein Überbleibsel aus der Eiszeit und eine einzigartige Naturattraktion in der Region. Halten Sie den Stopp am Bahnhof Klais unbedingt mit einem Foto fest: „Bayerns höchstgelegener Bahnhof – Höhe 933 Meter“ steht in altdeutschen Lettern im zweiten Stock des kleinen Gebäudes zwischen zwei Fenstern geschrieben. Unser Tipp für Wintersportelnde. Wenn Sie hier aussteigen, können Sie direkt mit dem Skilanglauf starten: Die Loipen befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. Oder Sie entscheiden sich für eine Buckelwiesen-Tour – diese ist zu jeder Jahreszeit ein landschaftliches Highlight.

Im nächsten Kapitel entdecken wir gemeinsam das bilderbuchschöne Mittenwald – Wir hören, wenn Sie mögen vor der Einfahrt in den Mittenwalder Bahnhof wieder.

Kapitel 5: Ein Spaziergang durch den Luftkurort Mittenwald

Eine Stadt wie im Bilderbuch: Ein Stopp in Mittenwald lohnt sich für jede:n, die:der es liebt, kleine Orte mit großer Vielfalt zu entdecken. Wetten, dass du dich an den bunten Häuserfassaden und den Lüftlmalereien nicht satt sehen kannst?  In der Touristen-Info, die ganz nah am Bahnhof liegt, kannst du dir einen perfekten Überblick über Mittenwald machen. Unser Tipp: Erlebe unbedingt die musikalische Seite des kleinen Ortes. Mittenwald war besonders im 18. Jahrhundert weltweit bekannt als Stadt der Geigenbauer. Geh im Geigenbaumuseum auf Zeitreise. 

Weiter geht’s - dieses Kapitel starte bitte vor der Einfahrt in Mittenwald.

Kapitel 5: Mittenwald – schön wie im Bilderbuch

[Hintergrundmusik Klassik]

Herzlich willkommen im Luftkurort Mittenwald zwischen dem Wetterstein- und Karwendelgebirge. Bei Ihrer Einfahrt in den Bahnhof Mittenwald steht das Empfangskomitee mit der hellblauen Bahnhofsfassade zur Rechten und dem gewaltigen Gebirgspanorama zur Linken schon bereit. Besonders markant: der Gipfel der Vierspitze. Was viele nicht wissen: Ihren Namen hat die Bergspitze aufgrund der schwarzen Vier, die sich an der Nordwand abzeichnet und sogar vom Bahnfenster aus zu erkennen ist. Wer kann die Ziffer zuerst entdecken?

Im 2012 sanierten, barrierefrei zugänglichen Empfangsgebäude des dreigleisigen Bahnhofs finden Sie sowohl ein Bistro mit Verkaufsshop, wo Sie sich mit Proviant und Zeitschriften versorgen können, eine Apotheke und den Fahrradladen BikerBahnhof, in dem Sie sich auch Fahrräder ausleihen können, um die Gegend rund um Mittenwald zu erkunden.

[Stadtgeräusche]

Jetzt machen wir uns aber erst mal auf den Spaziergang durch den Ort, das aufgeschlagene Bilderbuch. Die auffällig bunten Fassaden geben in Mittenwald nämlich den Ton an: Die gesamte Stadt erstrahlt mit farbenprächtigen Lüftlmalereien, die die Fassaden zahlreicher Häuser zieren und auf das 18. Jahrhundert zurückzuführen sind. Was es genau mit der Lüftlmalerei auf sich hat und wo es die aufwändigsten Kunstwerke zu sehen gibt, erfahren Sie in der nur drei Minuten entfernten Touristeninformation. Spazieren Sie direkt nach Ihrer Ankunft am himmelblauen Bahnhof Mittenwald die Bahnhofstraße entlang und biegen Sie nach wenigen Metern rechts in die Dammkarstraße ein. Ausgerüstet mit wertvollen Tipps und einem Stadtplan kann die Entdeckungstour weitergehen.

[Stadtgeräusche, Bahnhof]

Kehren Sie wieder zurück auf die Bahnhofstraße und tauchen Sie weiter ein in das bilderbuchhafte Städtchen Mittenwald. Von hier steuern Sie geradewegs auf den auffällig bunten Turm der Pfarrkirche St. Peter und Paul zu. Sie wurde 1746 fertiggestellt und ist das Wahrzeichen von Mittenwald.

[Stadtgeräusche, Geigenmusik]

Die Stadt ist auch für den Geigenbau bekannt, der vor allem in der Vergangenheit eine wichtige Rolle spielte. 1685 nahm die Geschichte des Geigenbaus in Mittenwald ihren Anfang: Matthias Klotz, ein großer Meister seiner Zunft, und seine drei Söhne bauten so exklusive Geigen, dass sie in ganz Europa Abnehmer fanden. Sogar Wolfgang Amadeus Mozart spielte auf Geigen, die in Mittenwald gefertigt wurden. Das hochwertige Guigenhuiz - das Geigenholz - wurde auf den Hochlagen des Karwendelgebirges geschlagen: die Lage Mittenwalds war also auch ausschlaggebend für den Geigenbau. Im 18. Jahrhundert waren rund 90 Geigenbauer*innen hier niedergelassen – und noch heute zählen die Mittenwalder Geigenbauer*innen zu den besten ihres Fachs. Ausgebildet werden sie direkt vor Ort in der staatlichen Berufsfachschule für Geigenbau, der einzigen in ganz Bayern. Im Geigenbaumuseum können Sie hinter die Kulissen der Instrumentenwerkstatt schauen und ganz tief in die Geschichte eintauchen. So erfahren Sie, aus welchen Zutaten der Geigenlack besteht. In dem Museum, dass nur 500 Meter vom Bahnhof entfernt ist und das Sie schnell über die Bahnhofstraße erreichen können, finden auch immer wieder kleine Konzerte statt – eine schöne Unterhaltung für alle, die nicht zum Wandern hier sind.

[Stadtgeräusche]

Vom Bahnhof aus erreichen Sie nach einem zehnminütigen Spaziergang über die Karwandelstraße und Innsbrucker Straße den Postkeller der Brauerei Mittenwald. Dort sitzen dann Kletternde, Wandernde und Ortsbummelnde bei einem kühlen Märzen, Hellen oder Dunklen vereint zusammen: Hier kann man sich ganz genüsslich die 200 Jahre alte Brau-Tradition auf der Zunge zergehen lassen oder die unterschiedlichen Biersorten bei einer Verkostung kennenlernen. Und für die Kids gibt’s Limonaden frisch aus der Brauerei. Original Middawoida, versteht sich!

Und jetzt machen wir uns auf nach Scharnitz – klicken Sie einfach direkt ins nächste Kapitel, denn es geht gleich weiter! Österreich wir kommen!

Kapitel 6: Natur-Schönheit Scharnitz

Willkommen am westlichen Tor zum gigantischen Naturpark Karwendel: Hier wartet Natur pur auf dich, soweit das Auge reicht. Von gemütlichen Bergwanderungen bis zu beeindruckenden Höhenwegen: Für jedes Wander-Level bietet sich das Naturparadies an. Hier hat übrigens auch unsere Isar ihren Ursprung - lass die blaue Schönheit der Isarquelle auf dich wirken!

Starte dieses Kapitel, wenn du Mittenwald verlässt!

Kapitel 6: Das Naturparadies rund um Scharnitz

[Naturgeräusche: Vögel, Wasser]

Die geballte Schönheit der Natur zeigt sich rund um Scharnitz, dem ersten Halt hinter der österreichischen Grenze, in ihrer vollen Pracht: Hier hat die türkisfarbene, knapp 300 Kilometer lange Isar ihren Ursprung, hier starten Kanufahrende gerne ihre abenteuerlichen, wilden Touren und hier ist das westliche Tor zum gigantischen Naturpark Karwendel. Dieser umfasst nahezu das gesamte Massiv und hält vom Urwald über verträumt-idyllische Kräuterwiesen bis zum Wildfluss jedes Naturspektakel bereit. Eine Wanderung durch die Karwendelschlucht und das schöne Karwendeltal ist eine gute Wahl, um die aufregende Gegend auf einer gemütlichen Tour zu erkunden.

Wenn Sie sich ein bisschen höher in die Bergwelt hineinwagen, schauen Sie ruhig hin und wieder in den Himmel: Mit ein bisschen Glück sehen Sie einen heimischen Steinadler seine Kreise ziehen. Insgesamt 21 Brutpaare sind in dem Naturpark beheimatet. Der König der Lüfte galt hier schon beinahe als ausgestorben, konnte aber jetzt durch einen intensiven Schutz wieder in den Alpen heimisch werden. Vielleicht gelingt es Ihnen ja auch, den Steinadler beim Beutefang zu beobachten: Aus bis zu drei Kilometer luftiger Entfernung kann er seine Beute erspähen – tja, Adleraugen müsste man haben.

[langsame Hintergrundmusik, Naturgeräusche]

Ein weiteres Highlight, dass Sie sich bei einem Scharnitz-Trip nicht entgehen lassen sollten, ist ein Ausflug durch das Hinterautal bis zum 15 Kilometer entfernten Isarursprung. Der Weg vom Bahnhof aus führt Sie zuerst auf die Innsbruckerstraße. Nach dem Überqueren der Isarbrücke biegen Sie in die Hinterautalstraße ein, die Sie stets entlang der Isar bis zum Isarursprung führt. Die Tour eignet sich sowohl zum Wandern als auch zum Radfahren. Wer es ein bisschen bequemer haben möchte, kommt in den Sommermonaten per Traktor-Kutsche hin. Egal wie Sie zur Isarquelle kommen – auf dem Weg dorthin, mit Blick auf den Fluss werden Sie sich bestimmt einmal die Frage stellen, wie die Isar eigentlich zu ihrer merklich türkisen Farbe kommt? Das liegt an den kleinsten Kalksteinpartikeln, die sich im Wasser befinden und das Sonnenlicht reflektieren. Unser Auge nimmt das als grün-türkise Farbe wahr. Jetzt aber Schluss mit der Besserwisserei – jetzt ist es Zeit, ein paar Instagram-Likes zu sammeln! Machen Sie doch ein paar Bilder von den unzählig vielen „Stoamandln“, die vom Hinterautal bis zum Isarursprung den Weg schmücken. Die kleinen Steinmännchen wurden von Wandernden aufgeschichtet und sind eine einzigartige Fotokulisse.

Beim nächsten Stopp im Tiroler Seefeld können sich nicht nur Naturliebhabende, sondern auch Shopping-Freunde austoben – erkunden Sie gleich mit uns die mondäne Flaniermeile.

Bleiben Sie dran und starten Sie direkt das nächste Kapitel.

Kapitel 7: Extrem lässig durch Seefeld in Tirol

Von extrem sportlich bis tiefenentspannt: Seefeld in Tirol hat sich international nicht nur als Olympia-Region einen Namen gemacht, sondern ist auch bekannt für die besonders lässige Atmosphäre. Das kleine Städtchen eignet sich perfekt zum Flanieren. Für gemütliche Wander-Touren absolut empfehlenswert: die einstündige Wanderung zur Triendlsäge.

Hör rein, sobald du am Bahnhof Seefeld ankommst.

Kapitel 7: Extrem lässig durch Seefeld in Tirol

[Zuggeräusche]

In Seefeld kommen Sie an dem modernen Tor zur Olympiaregion an: Der höchstgelegene ICE-Bahnhof der Welt mit seinen witterungsgeschützten Bahnsteigen wurde 2019 pünktlich zur Nordischen Ski-WM neu eröffnet. Das Aufnahmegebäude, das nach den Plänen von Hubert Prachensky gebaut wurde, steht heute mit seinem auffallenden Pultdach unter Denkmalschutz. In dem Gebäude finden Sie auch das Informations- und Mobilitätszentrum Seefeld. Die Olympiaregion Seefeld ist natürlich für ihre sportlichen Highlights bekannt. Viele Urlauber*innen zieht es zum Wandern, Klettern und Skilanglaufen her. Eine schöne einstündige Rundwanderung, die auch für Familien mit Kindern oder für Senior*innen leicht zu meistern ist, können Sie direkt vom Bahnhof in Seefeld aus starten: Auf den oberen Geigenbühelweg, der in die Geigenbühelstraße mündet, gelangen Sie auf den Wanderweg über die Klammbachbrücke zum Gasthof Triendlsäge. Von dort aus geht es wieder zurück ins Dorf.

[Stadtgeräusche]

Aber – wer hätte es gedacht – in Seefeld kann man auch ganz unsportlich und dafür umso entspannter die Seele baumeln lassen. Gehen Sie nach allen Regeln der Kunst flanieren! Lassen Sie es sich so richtig gut gehen! Saugen Sie das Flair, die Idylle und Schönheit des Städtchens in sich auf! Wir empfehlen Ihnen dazu eine ausgedehnte Shoppingtour. Denn in Seefeld können Sie sich durch die älteste Fußgängerzone Tirols treiben lassen – das lauschige Bergpanorama stets im Blick. Edle Boutiquen, kleine Feinkostläden und exquisite Restaurants bieten viel Platz für Romantik statt hektischem Shopping-Stress. Die Fußgängerzone, die am Dorfplatz beginnt, erreichen Sie vom 2019 neu gestalteten Bahnhof aus über die Bahnhofstraße. Über die Innsbrucker Straße können Sie auch zum Seekirchl spazieren – diese barocke Kirche mit dem beigestellten Glockenturm und der schmucken Kuppel ist das bekannteste Wahrzeichen und eines der beliebtesten Postkartenmotive von Seefeld. Eingeweiht wurde sie 1666.

Übrigens werden rund um die Fußgängerzone auch Pferdekutschfahrten durch Seefeld angeboten – besonders für Reisende mit Kindern ist dies ein willkommenes, abwechslungsreiches Highlight.

In den Sommermonaten kann man rund um Seefeld nicht nur ausgezeichnet Klettern, Wandern und Biken – auch das Golfspielen ist hier hoch im Kurs. Perfekte Greens mit malerischer Alpenkulisse finden Sie beispielsweise in der 9-Loch-Anlage des Golfclubs Seefeld-Reith, die auch ohne Clubmitgliedschaft bespielbar ist. Die Anlage ist nur 400 Meter vom Bahnhof Seefeld entfernt. Laufen Sie einfach auf dem Bahnhofsplatz in Richtung Süden und biegen Sie links in die Reitherspitzstraße ein. Nach ein paar Metern sehen Sie schon den Golfclub auf der rechten Seite.

Ein besonderes wintersportliches Schmankerl sollten Sie sich bei all dem Flanieren und Genießen trotzdem nicht entgehen lassen: Die Rede ist vom Eisstockschießen. Und wo könnte das mehr Spaß machen als auf Tonis Natureisschießbahn? Auf ganzen 12 Bahnen können Sie hier Ihr Können im Eisstockschießen unter Beweis stellen.

Nach diesem Abstecher durch Seefeld in Tirol geht es jetzt wieder bergab mit der Werdenfelsbahn – und auch das ist ein Abenteuer! Denn die Bahnroute führt recht waghalsig am steilen Karwendel entlang hinunter ins Inntal, wobei es immer wieder durch finstere Tunnel sowie über Brücken und Viadukte geht. Kurz nach Reith umfährt die Trasse die Hänge des Brunstkopfs und schon rauscht die Werdenfelsbahn über die malerische, eiserne Bogenfachwerkbrücke, die in 60 Metern Höhe über den Schlossbachgraben führt. Die Schlossbachgrabenbrücke ist 66 Meter lang und stellte eine bauliche Herausforderung dar, da der Graben sehr zerklüftet und unzugänglich ist. Der Martinswandtunnel zwischen den Haltestellen Hochzirl und Kranebitten ist mit seinen 1.810 Metern der längste Tunnel der Strecke. Kurz nachdem wir diese Highlights passiert haben, fahren wir in den Innsbrucker Bahnhof ein, wo Ihre Panoramafahrt mit der Werdenfelsbahn endet.

Wir hoffen, dieser DB-Guide konnte Ihnen das ein oder andere Highlight am Wegesrand vorstellen, das Sie noch nicht kannten und Sie dazu inspirieren, diese wunderschöne Region auf eigene Faust zu erkunden. Ihre DB Regio Bayern fährt Sie zu den schönsten Orten – sicher, schnell und umweltschonend. Wenn Sie mögen, schauen Sie auch in die weiteren Guides der DB Regio Bayern rein und lassen Sie sich inspirieren. Und jetzt: Pfiad di miteinand! Es woa mia a Fest!