Auf Pumuckls Spuren in München & Bayern
Wo Meister Eder lebte und Pumuckl heute von Ampeln grinst: Wir streifen durch München, der Stadt, in der die Kultserie „Meister Eder und sein Pumuckl“ entstanden ist – und wir entdecken, was davon heute noch zu sehen ist und wo der kleine Kobold sich überall verewigt hat. Danach geht’s mit der Bahn zu weiteren Pumuckl-Highlights in Ohlstadt und Landshut.

Der kleine Kobold Pumuckl aus der Feder der Autorin Ellis Kaut startete 1962 im Radio und eroberte von dort mit Büchern, Schallplatten und ab 1982 auch im Fernsehen die Herzen großer und kleiner Koboldfans. Mit Gustl Bayrhammer als Meister Eder und der unvergesslichen Pumuckl-Stimme von Hans Clarin wurde die Serie zum Klassiker. München spielt dabei die heimliche Hauptrolle, besonders das Lehel und Haidhausen mit ihren damals noch bodenständigen Vierteln und Hinterhöfen.
Seit 2023 ist der Kobold mit „Neue Geschichten vom Pumuckl“ wieder zurück. Gedreht wird in München und Umland. 2025 folgt der Kinofilm „Pumuckl und das große Missverständnis“ (geplanter Start: 30. Oktober 2025).
Pumuckl-Drehorte in München: was du heute siehst (und was nicht mehr)
Wir starten unsere Pumuckl-Entdeckungstour im Lehel. Vom Hauptbahnhof München fährst du mit U4 oder U5 Richtung Osten bis zur Haltestelle Lehel. Nach ein paar Minuten zu Fuß erreichst du die Widenmayerstraße 2. Hier stand im Hinterhof die legendäre Werkstatt von Meister Eder. Das Hinterhaus wurde 1985 nach Ende der Dreharbeiten abgerissen. Seit 2023 erinnert eine Gedenktafel an Gustl Bayrhammer und die Dreharbeiten. Und wenn du schon mal hier bist: Gleich ums Eck drehte das Team viele Außenaufnahmen, unter anderem an der Tattenbachstraße 16.
Wenn du vom Lehel über die Maximiliansbrücke gehst und am Maximilianeum vorbei Richtung Wiener Platz spazierst, taucht dort eine bekannte Fassade aus der Serie vor dir auf: die ehemalige Wirtschaft „Zum Huterer“, das Stammlokal von Meister Eder. Das Lokal ist heute nicht mehr in Betrieb, der Ort bleibt aber als Serienkulisse präsent. Für die Innenaufnahmen wurde im Gasthaus Kandler in Oberbiberg gedreht: eine urige Wirtsstube mit Einrichtung von 1923, historischer Kegelbahn von 1905 und klassischer bayerischer Küche. Außerdem war der Kandlerwirt auch Drehort für den Film „Wer früher stirbt, ist länger tot“.
Aus der Serie noch wiederzuerkennen sind außerdem der Tierpark Hellabrunn, das Max-Josef-Stiftsgymnasium und der Kabelsteg über die Kleine Isar. Diese Orte kannst du heute noch besuchen und in Nostalgie schwelgen. Zum Kabelsteg gelangst vom Hauptbahnhof in etwa 25 Minuten, indem du Richtung Osten über die Bayerstraße und weiter geradeaus durch die Innenstadt bis zum Isartor gehst. Von dort folgst du der Zweibrückenstraße zum Isarhochufer und erreichst den Kabelsteg, der über die Isar zum Deutschen Museum führt.
Pumuckl heute in München: Ampeln, Brunnen, Skulpturen
Die Beliebtheit von Pumuckl und der Kultserie aus den 80ern ist auch heute noch ungebrochen. Kein Wunder also, dass in München zahlreiche liebevolle Hommagen an den kleinen Kobold zu finden sind. Das zeigt sich nicht nur in Straßennamen wie der Ellis-Kaut-Straße, der Gustl-Bayrhammer-Straße oder dem Hans-Clarin-Weg, alle nebeneinander im Münchner Stadtteil Freiham, sondern auch in kleinen Details im Stadtbild.
Im Lehel zeigt Pumuckl an gleich drei Kreuzungen, wann es Zeit ist, stehenzubleiben oder loszugehen: an der Kreuzung Liebig-/Trift-/Wagmüllerstraße, der Robert-Koch-/Sternstraße und der Stern-/Widenmayerstraße. Wer mit offenen Augen unterwegs ist, entdeckt die kleinen Ampelfiguren schnell. Auch in Moosach gibt es eine Pumuckl-Ampel, an der Ecke Dachauer Straße/Emmy-Noether-Straße, erreichbar z. B. mit der U3 bis Moosach oder der S1 nach Norden.
Zwischen alten Bäumen im westlichen Teil des Luitpoldparks, nahe der Brunnerstraße, steht außerdem der Pumucklbrunnen. Die kleine Bronzefigur spritzt in unregelmäßigen Abständen Wasser nach dir. Die verspielte Arbeit des Bildhauers Claus Nageler aus dem Jahr 1985 wurde gestiftet von Pumuckl-Erfinderin Ellis Kaut selbst. Am besten erreichst du den Brunnen vom Hauptbahnhof mit der U2 bis Scheidplatz, von dort sind es nur wenige Minuten zu Fuß.
Auch am Flughafen München begegnet dir der Kobold: Im Fluggastbereich von Terminal 2 stehen Meister Eder und Pumuckl als detailreiche Bronzeskulpturen des Erdinger Künstlers Harry Seeholzer. Eine liebevolle Hommage, an der Reisende auf dem Weg zu ihrem Gate vorbeigehen und die sich bestens für ein Erinnerungsfoto eignet.
Pumuckl-Ausstellung in Landshut
„Hurra, hurra, der Pumuckl ist da!“ heißt es ab Oktober 2025 in Landshut. Bis Ende September 2026 zeigen das LANDSHUTmuseum und das KASiMiRmuseum eine große Mitmach-Ausstellung rund um den kleinen Kobold. Du kannst Originalzeichnungen und Requisiten aus der Serie bestaunen, Szenen aus Hörspielen und Filmen anhören, und an Mitmach-Stationen selbst kreativ werden, zum Beispiel beim Basteln oder beim Nachsprechen bekannter Kobold-Sprüche. Vom Hauptbahnhof Landshut sind es zu Fuß oder mit dem Bus nur wenige Minuten in die Altstadt zu den Museen.
Pumuckl-Museum in der Bartlmämühle in Ohlstadt
In Ohlstadt im Werdenfelser Land wartet ein echter Geheimtipp für Pumuckl-Fans: das Pumuckl-Museum in der Bartlmämühle. Hier hat der „Bartlmäschreiner“ Armin Krattenmacher über Jahre eine liebevolle Sammlung aufgebaut: von den ersten Skizzen des Kobolds über Buchillustrationen bis zu Requisiten aus der Serie. Der Eintritt ist frei, ein kurzer Anruf zur Terminabsprache sollte aber unbedingt davor erfolgen, da es sich um eine private Sammlung handelt. Besonders charmant: In der originalen Schreinerwerkstatt darfst du selbst Hand anlegen und kleine Werkstücke basteln. Nach Ohlstadt gelangst du mit der Regionalbahn Richtung Garmisch-Partenkirchen. Vom Bahnhof Ohlstadt aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß über Loisachstraße und Partenkirchner Straße nach Südwesten bis zur Bartlmämühle.